Ban: Klare Worte in Richtung Iran

New York - Im Atomstreit mit dem Iran hat UN-Generalsekretär Ban Ki Moon die Führung in Teheran aufgefordert, Zweifel an seinem Nuklearprogramm auszuräumen.
Zum Auftakt der UN-Konferenz zum Atomwaffensperrvertrag rief der Chef der Vereinten Nationen das Land am Montag in New York gleichzeitig auf, alle Resolutionen des Weltsicherheitsrates zu befolgen und umfassend mit der internationalen Atomenergie IAEA zusammenzuarbeiten. Die internationale Gemeinschaft verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Kernenergie heimlich nach Atomwaffen zu streben. Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad müsse den ersten Schritt machen, sagte Ban. “Um Klarheit zu schaffen: Es ist am Iran, die Zweifel zu beseitigen und Sorgen über das Programm zu zerstreuen.“
Ban begrüßte von den Delegierten aus etwa 190 Ländern lediglich Präsident Ahmadinedschad namentlich. Er ist das einzige Staatsoberhaupt unter den teilnehmenden Außenministern und Botschaftern und sollte deshalb auch als erster Delegierter sprechen. Die UN-Konferenz findet alle fünf Jahre statt und dient der Überprüfung des 1970 in Kraft getretenen Atomwaffensperrvertrages, der eine Verbreitung von Atomwaffen verhindern soll. “Ich möchte den Iran ermuntern, das Angebot der IAEA zur Zusammenarbeit bei der Atomforschung anzunehmen. Das wäre eine wichtige vertrauensbildende Maßnahme“, sagte Ban.
Zugleich rief er Nordkorea auf, “so schnell wie möglich und ohne Bedingungen“ in den Vertrag zurückzukehren, “um eine überprüfbare atomwaffenfreie Halbinsel Korea zu schaffen“, sagte der Südkoreaner. Das kommunistische Nordkorea war im seit Jahren andauernden Streit um sein Atomwaffenprogramm 2003 aus dem Atomwaffenvertrag ausgetreten. Ban hatte zuvor weniger Nuklearwaffen und mehr zivile Atomkraft gefordert. Die Welt müsse sich endlich vom Schatten der Atomwaffen befreien. Zugleich solle die zivile Nuklearforschung vorangetrieben werden. Die Atomkraft müsse sicherer und moderner werden. Ziel sei eine “Renaissance der Atomenergie, um auf den wachsenden Energiebedarf zu reagieren und zugleich klimaschädigende Gase zu vermeiden“.
dpa