Friedensdemonstranten werfen Eier auf Ströbele

Bonn - Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele ist bei der Abschlusskundgebung der Bonner Demonstration gegen den Krieg in Afghanistan mit Eiern beworfen worden.
Eine Gruppe der Demonstranten schleuderte dem erklärten Kriegsgegner zu Beginn seiner Rede die Worte “Blut, Blut, Blut an den Händen“ entgegen. Ströbele erlitt einen Schnitt auf der Nase. Seit Beginn der Afghanistan-Debatte hatte er stets gegen den Bundeswehreinsatz gestimmt. Sein Vorredner, Linksfraktionschef Gregor Gysi, war mit Applaus empfangen worden.
Zwei Tage vor der Afghanistan-Konferenz haben am Samstag in Bonn rund 2000 Menschen gegen den Krieg am Hindukusch demonstriert. Die Polizei war mit 4000 Beamten im Einsatz, größere Zwischenfälle gab nach ihren Angaben nicht. Die Beteiligung blieb hinter den Erwartungen zurück. Veranstalter und Polizei hatten mit 6000 Teilnehmern gerechnet.
Ein breites Bündnis von Friedensbewegten und Anti-Kriegsaktivisten hatte zu der Kundgebung aufgerufen. In der Abschlusserklärung fordert das Bündnis einen sofortigen, auch einseitigen Waffenstillstand und den Abzug aller ausländischen Truppen aus Afghanistan. Die Afghanen müssten selbstständig und ohne Einmischung über ihren Entwicklungsweg entscheiden können. Afghanistans Präsident Hamid Karsai, der die eintägige Konferenz am Montag leiten wird, war nach seiner Ankunft am Freitagabend bereits zu einem ersten Gespräche mit Außenminister Guido Westerwelle (FDP) zusammengetroffen. Auf der Konferenz wollen rund 1000 Delegierte aus 85 Ländern und von 16 internationalen Organisationen über die Zukunft des Landes nach dem Ende des Nato-Kampfeinsatzes 2014 beraten.
dpa