Nawalny: Nutzte Merkel spezielle Taktik, um ihn nach Deutschland zu bringen?
Der russische Oppositionsführer Alexej Nawalny wurde seiner Sprecherin zufolge mutmaßlich vergiftet. Nawalny wird jetzt an der Berliner Charité behandelt.
- Der bekannte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny wurde ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem er auf einem Flug das Bewusstsein verloren hatte.
- Er leidet laut seiner Sprecherin vermutlich an einer Vergiftung - es gab schon mehrere Anschläge auf ihn.
- Nach Verhandlungen wurde Nawalny am Samstag mit einem Spezialflug ausgeflogen - jetzt wird er in der Berliner Charité behandelt (Update vom 22. August, 15.49 Uhr).
Nawalny: Filmproduzent geht von Genesung nach möglichen Giftanschlag aus
Update vom 24. August, 6.25 Uhr: Der Filmproduzent Jaka Bizilj geht davon aus, dass der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny* den möglichen Giftanschlag überleben wird. Im Politik-Talk „Die richtigen Fragen“ auf „Bild live“ sagte Bizilj am Sonntagabend: „Aus meiner Sicht ist die entscheidende Frage, ob er das unbeschadet übersteht und seine Rolle weiter einnehmen kann.“
Bizilj hatte den Transport Nawalnys in die Berliner Charité organisiert. „Wenn er das unbeschadet übersteht, was wir alle hoffen, dann ist er sicherlich trotzdem mindestens ein, zwei Monate aus dem politischen Gefecht weg.“
Über diese Aussagen zeigte sich Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch erstaunt: Niemand habe im Moment Zugang zu Informationen über den Zustand des Kremlgegners - schon gar nicht jemand, der nicht zur Familie gehöre. „Die Familie Alexejs hat niemanden beauftragt, der Presse etwas mitzuteilen über seine Gesundheit“, schrieb sie im Nachrichtenkanal Telegram am frühen Montagmorgen. „Im Moment gibt es keine neuen Einzelheiten zu Alexejs Gesundheit. Wir bitten alle
darum, Geduld zu bewahren und nicht auf unwahre Mitteilungen zu reagieren“, meinte sie. Autorisierte Informationen könne es nur von den Ärzten oder von ihr selbst geben, betonte Jarmysch. Inzwischen teilte Merkel-Sprecher Seibert das Ergebnis der toxikologischen Untersuchung mit.
Kreml-Kritiker Nawalny in Berlin: Beamte des BKA zur Charité geschickt
Update vom 23. August, 21.30 Uhr: Um für den Schutz des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny* zu Sorgen, wurden jetzt Beamte des Bundeskriminalamts (BKA) in die Berliner Charité geschickt. „Der polizeiliche Schutz von Alexej Nawalny wurde zunächst durch den Bund übernommen“, sagte ein Regierungssprecher am Sonntagabend. Als Grundlage für den Einsatz gilt Paragraph sechs des BKA-Gesetzes. Das Bundeskriminalamt ist laut Gesetz unter anderem zuständig für den Personenschutz von Mitgliedern der Bundesregierung, aber auch von ausländischen Gästen, beispielsweise bei Staatsbesuchen. In Regierungskreisen hieß es, über diese Regelung im BKA-Gesetz sei es möglich, in dem Fall zu helfen.
Fall Nawalny: Nutzte die Merkel-Regierung spezielle Taktik, um den Kreml-Kritiker nach Deutschland zu bringen?
Update vom 22. August, 22:19 Uhr: Möglicherweise war ein taktisches Manöver der Bundesregierung um Angela Merkel der Grund dafür, dass der Kreml-Kritiker Nawalny letztendlich doch nach Deutschland ausgeflogen werden konnte. Denn nach Informationen des finnischen Radiosenders Yle hatte Angela Merkel mit Finnlands Präsident Sauli Niinistö telefoniert. Dieser habe daraufhin Putin angerufen um zu fragen, ob Nawalny nach Deutschland zur Behandlung gebracht werden könne. Putin habe geantwortet, dass es keine politischen Hindernisse gäbe.
Update vom 22. August, 15:49 Uhr: Vor Montag ist laut den behandelnden Ärzten nicht damit zu rechnen, dass Untersuchungsergebnisse zum Zustand des Kreml-Kritikers Nawalny bekannt gegeben werden können. Nawalny war am Samstagvormittag mit einem Spezialflugzeug nach Berlin gebracht worden und dann mit einem gut gesicherten Intensivtransport in die Berliner Charité gebracht worden. Derzeit wird er untersucht.
Dass Nawalny letztendlich doch ausgeflogen werden konnte, sei aus seinem Team besonders seiner Frau Julia
Nawalnaja zu verdanken - sie hat einer Sprecherin von Nawalnys Stiftung zufolge Präsident Putin persönlich darum gebeten, eine Ausreise zu ermöglichen. Nawalnys Mitstreiter wollen unterdessen ihre Arbeit fortsetzen und hoffen, dass ihr prominentestes Gesicht bald wieder an ihrer Seite steht. Auf eine Genesung setzt auch die deutsche Regierung: „Die Bundesregierung hofft, dass die Behandlung in der Charité zu einer Besserung seines Zustands führt und eine vollständige Genesung ermöglicht“, teilte ein Regierungssprecher mit. Organisiert wurde der Flug von der Berliner Organisation „Cinema for Peace“, er war aus Spendengeldern finanziert worden.
Nawalny nach möglicher Vergiftung in Berlin angekommen
Update vom 22. August, 8.55 Uhr: Nach Informationen der AFP ist das Flugzeug mit Kreml-Kritiker Alexej Nawalny an Bord inzwischen in Berlin gelandet.
Röttgen: „Starker Verdacht“ auf Anschlag gegen Nawalny
Update vom 22. August, 8.27 Uhr: Fall Nawalny: Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen hält einen Giftanschlag auf den schwer erkrankten russischen Oppositionspolitiker Alexej Nawalny für wahrscheinlich. In der Vergangenheit habe es „eine ganze Serie von Ermordungen, Mordversuchen und auch tödlichen Vergiftungen in der Verantwortung des russischen Staates“ gegeben, sagte Röttgen der Passauer Neuen Presse. „Da gibt es einen starken Verdacht, dass es sich auch hier um einen erneuten Anschlag auf einen russischen Oppositionellen handelt.“ Das deutsche Angebot, medizinisch zu helfen und Nawalny nach Deutschland zu bringen, sei „wichtig und richtig“, sagte Röttgen. „Ich hoffe, dass das gelingt und sein Leben gerettet werden kann.“

Im Koma liegender Kreml-Kritiker Nawalny auf dem Weg nach Deutschland
Update vom 22. August, 6.04 Uhr: Der prominente Kremlkritiker Alexej Nawalny ist nach einer möglichen Vergiftung zur Behandlung mit einem Spezialflugzeug nach Deutschland unterwegs. Das teilte seine Sprecherin Kira Jarmysch in der Nacht zum Samstag nach Abflug in der sibirischen Großstadt Omsk im Kurznachrichtendienst Twitter mit.
Fall Nawalny: Kreml-Kritiker darf nach Deutschland - doch der Abflug verzögert sich
Update vom 21. August, 22.55 Uhr: Der Abflug des prominenten Kremlkritikers Alexej Nawalny nach Deutschland wird sich nach Angaben der Behörden im sibirischen Omsk um einige Stunden verzögern. Das in Berlin gecharterte Spezialflugzeug werde erst am Samstagmorgen Ortszeit starten, teilte das Gesundheitsministerium der Region mit, wie die russische Nachrichtenagentur Tass berichtete. Zur Begründung hieß es, die Piloten müssten gesetzliche Ruhezeiten einhalten.
Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch schrieb auf Twitter ebenfalls, dass es bis zum Abflug noch mehrere Stunden dauern könne. Sie nannte keine Details. Omsk ist der Mitteleuropäischen Sommerzeit (MESZ) um vier Stunden voraus. Das Flugzeug wird jedoch noch an diesem Samstag in Berlin erwartet, wo Nawalny nach seiner möglichen Vergiftung in der Charité behandelt werden soll. Die Flugzeit für die etwa 4000 Kilometer beträgt mehrere Stunden.

Das Auswärtige Amt in Berlin wollte sich zunächst nicht zum weiteren Verfahren äußern. Ein Sprecher verwies darauf, dass es sich bei dem Flug um eine private Unternehmung der Initiative Cinema for Peace handele.
Wende im Fall Nawalny: Kreml-Kritiker darf nach Merkel-Angebot wohl doch zur Behandlung nach Deutschland
Update vom 21. August, 18.10 Uhr: Der russische Oppositionelle Alexej Nawalny darf nach einer möglichen Vergiftung nun doch zur Behandlung ins Ausland geflogen werden. Das teilten die behandelnden Ärzte im sibirischen Omsk nach Angaben der Agentur Interfax am Freitag mit. Auch Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch bestätigte das. Das Ziel dürfte Deutschland sein.
Zuvor war bekannt geworden, dass deutsche Ärzte keine Bedenken für einen Transport des russischen Regierungskritikers von Sibirien nach Berlin sehen. Das teilten zumindest Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch und der Filmproduzent Jaka Bizilj mit. Kanzlerin Angela Merkel hatte eine Behandlung in Deutschland bei einer Pressekonferenz mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron angeboten.
Die russischen Ärzte hielten den 44-Jährigen zunächst für nicht transportfähig. Sie behauptete zugleich, dass die deutschen Experten dem zugestimmt hätten. Am Abend stimmten auch sie der Verlegung zu. Sein Team lehne „einen Transport in ein anderes Krankenhaus, das die Angehörigen uns nennen“ nicht mehr ab, sagte der stellvertretende Chefarzt des behandelnden Krankenhauses im russischen Omsk, Anatoli Kalinitschenko.
Bizilj zufolge soll der Rettungsflieger vorerst in Omsk bleiben - wie lange, das war am Freitag unklar. Jarmysch schrieb bei Twitter, den deutschen Ärzten sei es nach deren Angaben dank der Ausrüstung ihres Flugzeuges möglich, Nawalny „sofort sicher nach Berlin zum Universitätsklinikum Charité zu bringen“. Auf dem Flughafen von Omsk war am Morgen ein Flugzeug der Berliner Initiative Cinema for Peace gelandet, um Nawalny nach Berlin zu holen.
Update vom 21. August, 16.18 Uhr: Im Kampf um eine Behandlung des in Lebensgefahr schwebenden Kreml-Kritikers Alexej Nawalny in Deutschland haben seine Vertrauten den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) eingeschaltet. Das Gericht solle nach dem Willen der Antragsteller die russische Regierung auffordern, den Transport des Aktivisten nach Deutschland zu erlauben, hieß es am Freitag aus Gerichtskreisen in Straßburg. Der Antrag solle „innerhalb der nächsten Tage“ geprüft werden.
Nawalny: Frau bittet Putin in offenem Biref um Behandlung in deutschem Krankenhaus
Update vom 21. August, 14.56 Uhr: Alexej Nawalnys Frau hat Wladimir Putin in einem offenen Brief dazu aufgefordert, den Transport ihres Mannes zur Behandlung in einem Krankenhaus in Deutschland zu erlauben. „Ich beantrage offiziell bei Ihnen die Erlaubnis, Alexej Nawalny nach Deutschland bringen zu dürfen“, schrieb Julia Nawalnaja in dem auf Twitter veröffentlichten Brief.
Weiter schreibt sie: „Ich bin der Ansicht, dass Alexej Nawalny qualifizierte medizinische Hilfe in Deutschland braucht“. Dazu sollten die bestehenden „Möglichkeiten für den sofortigen Transport Alexejs unter der Aufsicht hochqualifizierter Ärzte“ nach Deutschland genutzt werden.
Update vom 21. August, 14.16 Uhr: Die behandelnden Ärzte des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny in der sibirischen Stadt Omsk haben nach eigenen Angaben bei ihm eine Stoffwechselstörung diagnostiziert. Das sagte der Chefarzt Alexander Murachowski am Freitag in einem Omsker Krankenhaus der Agentur Interfax zufolge.

Nawalnys Ärztin, Anastassija Wassiljewa twitterte allerdings, dass ein niedriger Blutzucker und eine Stoffwechselstörung keine Diagnose, sondern lediglich eine Zustandsbeschreibung seien. Nawalnys Blutzucker sei im normalen Bereich gewesen.
„Sie verkaufen uns wieder einmal für Idioten: Sagen kluge allgemeine Worte, aber können nicht den Grund für das Koma und eine Diagnose erstellen“, schrieb Wassiljewa. Die Mediziner hatten zuvor schon mitgeteilt, dass sie keine Spuren von Gift im Körper des 44-Jährigen entdeckt hätten.
Kreml-Kritiker Nawalny in sibirischer Klinik: Seine Frau schreibt einen Brief an Putin
Der Chefarzt sagte weiter, die Ärzte hätten einen chemischen Stoff an der Kleidung und der Haut von Nawalny gefunden. Das sei aber ein üblicher chemischer Stoff, der auch bei der Produktion von Plastikbechern eingesetzt werde. „Der wurde nicht im Blut, sondern an Nawalnys Haut und der Kleidung entdeckt“, sagte er.
Nawalny liegt seit Donnerstag in einem Krankenhaus in Omsk - rund 4000 Kilometer von Berlin entfernt. Er liegt im Koma und wird künstlich beamtet. Sein Team vermutet, dass er vergiftet wurde. Nawalnys Team fordert einen raschen Transport nach Deutschland. Seine Frau Julia schrieb dazu auch einen Brief an Kremlchef Wladimir Putin. Eine Sondermaschine aus Deutschland mit Ärzten und Ausrüstung an Bord war in Omsk gelandet. Die Ärzte kamen russischen Medien zufolge in der Klinik an.

Allerdings lehnten die russischen Ärzte den Transport ab, weil Nawalnys Zustand instabil sei. Der russische Arzt Alexej Ehrlich schrieb in einem Blog bei dem Radiosender Echo Moskwy, dass in der modernen Welt im Grunde jeder Patient mit entsprechender Ausrüstung transportiert werden könne.
Vergiftung bei Putin-Kritiker Nawalny? Ärzte sollen nun Diagnose haben
Update vom 21. August, 13.12 Uhr: Die Bundesregierung setzt sich weiterhin für eine bestmögliche medizinische Versorgung des möglicherweise vergifteten russischen Regimekritikers Alexej Nawalny ein. „Die wichtigste Priorität ist natürlich, dass das Leben von Herrn Nawalny gerettet werden kann und dass er genesen kann“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin. „Wir wünschen, dass ihm jede medizinische Hilfe, die ihn hoffentlich retten kann, auch zukommt.“
Update vom 21. August, 10.25 Uhr: Die Ärzte des Oppositionspolitikers Alexej Nawalny haben bislang nach eigenen Angaben keine Spuren einer möglichen Vergiftung gefunden (siehe Update vom 21. August, 8.33 Uhr). Im Blut und im Urin seien weder Gift noch Spuren davon nachgewiesen worden, sagte der Vize-Chefarzt Anatoli Kalinitschenko am Freitag in der sibirischen Großstadt Omsk der Agentur Interfax zufolge. „Wir gehen nicht davon aus, dass der Patient eine Vergiftung erlitten hat.“ Eine Diagnose hätten sie bereits gefunden, Nawalnys Frau und sein Bruder seien darüber informiert worden.
Putin-Kritiker Nawalny in Klinik - Sprecherin schmettert Merkel-Vorschlag ab: „Bedrohung für sein Leben“
Update vom 21. August, 8.33 Uhr: Im Organismus des Oppositionspolitikers Alexej Nawalny ist nach Angaben seines Teams ein vermutlich „tödliches Mittel“ gefunden worden. Die Polizei habe den Ärzten mitgeteilt, dass sie diesen gefährlichen Stoff gefunden hätten, sagte der Chef von Nawalnys Anti-Korruptions-Fonds, Iwan Schdanow, am Freitag in Omsk. Das Gift sei demnach nicht nur gefährlich für Nawalny, sondern auch für die Umgebung, weshalb das Tragen von Schutzanzügen angewiesen worden sei, sagte er. Nawalnys Team veröffentlichte den Auftritt Schdanows und der Frau des Politikers als Video. Ärzte der Klinik teilten am Freitagmorgen mit, dass sich der Zustand von Nawalny verbessert habe.
Wegen der laufenden Ermittlungen sei nicht mitgeteilt worden, um welchen Stoff es sich handele, sagte Schdanow. Unklar war, wo die Polizei das Mittel gefunden habe. Aber ein Polizist habe es dem Chefarzt auf seinem Mobiltelefon gezeigt.
Update vom 21. August, 7.33 Uhr: Der Gesundheitszustand des lebensgefährlich erkrankten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny ist nach Angaben seiner russischen Ärzte zu „instabil“, um nach Deutschland gebracht zu werden. Dies twitterte Nawalnys Sprecherin der AFP zufolge am Freitag und kritisierte, die Entscheidung der Ärzte sei eine „Bedrohung für sein Leben“.
Update vom 21. August, 6.19 Uhr: Der bekannte russische Regierungskritiker Alexej Nawalny soll wegen einer möglichen Vergiftung (siehe Ursprungsmeldung) in Deutschland behandelt werden. Ein Spezialflugzeug, das den 44-Jährigen aus dem russischen Omsk nach Berlin holen soll, ist am frühen Freitagmorgen aus Deutschland gestartet, wie der Filmproduzent Jaka Bizilj der dpa sagte. Demnach befand sich auch ein Team von Medizinern an Bord der Maschine. Zuvor seien alle nötigen Genehmigungen zu einer Verlegung aus Russland erteilt worden.

„Vergifteter Tee“? Putin-Kritiker Nawalny liegt im Koma - Merkel-Vorschlag wird wohl Realität
Update vom 20. August, 21.05 Uhr: Kurz nachdem Merkel und Macron Nawalny ihre Unterstützung angeboten haben, steht es wohl bereits fest: Der russische Regierungskritiker Alexej Nawalny soll nach seiner möglichen Vergiftung unter Umständen bereits an diesem Freitag zur Behandlung nach Berlin geflogen werden. „Die Maschine fliegt um Mitternacht aus Deutschland los“, sagte der Filmproduzent Jaka Bizilj am Donnerstagabend der dpa in Berlin.
Voraussetzung für den Transport am Freitag ist, dass Nawalny bereits transportfähig ist. Sollte dies der Fall sein, wird der Putin-Kritiker ab Freitag in der Charité in Berlin behandelt. Von der Klinik gebe es bereits eine Zusage. Kosten für Flug und Behandlung würden von Privatleuten bezahlt. Nawalny solle mit einer Spezialmaschine aus Omsk geholt werden, wo er sich derzeit im Krankenhaus befindet, so die dpa.
Putin-Kritiker Nawalny liegt im Koma - Merkel und Macron machen ein Angebot
Update vom 20. August, 19.18 Uhr: Nachdem der Putin-Kritiker Nawalny möglicherweise vergiftet wurde und auf der Intensivstation liegt, haben sich auch Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf ihrer gemeinsamen Pressekonferenz in Südfrankreich zu den Vorfällen geäußert.
„Wir sind sehr bestürzt über die Nachricht“, erklärte Angela Merkel. „Und was jetzt ganz ganz wichtig ist, ist dass jetzt dringend aufgeklärt wird, wie es zu diesem Vorfall kommen konnte“, appelliert die Kanzlerin. Hohe Transparenz müsse gegeben sein. Beide Staatsoberhäupter sicherten dem Kritiker zudem ihre Unterstützung zu, sollte eine medizinische Behandlung im Ausland oder Asyl nötig sein.

Putin-Kritiker Nawalny im künstlichen Koma - Sein Zustand ist stabil
Update vom 20. August, 16.15 Uhr: Der bekannte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny liegt nach einem Zwischenfall auf einem Flug nach Moskau auf der Intensivstation. Nach Angaben seiner Sprecherin wurde der 44-Jährige vergiftet. Die behandelnden Ärzte bestätigten dies zunächst nicht. Es liege noch keine Diagnose vor, sagte der Klinik-Vizedirektor Anatoli Kalinitschenko.
Aktuell kämpfen die Ärzte um das Leben des Kritikers. Er sei in ein künstliches Koma versetzt worden und werde beatmet, zitiert die dpa seine Sprecherin. Die behandelnden Mediziner auf der Intensivstation des Krankenhauses im sibirischen Omsk täten alles, „um sein Leben zu retten“, sagte Kalinitschenko. Nawalnys Zustand sei „stabil“.
Putin-Kritiker Nawalny bewusstlos auf Intensivstation - „Vergifteter Tee“
Erstmeldung - 20. August, 10.27 Uhr: Omsk - Der bekannte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny ist nach Angaben aus seinem Umfeld wegen einer mutmaßlichen Vergiftung ins Krankenhaus eingeliefert worden. Das teilte seine Sprecherin Kira Jarmysch der dpa zufolge am Donnerstagmorgen via dem Messenger Telegram mit. Eine offizielle Bestätigung der Behörden gab es zunächst nicht.
Putin-Kritiker auf Intensvistation: Auf den Anti-Korruptions-Kämpfer gab es bereits Anschläge
Ein Flugzeug mit dem 44-Jährigen an Bord sei in der sibirischen Großstadt Omsk wegen des Notfalls zwischengelandet, dann sei Nawalny ins Krankenhaus gebracht worden. Auf den prominenten Anti-Korrutions-Kämpfer hatte es in der Vergangenheit immer wieder Anschläge gegeben.
Kreml-Kritiker Nawalny im Krankenhaus: Trank er vergifteten Tee?
Nach Angaben seiner Sprecherin hat er womöglich einen vergifteten Tee getrunken. Er habe sich laut Jarmysch unterwegs schlecht gefühlt. Tee sei das einzige gewesen, was er zu sich genommen habe.
Nawalny ist der führende Kopf der liberalen Opposition in Russland. Er musste vor einem Jahr während seiner Haftstrafe in einem Krankenhaus angeblich wegen eines Allergieschocks behandelt werden. Nawalny betonte damals, dass er vergiftet worden sein könnte. In Russland waren mutmaßliche Vergiftungen im politischen Milieu in der Vergangenheit immer wieder ein Thema - vor allem in Flugzeugen. (dpa/AFP/frs) *Merkur.de gehört zum Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerk.
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