Donald Trump erklärt Absage des Golftrips mit Kampf gegen „Brandstifter, Anarchisten und Plünderer“
Donald Trump wollte das Wochenende auf seinem Golfclub in New Jersey verbringen. Doch die dortigen Corona-Regeln hindern ihn daran.
- Donald Trump* wollte das Wochenende in im Golfclub Bedminster verbringen
- Der US-Bundesstaat New Jersey hat neue Corona-Regeln erlassen
- Donald Trump sagt seinen Golftrip ab. Grund sollen die „Plünderer“ sein
Update, 27. Juni 2020, 10:30 Uhr: Donald Trump* wird nicht wie geplant an diesem Wochenende Golfen gehen. Stattdessen bleibt der US-Präsident in Washington.
Donald Trump: „Law and Order“ statt Golf
Grund dafür sind laut Trump nicht die Quarantäne-Regeln, die im Bundesstaat New Jersey und damit auch für sein dortiges Golfresort gelten. Wie der US-Präsident auf Twitter verkündet, kümmert er sich lieber von Washington aus um „Law and Order“, um Recht und Ordnung.
„Die Brandstifter, Anarchisten, Plünderer und Agitatoren wurden gestoppt“, schrieb Donald Trump in der Freitagsnacht, und lässt keinen Zweifel aufkommen, wem das zu danken sei: „Ich habe getan, was nötig war, um unsere Kommunen zu schützen.“
Donald Trump dürfte damit auf die „Black Lives Matter“ Proteste in den USA nach den Toden von George Floyd und Rayshard Brooks anspielen. Das Ziel der Proteste waren unlängst Statuen mit rassistischen Motiven oder von Protagonisten aus der Zeit der Sklaverei.
Donald Trump: Golftrip nach Bedminster abgesagt
Update vom 26. Juni 2020, 19:05 Uhr: Das Weiße Haus hat den Golftrip von Donald Trump* nach Bedminster (New Jersey) am Wochenende abgesagt. Das berichtet CNN-Korrespondentin Kaitlan Collins auf Twitter.
Der US-Präsident werde sich doch an die Quarantäne-Regeln des Bundesstaates halten, laut denen die Einreise aus Hochrisiko-Gebieten während der Corona-Krise nur nach einer Quarantäne 14-tägigen Quarantäne erfolgen darf. New Jersey, der Nachbar-Staat New Yorks, ist mit über 170.000 bestätigten Corona-Infektionen einer von der Pandemie am heftigsten getroffenen Staaten in den USA.
Trump hielt sich im Rahmen eines Wahlkampfautritts zuletzt in Arizona auf, wo er eine Massenveranstaltung in einer so genannten „Mega-Kirche“ besuchte. Arizona gilt mit fast 40.000 nachgewiesenen Corona-Infektionen als Risikogebiet.
Donald Trump will Golfen gehen - trotz Corona-Pandemie
Erstmeldung vom 25.06.2020
Washington/Bedminster – Donald Trump ist ein Verrückter. Und zwar, um hier keine Missverständnisse aufkommen, einer von der Sorte, der vom Golfspiel geradezu besessen ist. „Er liebt das Spiel mehr als er sein Geld liebt“, sagte einst Jack Nicklaus. Und er muss es ja wissen, hat Nicklaus doch zusammen mit Tiger Woods, dem vielleicht besten Golfspieler der Geschichte gespielt. Und auch mit Donald Trump hat er schon eingelocht.
Donald Trump verbringt das Wochenende im Bedminster Golfclub in New Jersey
Ein kurzer Blick auf die Zahl seiner Golfausflüge zeigt, mit welcher Inbrunst der US-Präsident dem Spiel in der freien Natur frönt. Bisher hat Donald Trump, der übrigens gerne nach seinen eigenen Regeln zu spielen pflegt, während seiner bisherigen Amtszeit genau 255 Mal einen Golfplatz aufgesucht, zuletzt am 21. Juni in Potomac Falls im US-Bundesstaat Virginia.
Doch der nächste Trip ist schon gebucht. An diesem Wochenende will Trump einen Abstecher in seinen eigenen Golfclub nach Bedminster im US-Bundesstaat New Jersey machen. Das käme nicht weiter überraschend, hat er doch während seiner Präsidentschaft bisher insgesamt 78 Tage in Bedminster verbracht, fast so viele wie in seinem Golfresort Mar-a-Lago in Palm Beach im US-Bundesstaat Florida (127 Tage).
Donald Trump verbringt 74. Geburtstag im Bedminster Golfclub
Es wäre sein zweiter Besuch in diesem Monat in Bedminster. Zuletzt war Trump an seinem 74. Geburtstag vor zwei Wochen dort. Sein damaliger Aufenthalt zog rund 100 Demonstranten an, die sich in der Nähe des Golfclubs versammelten, um gegen den Tod von George Floyd zu protestieren.
Nun hat allerdings Gouverneur Phil Murphy, mit dem Trump bei seinem letzten Besuch zu Abend aß, angesichts der beängstigenden Corona-Entwicklung in den USA in der Zwischenzeit neue Corona-Maßnahmen erlassen. So müssen Besucher, die sich zuvor in Bundesstaaten mit einer hohen Anzahl von Coronavirus-Fällen aufgehalten haben, 14 Tage lang unter Quarantäne gestellt werden.
Donald Trump muss sich nicht an die Corona-Regeln in New Jersey halten
Das trifft natürlich auch auf Trump zu, der sich ja gerade erst in Arizona aufgehalten hat, wo die Zahl der Corona-Fälle zuletzt deutlich gestiegen war. Auch der Umstand dass mindestens acht Personen aus seinem Wahlkampfteam positiv getestet worden sind, gibt zu denken. Dennoch gelten die Corona-Regeln für Trump nicht.
Für gewisse Personen würden natürlich Ausnahmen greifen, stellte Gouverneur Murphy jetzt in einem Interview mit dem TV-Sender CNN noch einmal klar. Und natürlich gehöre der Präsident der Vereinigten Staaten nach jeder Definition zu diesen Personen. „Und ich weiß, dass die Leute die ganze Zeit um ihn herum getestet werden“, sagte Murphy. „Ich wurde selbst ein paar Mal getestet, als ich in den letzten Monaten bei ihm war.“
Nach Angaben der Johns-Hopkins-University sind in New Jersey bisher 13.076 Menschen an Covid-19 gestorben (Stand 25.06.), nur im Bundesstaat New York ist die Zahl höher. (Christian Stör) *fr.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks
Unterdessen plagt sich Donald Trump mit einem neuen Enthüllungsbuch herum. Seine Nichte Mary will in ihrem Buch erklären, wie der US-Präsidenten wurde, was er heute ist. Ihr Urteil über ihren Onkel fällt denkbar schlecht aus.