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Coronavirus: Grenzen dicht – Weiteres EU-Land riegelt sich ab

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Von: Franziska Kaindl

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In Portugal wütet die britische Coronavirus-Mutante. Nun hat die Regierung die weitgehende Schließung der Grenzen für Ein- und Ausreisen angeordnet.

Lissabon - Portugal hat wegen der starken Ausbreitung des Coronavirus die weitgehende Schließung seiner Grenzen* angeordnet. Die Bürger des Landes dürfen ab Sonntag für zunächst zwei Wochen nicht mehr ausreisen, es sei denn aus besonderem Grund wie zu einer medizinischen Behandlung. Das hat die Regierung am Donnerstag angeordnet. Auch die Einreise solle stark eingeschränkt werden. Zuvor hatte schon Finnland die Grenzen für alle, außer finnische Staatsbürger oder Grenzpendler, dichtgemacht.

Corona: Portugal schließt Grenzen – es gibt aber Ausnahmen

Spaniens Außenministerin Arancha González Laya betonte, Spanien und Portugal, die zum Schengenraum mit offenen Grenzen gehören, würden noch über Details sprechen. Es handele sich aber nicht um eine vollständige Schließung der Grenzen, sondern um eine „Einschränkung der Bewegungsfreiheit“. Ob auch Arbeitspendler betroffen sein würden, war zunächst unklar. Die Maßnahmen dürften auf jeden Fall auch für Urlauber aus anderen Ländern gelten.

Es ist nicht das erste Mal, dass Portugal seine Grenzen wegen Corona schließt. Schon während der ersten Infektionswelle im Frühjahr vergangenen Jahres war die Grenze vom 17. März an monatelang geschlossen. Erst am 1. Juli wurde sie wegen damals stark rückläufiger Corona-Zahlen wieder geöffnet.

Portugal: Das sind die aktuellen Einreise-Bestimmungen

Seit dem 31. Januar werden bei der Einreise auf dem Luftweg aus dem EU- und Schengenraum je nach Risikoeinstufung unterschiedliche Maßnahmen angewandt, informiert das Auswärtige Amt. Reisende aus Deutschland müssen bei der aktuellen Eintstufung einen negativen Corona-Test vorlegen, der maximal 72 Stunden vor dem Abflug vorgenommen wurde. Der Nachweis muss gegenüber der Fluggesellschaft vor Abflug erbracht werden. Ausgenommen sind Kinder unter zwei Jahren. Zudem müssen die Reisenden eine elektronische Einreiseanmeldung, die sogenannte Passenger Location Card ausfüllen. Eine Quarantäne ist für Einreisende aus Deutschland vorerst nur fällig, wenn bei der Temperaturmessung eine erhöhte Temperatur über 38 Grad festgestellt wird. In diesem Fall entscheiden die Gesundheitsbehörden, ob weitere Untersuchungen und eine Selbstisolation vorgenommen werden müssen.

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Wer seit dem 31. Januar über den Landweg einreisen will, kann dies nur noch, wenn ein Wohnsitz in Portugal nachgewiesen werden kann. Ebenso aus beruflichen und gewerblichen Zwecken. Über weitere Ausnahmen entscheiden die Grenzbeamten.

Ein Polizist stoppt einen LKW an der Grenze zu Portugal.
Die Grenzen zu Portugal werden streng kontrolliert. © IMAGO / Lagencia

Corona-Pandemie: Kritische Lage in Portugal

Die Corona-Lage in Portugal ist nach Worten von Ministerpräsident António Costa „sehr schlimm“. Am Donnerstag wurden in dem Land mit 10,3 Millionen Einwohnern 16.423 Neuinfektionen und 303 weitere Corona-Tote registriert. Das war ein Höchststand seit Beginn der Pandemie. Auf Deutschland hochgerechnet entspräche das etwa 130.000 Neuinfektionen und rund 2.400 Toten binnen 24 Stunden. Die Bundesregierung erklärte das auch bei Deutschen beliebte Urlaubsland am vergangenen Wochenende zum Hochrisikogebiet, was Reisen in das Land weiter erschweren soll. (fk/dpa) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

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