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Moser über sein Spiel des Lebens: „Kannte meine Gegenspieler nur aus dem Fernsehen“

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Von: Markus Altmann

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Trotz der 0:1-Niederlage im DFB-Pokal gegen Fortuna Düsseldorf war es für Moritz Moser sein „Spiel des Lebens“.
Trotz der 0:1-Niederlage im DFB-Pokal gegen Fortuna Düsseldorf war es für Moritz Moser sein „Spiel des Lebens“. © Buchholz

Jeder Fußballer hat in seiner Karriere ein Spiel erlebt, welches er sein Leben lang nicht mehr vergessen wird. Für Moritz Moser war es die Partie im Jahr 2012 im DFB-Pokal mit dem SV Wacker Burghausen gegen den damaligen Bundesligisten Fortuna Düsseldorf. beinschuss.de sprach mit dem 29-Jährigen über sein „Spiel des Lebens”.

Burghausen - Moritz Moser ist ein bekanntes Gesicht in der Region. Der 29-jährige Abwehrspieler spielte in seiner Karriere bislang bei allen drei aktuellen Regionalligisten aus der Region. Derzeit steht der gebürtige Österreicher beim SV Wacker Burghausen unter Vertrag. Bei den Salzachstädtern erlebte er auch sein bisheriges Karriere-Highlight. beinschuss.de sprach mit Moser über sein “Spiel des Lebens”.

Moser über Spiel des Lebens: „Wir glaubten an eine Überraschung gegen Düsseldorf.“

Hallo Moritz, sprechen wir über dein „Spiel des Lebens”. Wann fand die Partie statt und gegen welchen Gegner ging es damals?

Moritz Moser: Es war der 12. August 2012. Wir trafen in der Saison 2012/13 in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals in der heimischen Wacker-Arena auf den damaligen Bundesligisten Fortuna Düsseldorf.

Wie war damals die Ausgangslage für euch?

Moser: Wir spielten damals in der 3. Liga und die Saison war zu diesem Zeitpunkt noch sehr jung. Wir sind so mittelmäßig in die neue Spielzeit gestartet und haben aus den ersten fünf Partien sechs Punkte geholt. Trotzdem glaubten wir an eine Überraschung gegen Düsseldorf.

„Es war ein Treffer aus dem Nichts.“

Moser über das entscheidende Gegentor.

Wie verlief für dich persönlich die Saison bis zu diesem Spiel?

Moser: Mein Profi-Debüt feierte ich bereits in der Saison zuvor und spielte im Frühjahr 2012 einmal über die kompletten 90 Minuten. In die neue Spielzeit startete ich dann als Stammspieler, was für mich etwas ganz Besonderes war. Denn ich war damals erst 18 Jahre alt, das gelingt nicht vielen Spielern. Ich erlebte zu dieser Zeit einen regelrechten Höhenflug und habe viel Lob erhalten.

Wie war der Spielverlauf und das Endergebnis gegen Düsseldorf?

Moser: Beide Teams hatten in der ersten Halbzeit Chancen, doch im Großen und Ganzen standen wir, wie auch der Gegner, in der Defensive kompakt. Das Spiel fand deshalb vor allem im Mittelfeld statt. Im zweiten Durchgang hatten wir dann die große Chance in Führung zu gehen, aber der Ball ging nur an den Pfosten. Eine Viertelstunde vor Schluss kassierten wir dann den entscheidenden Gegentreffer, den ausgerechnet der Ex-Burghauser Stefan Reisinger per Kopf erzielte. Es war ein Treffer aus dem Nichts. Am Ende sind wir dann nicht mehr entscheidend nach vorne gekommen, auch wenn wir noch eine Möglichkeit hatten. Am Ende blieb es aber bei der knappen 0:1-Niederlage.

„Da denkst du, du bist im falschen Film.“

Moser augenzwinkernd über seinen ersten verlorenen Zweikampf.

Warum war es für dich das “Spiel des Lebens”?

Moser: Da gibt es viele Gründe dafür. Zunächst einmal war es mein einziges Spiel im DFB-Pokal und dann auch noch gegen einen Bundesligisten. Da hat man gesehen, wie groß der Niveauunterschied ist. Dann war auch noch die Stimmung im Stadion der Wahnsinn, so wie man sich ein Pokalspiel eben vorstellt. Man hatte das Gefühl, dass die ganze Stadt hinter einem steht. Das hat mich gepusht und war einfach geil. Außerdem war es einfach faszinierend gegen Spieler zu spielen, die ich zuvor nur aus dem Fernsehen kannte. Unter dem Strich war es ein prägendes und schönes Erlebnis.

Welche Szenen von dieser Partie hast du noch genau im Kopf?

Moser: Gleich die erste! Ich habe in der 1. Minute den ersten Zweikampf gegen Stürmer Robbie Kruse deutlich verloren, der den Ball mit dem ersten Kontakt perfekt mitnahm und ohne Mühe an mir vorbeizog. Da denkst du, du bist im falschen Film (lacht). In der Anfangsphase ging auch viel über meine Seite, doch ich kam dann immer besser in das Spiel hinein. Zudem blieb natürlich unser Pfostentreffer in Erinnerung, wer weiß was dann möglich gewesen wäre. Und wie Düsseldorfs Tobias Levels die Außenlinie rauf und runter gelaufen ist (lacht).

Wie oft erinnerst du dich noch an dieses Spiel zurück?

Moser: Immer wenn ich die Zeit habe, mal auf meine bisherige Karriere im Fußball zurückzublicken, dann kommt mir dieses Spiel wieder in den Kopf. Da hätte sich meine Laufbahn auch in eine andere Richtung entwickeln können. Auch wenn ich ein DFB-Pokalspiel im Fernsehen sehe, erinnere ich mich an diese Partie gerne zurück.

Nach dem DFB-Pokalspiel zog sich Moser einen Muskelfaseriss zu

Wie verlief die Saison anschließend für euch als Mannschaft weiter?

Moser: Wir haben die Spielzeit in der 3. Liga auf dem achten Tabellenplatz beendet. Deshalb waren wir mit unserer Leistung zufrieden.

Und für dich persönlich?

Moser: Für mich hätte es danach besser laufen können. Im September zog ich mir einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zu, mit dem ich lange zu kämpfen hatte. Das war der erste Rückschlag in meiner noch jungen Karriere. Deshalb habe ich einige Spiele verpasst und das warf mich auch in meiner Entwicklung zurück. Ich musste danach erst wieder meinen Rhythmus finden. 

Moritz Moser, vielen Dank für das Interview.

ma

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