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Ausgerechnet am 60. Geburtstag von Coach Bartman: So sind zwei Starbulls-Serien gerissen

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Von: Hans-Jürgen Ziegler

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Riesenchance für Dominik Kolb, der mit seinem Schuss nur den linken Pfosten traf.
Riesenchance für Dominik Kolb, der mit seinem Schuss nur den linken Pfosten traf. © Hans-Jürgen Ziegler

Alles war angerichtet für eine schöne Geburtsgsfeier zum 60. von Starbulls-Coach Jamie Bartman – nur die Gäste spielten nicht mit. Aber es gab auch andere Gründe, warum Trainer und Mannschaft nach dem Spiel gegen Höchstadt enttäuscht sind.

Rosenheim – Erstes Heimspiel in dieser Saison verloren, die Serie von neun Siegen in Folge gerissen und das alles am 60. Geburtstag von Co-Trainer Jamie Bartman, der im Heimspiel gegen Höchstadt verantwortlicher Starbulls-Coach war. In der Früh hatte Bartman noch Kuchen für die Mannschaft mitgebracht: „Das ist bei uns so, dass das Geburtstagskind Kuchen mitbringt. Den hat meine Frau gebacken“, sagte Bartman nach dem Spiel.

Eine der vielen guten Chancen durch Marc Schmidpeter, der in aussichtsreichster Position an Höchstadts Keeper Philipp Schnierstein scheiterte.
Eine der vielen guten Chancen durch Marc Schmidpeter, der in aussichtsreichster Position an Höchstadts Keeper Philipp Schnierstein scheiterte. © Hans-Jürgen Ziegler

Am Kuchen hat es nicht gelegen

Am Kuchen hat es definitiv nicht gelegen, dass die Starbulls mit 2:3 verloren haben – der hat geschmeckt. Und auch nicht daran, dass Cheftrainer Jari Pasanen bei einem Trainer-Symposium in Krefeld und deshalb nicht im Stadion war. Er verfolgte die Partie im Livestream. Was er sah, dürfte ihm nicht gefallen haben. „Da müssen wir uns schon ander eigenen Nase packen. Das kann nicht unser Anspruch sein so wie wir gespielt haben“, erklärte Manuel Strodel nach der Partie. Der Stürmer war nach seiner Verletzung wieder dabei und erzielte auch gleich das 1:0 (6.).

Ausgleich nach 35 Sekunden

Und trotzdem lief das Spiel lief von Beginn an nicht nach dem Wunsch der Rosenheimer. Zu schnell folgte der Ausgleich nach 35 (!) Sekunden und wenn man schon nicht seine beste Leistung abrufen kann, sollte man wenigstens die glasklaren Torchancen verwerten. Wäre das passiert, hätten die Starbulls mit Sicherheit das Eis als Sieger verlassen.

Die Schlüsselszene des Spiels sahen die 2341 Zuschauer in der 49. Minute. Beim Stand von 2:2 schnappte sich Norman Hauner die Scheibe, steuerte Richtung Tor, spielte einen genialen Rückhand- Querpass auf Tyler McNeely und der verfehlte das leere Tor um Zentimeter. Das hätte der Führungstreffer für die Starbulls sein müssen.

Es kam, wie es kommen musste

Und so kam es, wie es an diesem Abend kommen musste: Höchstadt nutzte eine seiner wenigen Chancen zum 3:2 durch einen Flachschuss von Fardoe in der 55. Minute. Das war gleichzeitig der entscheidende Treffer in einem Spiel mit einem glücklichen Sieger. Das sah auch Höchstadts Team-Manager Daniel Tratz so: „Diesmal haben wir das Glück auf unserer Seite gehabt. Rosenheim hatte zwei, drei Lattentreffer und unser Torhüter Schnierstein hat sensationell gehalten. Ein historischer Sieg für Höchstadt, weil es der erste Erfolg in Rosenheim war.“

„Ein historischer Sieg für uns“

Auf der anderen Seite sah man in der Pressekonferenz einen enttäuschten Trainer Jamie Bartman, der auch die schwache Chancenauswertung seines Teams ansprach: Wir haben genügend Chancen gehabt. Höchstadt hat im letzten Drittel sehr clever gespielt. Wir sind natürlich sehr enttäuscht von unserer Leistung und vom Ergebnis.“

Bartman monierte, dass seine Mannschaft zu viele Zweikämpfe verloren hat. Nicht als Ausrede gelten lassen wollte Bartman das Fehlen von Travis Oleksuk im letzten Drittel: „Wir haben genügend Tiefe im Kader, dass es nichts ausmachen darf, wenn ein Spieler ausfällt. Ich gehe davon aus, dass die Verletzung nicht schlimm ist.“ Übrigens haben Bartman und Pasanen einmal in der Drittelpause miteinander telefoniert, doch Tore schießen und Chancen nutzen können auch die beiden Trainer nicht.

Schon im ersten Drittel hätte Rosenheim bei den vielen klaren Chancen führen müssen, doch mehr als die 1:0-Führung durch Manuel Strodel („Wir hätten 5:0 führen können“) sprang nicht heraus. Höchstadt zeigte sich effektiv, traf zweimal und ging mit einer 2:1-Führung ins zweite Drittel, das durch viele Strafzeiten sehr zerfahren war. Als Rosenheim durch Reiters Direktschuss das 2:2 gelang, schien die Partie zu kippen. Rosenheim machte Druck, musste aber immer wieder bei gefährlichen Gegenstößen der Höchstadter auspassen.

Stefan Reiter, der später den 2:2-Ausgleich erzielte, spielte Höchstadts Keeper Schnierstein aus, verfehlte dann aber mit der Rückhand den Puck.
Stefan Reiter, der später den 2:2-Ausgleich erzielte, spielte Höchstadts Keeper Schnierstein aus, verfehlte dann aber mit der Rückhand den Puck. © Hans-Jürgen Ziegler

Lattenschuss von Steffen Tölzer

Pech hatten die Starbulls in der 48. Minute, als Verteidiger Steffen Tölzer nur die Latte traf und in der 49. Minute vergab McNeely dann die Riesenchance zur Führung. Danach nahm das Unglück seinen Lauf.

Spielstatistik: Starbulls Rosenheim – Höchstadter EC 2:3 (1:2, 1:0, 0:1).

Starbulls: Mechel (Kolarz) – Tölzer, Vollmayer; Möchel, Reinig; Obu, Pretnar – Strodel, Oleksuk, Reiter; Laub, McNeely, Hauner; Schmidpeter, Daxlberger, Edfelder; Knaub, Glemser, Kolb.

Tore: 1:0 (6.) Strodel (Vollmayer, Oleksuk), 1:1 (6.) Seewald (Litesov, Neugebauer), 1:2 (11.) Planics, 2:2 (37.) Strodel, 2:3 (55.) Fardoe (Horschel, Zbaranski)

Schiedsrichter: Laudan/Schusser

Strafminuten: Rosenheim 8, Höchstadt10;

Zuschauer: 2341

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