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„Das war eine Falschaussage, Sir“: Reporterin unterzieht Donald Trump öffentlich Faktencheck - dann reicht es ihm

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Von: Thomas Eldersch

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Donald Trump steht an einem Pult und zeigt mit einem Finger auf jemand.
US-Präsident Donald Trump wird bei einer Presse-Konferenz von einer Reporterin vorgeführt. © dpa/Evan Vucci

Donald Trump hat es wieder getan. Weil eine Reporterin bei einer Pressekonferenz hartnäckig Fragen stellte, verließ der US-Präsident einfach den Raum.

Bedminster/New Jersey - Das Verhältnis Donald Trumps zur Presse war noch nie sonderlich gut. Und auch am vergangenen Samstag (8. August) stellte der US-Präsident dies wieder unter Beweis. Bei einer Pressekonferenz in seinem Golfclub in New Jersey unterzog ihn eine Reporterin von CBS einem Faktencheck. Das gefiel Trump gar nicht. Als sie nicht aufhörte nachzubohren, verließ er einfach den Raum.

Pressekonferenz mit Donald Trump: Reporterin konfrontiert US-Präsident mit Falschaussage

Eigentlich wollte Donald Trump auf der Pressekonferenz seine Corona-Hilfspakete vorstellen, die er kurz zuvor per Dekret durchgedrückt hatte. Dann kam jedoch Paula Reid, CBS-Korrespondentin aus dem Weißen Haus, mit ihrer Frage dran. Sie unterzog den US-Präsidenten* einem kurzen Faktencheck zum „Veterans Choice“-Programm - ein Gesetz, dass Veteranen der amerikanischen Streitkräfte medizinisch unterstützen soll. Trump hatte laut CNN-Angaben mehr als 150 Mal behauptet, er hätte dieses Programm auf den Weg gebracht - was nicht der Wahrheit entspricht. „Sie sagten, dass Sie „Veterans Choice“ verabschiedet haben. Es wurde aber 2014 verabschiedet. Das war eine Falschaussage, Sir“, konfrontierte ihn Reid.

Das schmeckte Trump gar nicht. Er versuchte die CBS-Reporterin einfach zu übergehen. Doch Reid blieb hartnäckig und fragte konsequent weiter. Mehrmals versuchte Trump einen ihrer Kollegen aufzurufen, bis er genug hatte. Mit einem kurzen „Thank you very much everybody“ verließ er einfach den Raum, während die Reporterin Applaus für ihre Beharrlichkeit bekam.

Schockmoment in Washington: Vor dem Weißen Haus sind Schüsse gefallen, US-Präsident Donald Trump wurde in Sicherheit gebracht.

Pressekonferenz mit Donald Trump: „Veterans Choice“-Gesetz stammt von Obama

Das Gesetz, auf das Reid so ausdauernd angespielt hatte, existiert bereits seit 2014. Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hatte es noch erlassen. Die Initiative für das „Veterans Choice“-Programm ging auf die zwei Senatoren Bernie Sanders (Demokraten) und den bereits verstorbenen John McCain (Republikaner) zurück, so FocusOnline. Mit beiden kam Trump noch nie sonderlich gut aus. Er selbst hatte lediglich die Anspruchskriterien 2018 erweitert, behauptet aber stetig weiter, er sei für das Gesetz verantwortlich.

Trumps Pressekonferenzen entpuppen sich immer mehr zu Wahlkampfveranstaltungen

Noch vor der denkwürdigen Presskonferenz postete Paula Reid auf Twitter, dass Trump Pressekonferenzen immer mehr als Wahlkampfplattform* missbrauche. Denn in wenige Monaten, genauer gesagt am 3. November, finden US-Wahlen* statt. Dann wird sich entscheiden, ob Trump für weitere vier Jahre regieren darf oder ob der Demokrat Joe Biden ins Weiße Haus einziehen wird.

Auf Fauxpas vor laufender Kamera hofft Donald Trump angeblich in den TV-Duellen gegen Joe Biden. Im Wahlkampf um die US-Präsidentschaft fordert er nun mehr öffentliche Debatten. (tel) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

Unterdessen wurden zwei kuriose Briefe veröffentlicht, in denen sich Donald Trump als großer Fan von Putin bekennt. Trumps Beraterin Kellyanne Conway ist derweil zurückgetreten. Die Juristin war die Wahlkampfmanagerin und später eine der wichtigsten Beraterinnen des US-Präsidenten.

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