Thüringen will Kampfhunde verbannen
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Erfurt - Als Reaktion auf die tödliche Kampfhund-Attacke auf ein Mädchen will Thüringen die Auflagen für Halter solcher Tiere drastisch verschärfen und zugleich Zucht und Handel verbieten.
Das kündigte Innenminister Peter Huber (CDU) am Mittwoch in Erfurt
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bei der Vorstellung einer entsprechenden Gesetzesinitiative an. Mit den geplanten Verboten werde die Zahl der legal gehaltenen Kampfhunde im Freistaat binnen zehn Jahren “gegen Null“ sinken, erklärte er. Ein sofortiges und komplettes Verbot von Kampfhunden sei dagegen aus rechtlichen Gründen nicht möglich. Nach den Plänen sollen künftig alle “gefährlichen Hunde“ sterilisiert werden. Betroffen sind auch Kampfhunde von Touristen oder anderen Personen, die sich länger als vier Wochen in Thüringen aufhalten.
Als gefährliche Hunde gelten nach der geplanten Neuregelung auch Staffordshire Bullterrier. Hunde dieser Rasse hatten das kleine Mädchen totgebissen. Der Gesetzentwurf soll in zwei Woche im Kabinett behandelt werden und könnte nach den Angaben bereits im August auf der Tagesordnung im Landtag stehen. Vorgesehen ist auch ein sogenannter Hundeführerschein.
Demnach muss der Halter künftig unter anderem eine Sachkundeprüfung bestehen und eine Versicherung nachweisen. Außerhalb der eigenen Wohnung oder des eigenen Grundstücks darf in Zukunft eine Person maximal einen solchen gefährlichen Hund mit Leine und Maulkorb führen. Das dreijährige Mädchen war Freitag vor Pfingsten in Oldisleben im Kyffhäuserkreis von vier Kampfhunden totgebissen worden. Seine Urgroßmutter wurde schwer verletzt. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Tötung gegen die 44-jährige Tante des Kindes als Halterin der vier Staffordshire-Bullterrier-Mischlinge.
dapd