München - Bei der Bundeswehr-Reform steht ein Tauziehen von Ministerpräsident Horst Seehofer und Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg bevor:
Seehofer (CSU) will bei der Verkleinerung der Streitkräfte für den Erhalt möglichst vieler Bundeswehr-Standorte kämpfen.
“Wenn man die Bundeswehr reduziert, muss das nicht zwingend verbunden sein mit Standortschließungen“, sagte Seehofer am Mittwoch in München. “Da werd ich alles in die Waagschale werfen, was wir haben.“ Noch im “ersten Quartal“ - also bis spätestens Ende März - werde er ein Vier-Augen-Gespräch mit Guttenberg (CSU) führen. “Im Detail gibt es noch keine Festlegungen“, sagte Seehofer.
Soldat oder Zivi: Was die Promis machten Soldat oder Zivi: Was die Promis machten Bund oder Zivildienst. Diese Frage stellt sich allen jungen Männern, sobald der Musterungsbescheid ins Haus flattert. Jetzt wurden beide Dienste auf sechs Monate verkürzt. Wir zeigen, welcher Promi Soldat war und wer als Zivi diente. © dpa Harald Schmidt leistete seinen Zivildienst im Pfarrbüro der Kirchengemeinde Nürtingen (Baden-Württemberg). Auf die Frage, warum er nicht zum Bund gegangen sei antwortete Schmidt: Weil Zivildienstleistende nicht mit der Waffe töten dürfen, versuchen sie es mit Essen auf Rädern. © dpa Michael "Bully" Herbig dagegen leistete seinen Werhdienst mit der Waffe in der Hand beim Bund. © dpa Der Terminator als Zivi? Absurde Vorstellung. Deswegen diente Arnold Schwarzenegger auch als Panzerfahrer beim österreichischen Bundesheer. Für eine Bodybuilding-Meisterschaft türmte er sogar aus seiner Kaserne. © dpa Moderator und Musiker Götz Alsmann war ebenfalls beim Bund. Seine heutige Frisur passte aber wohl nicht unter den Helm. © dpa Tote-Hosen-Sänger Campino war dagegen Zivi. Er leistete seinen Dienst in der Rheinischen Landesklinik für Psychiatrie in Düsseldorf. © dpa Moderator und Promi-Versteher Reinhold Beckmann war Zivi in einer Jugendbildungseinrichtung. © dpa Entertainer Thomas Gottschalk war weder Soldat noch Zivi. Er wurde als Halbwaise ausgemustert. © dpa Gottschalks Kollege Günther Jauch entkam dem staatlichen Zwangsdienst aus einem ganz anderen Grund: Er lebte in Berlin - die Stadt war durch das Viermächteabkommen entmilitarisiert. West-Deutsche mit Wohnsitz im Westteil Berlins wurden nicht eingezogen. © dpa RTL-Moderator Oliver Geissen ging dagegen zum Bund und robbte mit dem Gewehr in der Hand über den Boden. © dpa Komiker Dirk Bach leistete seinen Zivildienst in Köln. © dpa Unser Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) diente selbstverständlich in der Bundeswehr. Er leistete seinen Wehrdienst bei den Gebirgsjägern in Mittenwald. © dpa Nationalspieler Lukas Podolski diente dem deutschen Staat als Zivi. Von April bis Dezember 2005 leistete Poldi seinen Zivildienst mit einer Sonderregelung für Spitzensportler von 15 Stunden pro Woche - und zwar im Olympia-Stützpunkt im heimatlichen Köln. © dpa Auch Poldis Nationalmannschaftskollege Per Mertesacker war Zivi. Er diente in einer geschlossenen Anstalt für Geistigbehinderte. Mertesacker: "Für mich war das ein guter Ausgleich neben dem Fußball." © dpa Der King of Rock 'n' Roll diente als G.I. für die US-Army in Deutschland. Elvis Presley leistete seinen Wehrdienst unter anderem von 1958 bis 1960 im Panzerbatallion der 3rd Armored Division in Friedberg (Hessen). © dpa DSDS-Gewinner Alexander Klaws wurde wegen einer Wespengift-Allergie ausgemustert. © dpa Sat1-Moderator Kai Pflaume war Soldat. Er diente in der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR. © dpa "Isch hab' gedient", kann Hape Kerkeling sein. Und zwar als Zivi. © dpa War ebenfalls Zivildienstleistender: Schwimmstar Paul Biedermann. © dpa RTL-Chefredakteur Peter Kloeppel kennt dagegen den Drill auf dem Kasernenhof: Er war bei der Bundeswehr. © dpa Auch Starkoch Johann Lafer war Soldat. Er diente im österreichischen Bundesheer. © dpa Ex-Nationalspieler Marco Bode war Zivi. Nach eigenen Angaben erfuhr er im Altenheim „wahren Wert der Gesundheit und Jugend“. © dpa Moderator Stefan Raab leistete 1986/1987 seinen Grundwehrdienst bei der Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums in Köln-Wahn ab. © dpa Komiker Hans Werner Olm entging seiner Einberufung, indem er nach West-Berlin zog: „Ich hatte keine Lust auf Bundeswehr. Und in Berlin war man davon befreit.“ © dpa Ex-Boxweltmeister Henry Maske war Soldat in der DDR. Er brachte es sogar zum Offizier der NVA. © dpa Im Westen diente Moderator Jürgen von der Lippe beim Bund. Und zwar in Olivgrün. Hawaii-Hemden sind im Manöver eher unpraktisch. © dpa Schauspieler Til Schweiger leistete kurzzeitig seinen Wehrdienst beim Bund. Dann verweigerte er den Dienst an der Waffe aus Gewissensgründen und wurde Zivi im Krankenhaus. © dpa Muskelmann Ralf Möller dagegen zog seinen Wehrdienst beim Bund durch. Er berichtet: "Ich habe meinen Wehrdienst bei den Pipeline-Pionieren absolviert, von 1979 bis 1981, Bataillon 840 in Wuppertal-Elberfeld." © dpa BAP-Sänger Wolfgang Niedecken diente als Zivi. Er wurde in der Altenbetreuung und beim Essen auf Rädern in Köln eingesetzt. © dpa Rodel-Olympiasieger Georg Hackl war Sportsoldat bei der Sportfördergruppe der Bundeswehr in Bischofswiesen. Er brachte es bis zum Dienstgrad eines Stabsfeldwebels. © dpa Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) war zwar ein guter Fußballspieler und bestimmt tauglich. er wurde aber als Sohn einer Kriegerwitwe nicht eingezogen. © dpa Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) Philipp Rösler war Sanitätsoffizier bei der Bundeswehr. © dpa Grünen-Fraktionsvorsitzender musste nach dem Abitur zunächst zum Bund. Seine Kriegsdienstverweigerung war zunächst nicht anerkannt worden. Er klagte sich allerdings in den Zivildienst und arbeitete in einem Heim für schwer erziehbare Jungen bei Bremen. © dpa Komiker Mike Krüger ging zum Bund. Er war Funkfernschreiber bei der Marine in Glücksburg, Flensburg sowie beim Marinefliegergeschwader 1 (MFG1) in Kropp/Jagel. © dpa CSU-Ehrenvorsitzender Edmund Stoiber sitzt auf diesem Bild zwar im Panzer. Er absolvierte seinen Grundwehrdienst aber bei der Gebirgsdivision in Mittenwald und Bad Reichenhall. © dpa Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele diente beim Bund. Er lehnte aber die übliche Beförderung zum Gefreiten ab. © dpa Er hatte ein Gewehr in der Hand und war ein Soldat: Komiker Bernd Stelter war in Unna-Königsborn im Nachschub-Bataillon stationiert. © dpa “Ich habe die Interessen Bayerns zu vertreten und jetzt geht es an den Interessenausgleich mit dem Bundesverteidigungsministerium.“ Es gehe nicht um einen Machtkampf, betonte Seehofer. Guttenberg komme aus Bayern und habe sicher auch bayerische Interessen im Sinn. Seehofer verwies darauf, dass im ländlichen Raum Bundeswehr-Freiwillige für die künftige Berufsarmee leichter zu gewinnen seien. Deswegen macht es nach Seehofers Einschätzung auch Sinn, die Kasernen im ländlichen Raum zu erhalten.
Guttenberg: Der "Top Gun"-Minister Guttenberg: Der "Top Gun"-Minister a.D. Er sieht aus wie Hollywood-Star Tom Cruise im Action-Film "Top Gun": Verteidigungsminister a.D. Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). Der Grund für diesen coolen Auftritt? © AP Guttenberg ist auf dem Flugzeugträger "USS Harry S. Truman" an einem unbekannten Ort im Mittelmeer südlich von Sizilien gelandet. © AP Die USS Harry S. Truman (CVN-75) ist der achte Flugzeugträger der atomgetriebenen Nimitz-Klasse der US Navy. © AP Laut Verteidigungsministerium ist dieser Einsatz auch im deutschen Interesse. Denn die Bundeswehr-Fregatte "Hessen" gehört zum begleitenden Konvoi des US-Flugzeugträgers. © AP Die "Hessen" ist seit Mai als erstes deutsches Schiff Teil der US-Trägergruppe. Die begleitenden Schiffe sollen den amerikanischen Flugzeugträger vor möglichen Bedrohungen schützen. © AP Für unseren Verteidigungsminister war es eine spektakuläre Landung: Das Fangseil bremste Guttenbergs Flugzeug in nur zwei Sekunden von 190 auf 0 km/h, berichtet die "Bild"-Zeitung. © AP Guttenberg erschien in kompletter Fliegermontur. © AP Außerdem knipste er mit seinem Handy ein paar Fotos vor Ort. © AP Der Minister im Landeanflug auf die "USS Harry S. Truman". © AP Guttenberg beim Aktenstudium in einem Bundeswehr-Airbus A319 CJ. © dpa Guttenberg beim Aktenstudium in einem Bundeswehr-Airbus A319 CJ. © AP Guttenberg steigt auf dem Berliner flughafen Tegel in den Bundeswehr-Airbus A319 CJ. © dpa Guttenberg steigt auf dem Berliner flughafen Tegel in den Bundeswehr-Airbus A319 CJ. © AP Dass in Bayern überhaupt keine Bundeswehr-Kasernen geschlossen werden, versprach Seehofer nicht. Nach Einschätzung in der Bundeswehr ist vor allem das Luftwaffen-Ausbildungsregiment im mittelfränkischen Roth von der Schließung bedroht. Denn dort werden bisher Wehrpflichtige ausgebildet, die künftig nicht mehr eingezogen werden. Für solche Standorte hätten Bund, Länder und Kommunen gemeinsam Strukturprogramme vereinbart, sagte Seehofer dazu.
dpa