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Gegentorflut in zwei Spielen: Das sind die größten Schwächen der Starbulls Rosenheim

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Von: Manfred Eder

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Mit die größte Chance im Heimspiel: Tyler McNeely brachte die Scheibe nicht im fast leeren Tölzer Tor unter.
Mit die größte Chance im Heimspiel: Tyler McNeely brachte die Scheibe nicht im fast leeren Tölzer Tor unter. © HANS-JUERGEN ZIEGLER

So viele Gegentore in zwei Spielen gegen die bis dato beste Abwehr der Liga: Rosenheims Eishockeyspieler erlebten ein gebrauchtes Wochenende. Kaum zu glauben ist dabei die Starbulls-Bilanz im Schlussabschnitt der letzten 18 Spiele. Und es gibt noch weitere Negativ-Rekorde.

Rosenheim – Es gibt Wochenenden im Sport (und besonders im Eishockey, wo die Clubs ja meist mehr als ein Spiel bestreiten), die sind schlicht und einfach katastrophal. Und genau so ein Wochenende haben die Starbulls hinter sich. Sicher, in Weiden wäre ein Erfolg gegen die Übermannschaft dieser Saison ein überraschender Bonus gewesen, doch gegen die in den letzten Wochen meist sieglosen Tölzer waren drei Punkte eigentlich fest eingeplant. Doch es sollte, wie bekannt, anders kommen.

Vier Gegentore in knapp sechs Minuten

Die Starbulls schienen zumindest ab dem letzten Drittel am Freitag praktisch alles vergessen zu haben, was sie defensiv zum absolut besten Teams der Oberliga Süd gemacht hat, was auch beinhaltet, dass sie einzelne Gegentore wegzustecken, ohne in Panik zu verfallen. In den ersten 35 Begegnungen hatten sie überhaupt nur achtmal drei Tore in einem Spiel zugelassen, und niemals fiel solch ein „Dreierpack“ in weniger als zehn Minuten.

Die Tölzer Löwen brauchten, nachdem Hauner & Co. kurz vor der letzten Pause schon wie der sichere Sieger aussahen, nur gute sechs Minuten, um aus dem 2:5 durch vier Treffer ein 6:5 zu machen, und zwei Tage später gelangen den Blue Devils in Weiden, die sich im ersten Drittel schwer taten und prompt im Rückstand lagen, auf dem Weg vom Rückstand zum hohen Sieg gleich zweimal Dreierpacks binnen 3:18 bzw. 3:09 Minuten!

Beie Schlussabschnitte mit 0:4 verloren

Beide Schlussabschnitte des Wochenendes verloren die Starbulls mit 0:4, nachdem sie zuvor in 35 Matches nur ein einziges Mal (beim 2:3 in Memmingen) mehr als zwei Gegentore kassiert hatten. Aber anders als zu Saisonbeginn war diese Spielphase schon in letzter Zeit die große Sorgenphase der Starbulls, in der sie in den letzten 18 Begegnungen (!) nie mehr als ein Tor erzielen konnten.

In beiden Spielen mehrere Gegentorserien ohne eigene Antwort (in Weiden zweimal vier, gegen Tölz gar fünf), da kamen schon ungute Erinnerungen auf an eine traumatische Begegnung im letztjährigen Play-off, als die Hannover Scorpions im vorletzten Play-off-Viertelfinal-Match in eigener Halle nach einer Rosenheimer 2:0-Führung die Starbulls mit einem halben Dutzend Toren in Serie in einen Schockzustand versetzten, von dem diese sich auch drei Tage später nicht erholt hatten und die Scorpions nach einem 2:5 ins Halbfinale einziehen lassen mussten.

Höchste Schlappe seit einem 0:6 in Landshut

Am Sonntag stand damit die höchste Rosenheimer Schlappe seit dem 10. März 2019 (0:6 in Landshut in einem allerdings für die Tabelle bedeutungslosen Spiel am letzten Punktrunden-Wochenende) im Protokoll.

Das Verhältnis zwischen Weiden und Rosenheim hat sich in den letzten Jahren ohnehin grundlegend geändert. Waren die Oberpfälzer in den ersten Spielzeiten in der gemeinsamen Liga nach 2017 eher Kanonenfutter für die Starbulls (nur ein Sieg in den ersten sieben Matches), so haben sie inzwischen, obwohl ihre Gesamtbilanz mit 11:13 immer noch negativ ist, meist die Nase vorn. Nur ein einziges der letzten acht Aufeinandertreffen konnten die Starbulls für sich entscheiden, alle vier Overtimes gingen dagegen verloren.

Interessante Powerplay-Bilanz

Interessant ist auch die Powerplay-Bilanz in den bisherigen drei Spielen der laufenden Saison. Beide Teams hatten je neun Powerplays, doch während die Starbulls in fast15 Minuten nur zweimal erfolgreich waren (und zwar am Sonntag), konnten die Blue Devils sechs, das sind zwei Drittel ihrer Überzahlgelegenheiten, zu Toren ummünzen und brauchten dazu insgesamt nur weniger als neun Minuten. Am Sonntag „klingelte“ es bei allen drei Gelegenheiten nach 13, 17 und 24 Überzahlsekunden! Doppelter Torschütze war dabei Luca Gläser, der ebenso wie zwei Tage zuvor sein Tölzer Kollege Tyler Ward einen Hattrick schaffte, was zuvor in dieser Saison noch keinem Gegenspieler gelungen war, auch weil ja – siehe oben – drei Tore gegen die Starbulls im Normalfall sehr selten sind.

Die Rosenheimer gingen am letzten Wochenende nur aus einer kleinen Rauferei nach einem Foul an Torhüter Andi Mechel als Sieger vom Eis.
Die Rosenheimer gingen am letzten Wochenende nur aus einer kleinen Rauferei nach einem Foul an Torhüter Andi Mechel als Sieger vom Eis. © HANS-JUERGEN ZIEGLER

Niederlage nach sieben Siegen am Stück

Die Niederlage gegen Tölz kam umso unerwarteter, als die Löwen die letzten sieben Partien verloren hatten (und auch wieder am Sonntag zuhause gegen Lindau überraschend den Kürzeren zogen), während die Starbulls zuletzt sieben Siege am Stück gefeiert hatten und in den letzten zehn Partien trotz der Overtime-Niederlage in Füssen nie ohne Punktgewinn geblieben waren.

In dieser Begegnung gab es für Pasanens Jungs erstmals eine Niederlage in einem Spiel, in dem sie mit drei Toren Differenz in Führung gelegen hatten. Und erst zum dritten Mal verloren sie ein Match von insgesamt 29, bei dem sie vor dem letzten Drittel einen Vorsprung innehatten.

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