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Spaß für die ganze Familie: Paddeln auf dem Fluss. © dpa

Das Abenteuer fängt quasi vor der Haustür an. Man braucht ein Gewässer und ein Boot, und schon kann es losgehen. Wir haben die wichtigsten Tipps für das Kanuwandern auf dem Wasser zusammengestellt.

Für das Paddeln mit einem Kanu wird die Infrastruktur wird immer besser: Es gibt an vielen Flüssen und Seen befestigte Stege zum Ein- und Aussteigen, um die sensible Natur am Ufer zu schützen.

Gasthäuser stellen sich auf die Wassersportler ein und bieten günstige Verpflegung an oder richten Feuerstellen zum Grillen ein. Tourismusämter geben Kartenmaterial mit allen nötigen Infos heraus und Bootsverleiher sorgen an vielen Orten dafür, dass man das Kanu nicht selbst mitbringen muss.

Wobei „Kanu“ als Oberbegriff zu sehen ist, der die beiden Bootstypen Kajak und Kanadier umfasst. Kajaks sind relativ schmal, geschlossen und werden – von Könnern sehr flott – per Doppelpaddel vorwärts bewegt. Die offenen Kanadier können viel transportieren und man benutzt Stechpaddel. Sie sind besser geeignet für Familien mit kleineren Kindern und für all diejenigen, die viel Gepäck transportieren wollen. Nachteile sind die höhere Anfälligkeit gegen Seitenwind, das Gewicht und die Schwerfälligkeit.

Anfänger sollten die Ausrüstung auf den ersten Touren ausleihen. Inzwischen gibt es an den attraktiven Strecken viele Verleihstationen, die oft auch einen Transfer bzw. einen Abholservice anbieten. Seriöse Verleiher haben neuwertige Ausrüstungen, ein umfassendes Angebot an Booten, Infomaterial für unterwegs (Streckenkarte mit eingezeichneten Gefahren- und Verbotszonen) und geben eine ausführliche Einweisung in die Paddeltechnik.

Spritzdecke, Schwimmweste und Seil  

Während im Kanadier etwas großzügiger geladen werden darf, können Kajakfahrer aus Platzgründen nur das Allernötigste mitnehmen. Dazu gehören Spritzdecke, Schwimmweste, Seil (zum Festbinden, Ziehen und als Wäscheleine), Schwamm (zum Trocknen der Sitze, sonst hat man ständig auf einen nassen Hintern) und wasserdichter Packsack für Kleidung (im Kanadier eine wasserfeste Tonne) sowie fürs Kajak eine durchsichtige Kartentasche. Auf längeren Touren empfiehlt sich ein Ersatzpaddel.

Für Kanutouren benötigt man keine spezielle Kleidung. Bequeme Sportkleidung reicht – und wer das Hobby intensiver betreibt, wird bald merken, was sinnvoll ist. Auf keinen Fall fehlen dürfen Sonnenhut, -brille und -creme sowie Badebekleidung. Anfänger sollten erst mal bei kürzeren, einfachen Tagestouren schnuppern und herausfinden, ob ihnen die Paddelei Spaß macht. Wer bereits versiert mit Boot und Paddel umgehen kann, wird eine mehrtägige Kanutour genießen und dann auch keine Probleme haben, das Mehr an Ausrüstung zu bewältigen – mit Zelt, Schlafsack, Kocher und Wäsche kommt einiges an Gewicht zusammen.

Auch wenn an Bord ständig eine Schwimmweste getragen wird, gehören Nichtschwimmer nicht ins Boot. Vor der Abfahrt muss die komplette Ausrüstung kritisch geprüft werden, man sollte über mögliche Gefahren unterwegs (Gewässerklassifikationen, Wasserstand, Wehre, Wetter, Schiffsverkehr) informiert sein und auch nie alleine lospaddeln. Unterwegs sollte man sich schwierige Stellen, wie zum Beispiel Stromschnellen oder Wehre, immer erst von Land aus ansehen, bevor man sie befährt. Beim geringsten Zweifel an der Befahrbarkeit nicht den wagemutigen Abenteurer spielen, sondern das Boot an Land umtragen. Zieht ein Gewitter auf, sofort runter vom Wasser!

Naturgenuss geht nicht ohne Naturschutz. Darum sollten Kanufahrer ihrem Hobby sehr sensibel und rücksichtsvoll nachgehen. Das heißt, nur an befestigten Stellen anlegen, sich auf dem Wasser ruhig verhalten, Tiere nicht stören (insbesondere Vögel während der Brut- und Aufzuchtzeit zwischen April und Juli), den eigenen Müll wieder mitnehmen und die lokalen Regelungen und Vorschriften beachten.

V. Pfau

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