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Mehrere Massenschlägereien: Hessen hat ein Prügel-Problem

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Von: Haakon Nogge

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Gelnhausen - Nach mehreren Massenschlägereien in hessischen Städten, an denen zum Teil über 100 junge Männer beteiligt waren, will die örtliche Polizei weitere Gewalt-Exzesse verhindern.

Hessen will bei seinem Gewalt-Problem durchgreifen. Am vergangenen Freitag hatten mehrere Männer einen Passanten krankenhausreif geprügelt. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art: Am 12. März hatten sich laut Polizeiangaben etwa 100 junge Männer im hessischen Gelnhausen eine Massenschlägerei geliefert. Rund 30 Jugendliche seien mit dem Zug aus Hanau angereist und auf etwa 70 Altersgenossen aus Gelnhausen getroffen. Die Gruppen beschimpften sich gegenseitig lautstark und schlugen aufeinander ein. Drei Jugendliche wurden dabei leicht verletzt. Polizisten trennten die Schläger.

Die Ermittler prüfen einen Zusammenhang mit einem ähnlichen Vorfall Anfang März in Hanau. Dabei hatten sich rund 150 junge Männer aus dem gesamten Main-Kinzig-Kreis zu einer Prügelei in der Innenstadt zusammengerottet. Polizisten waren stundenlang im Einsatz. Laut der Polizei beanspruchten sowohl afghanische Flüchtlinge als auch Hanauer mit Migrationshintergrund, darunter Türken, den Tatort der Prügelei für sich, wie op-online.de berichtet.

Jetzt berichtet die Polizei, dass ein 19-Jähriger festgenommen wurde, der bei der Attacke auf den 38-Jährigen am vergangenen Freitag beteiligt gewesen sein soll. Zudem sollen an diesem Wochenende zusätzliche Polizeibeamte in der Hanauer Innenstadt eingesetzt werden, um mögliche weitere derartige aggressive Vorfälle zu verhindern.

„Die Polizei muss durchgreifen“

Die Hintergründe der Konflikte sind unklar. Nach Meinung des Hanauer Stadtrats und Sozialdezernenten Axel Weiß-Thiel (SPD) spielen Migrations- und Zuwanderungsbewegungen eine Rolle. „Dadurch tritt eine Verschärfung auf. Da sind zum Beispiel auch junge Flüchtlinge ohne Perspektive involviert, die auf anderen Gruppen treffen, die unterschiedlich sozialisiert sind“, sagte er op-online.de

„Die Polizei muss durchgreifen“, forderte Weiß-Thiel. „Die Täter sollen die Stärke des Staates zu spüren bekommen. Sie müssen kapieren, dass es Regeln und Gesetze gibt.“ Er wies auf Gewaltproblemen in weiteren hessischen Städten hin und forderte Hilfe auf kommunaler Ebene an, um das Problem nicht nur kurzfristig lösen zu können.

dpa/hn

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