Polizei-Einsatz bei Rede von Kanzlerin Merkel

Wuppertal - Polizei-Einsatz bei einer Kundgebung von Kanzlerin Merkel. Drei Personen wurden zum Verhör gebracht. Beamte hatten zuvor beobachtet, wie eine Frau mit einer Waffe hantiert hatte.
Nach einem Zwischenfall am Rande einer Wahlkampfveranstaltung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Wuppertal konzentrieren sich die Ermittlungen auf eine 18-Jährige. Polizisten hatten während der Kundgebung am Mittwochabend, an der auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers teilnahm, zwei verdächtige Frauen am geöffneten Fenster eines Hauses beobachtet.
Eine davon schien kurz mit einer Waffe zu hantieren, so dass die Polizei einschritt und die Wohnung durchsuchte. Dabei wurden aber nur zwei Spielzeugpistolen gefunden. Der Zwischenfall ereignete sich während der Rede Merkels auf dem Johannes-Rau-Platz in Wuppertal-Barmen. Die Frauen in dem Haus gegenüber der Tribüne wurden dabei von Beamten des Bundeskriminalamts entdeckt, die zur Sicherung der Veranstaltung eingesetzt waren.
Bei der Wohnungsdurchsuchung wurden drei Personen - zwei Männer und eine Frau - zunächst ins Polizeipräsidium gebracht und vernommen. Die beiden Männer konnten anschließend wieder nach Hause gehen, die junge Frau nicht, weil gegen sie Haftbefehl in einer anderen Sache vorlag. Ob sie auch wegen des Vorfalls in Wuppertal Konsequenzen fürchten muss, ist nach Aussage eines Sprechers der Staatsanwaltschaft noch unklar. Gegebenenfalls werde geprüft, ob der Tatbestand der Bedrohung vorliege.
Die Polizei betonte aber am Donnerstag, es habe zu keinem Zeitpunkt eine reale Gefahr für die bei der Wahlkundgebung Anwesenden vorgelegen, und sprach von “leichtfertigem Verhalten“ der beteiligten Zuschauer in der Wohnung. Die Wahlkampfveranstaltung selbst ging ohne Störungen zu Ende.
Merkel hatte in ihrer Rede für eine Fortsetzung der schwarz-gelben Koalition in Düsseldorf geworben und vor einem rot-rot-grünen Bündnis gewarnt: “Machen Sie sich keine Illusionen: Wenn es möglich ist, wird die Sozialdemokratie mit Grünen und Linken zusammenarbeiten“, sagte die Bundeskanzlerin. Rüttgers sagte, die SPD habe immer “herumgeeiert“ bei der Frage, ob sie mit der Linkspartei koalieren werde. Wer mit der Linken paktiere, verlasse den Konsens der demokratischen Parteien, erklärte der CDU-Politiker.
dapd