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Beim Derby in Bad Tölz: 1000 Starbulls-Fans, eine schwere Verletzung und ein Rückkehrer-Tor

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Von: Hans-Jürgen Ziegler, Oliver Rabuser

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Die 1000 mitgereisten Starbulls-Fans in der vollbesetzten  Fankurve im Tölzer Stadion erlebten am Freitagabend ein intensives Spiel.
Die 1000 mitgereisten Starbulls-Fans in der vollbesetzten Fankurve im Tölzer Stadion erlebten am Freitagabend ein intensives Spiel. © Tamara Rabuser

Das Derby in der Eishockey-Oberliga, hielt was es in Vorfeld versprach: Tolle Stimmung, ein hart umkämpftes Spiel und über 1000 Rosenheimer Fans im Stadion. Aber es gab auch eine schwere Verletzung.

Bad Tölz – Jetzt können Weihnachten und vor allem das Topspiel am 2. Weihnachtsfeiertag im Rofa-Stadion gegen Spitzenreiter Weiden kommen. Vor über 1000 mitgereisten Rosenheimer Fans gewannen die Starbulls das Derby am Freitagabend in Bad Tölz mit 3:2 (0:0/1:0/2:1). Der Sieg war knapp, aber verdient.

Tyler McNeely (links), der für die Rosenheimer die 1:0-Führung erzielte, gegen den Tölzer Felix Ribarik.
Tyler McNeely (links), der für die Rosenheimer die 1:0-Führung erzielte, gegen den Tölzer Felix Ribarik. © Oliver Rabuser

Kuscheltiere nicht vergessen

Jetzt geht es für Rosenheim am Montag, 26. Dezember, 17 Uhr, im 5000 plus-Spiel gegen den Tabellenführer aus der Oberpfalz. Nicht vergessen: Kuscheltiere mitbringen und beim ersten Starbulls-Tor auf die Eisfläche werfen.

Die „grüne Wand“ hielt, was sie versprach. Über 1000 Rosenheimer Fans säumten die mit über 3500 Zuschauern prächtig gefüllte Hacker-Pschorr-Arena. Da durfte sich die Mannschaft freilich nicht lumpen lassen. Tat sie auch nicht.

Brechend volle Gästekurve

Im Vorfeld der Partie unkte Löwen-Trainer Ryan Foster, „vielleicht sollten wir die gelben Trikots anziehen“, also die Garderobe für Auswärtsspiele. Freilich im Wissen, um die tonale und phonetische Unterlegenheit ob der brechend vollen Gästekurve nebst Teilen der Längsseiten.

In der Tat hatten die Löwen ein Auswärtsspiel auf eigenem Eis zu bestreiten. Das begann schon beim Einlauf zum Warmmachen, als den Hausherren ein gellendes Pfeifkonzert entgegenschlug, bei den wenig später auf die Eisfläche kommenden Starbulls hingegen naturgemäß frenetischer Jubel aufbrandete.

Erste große Chance für Bad Tölz

Mächtig Arbeit für die Musikregie; ein 40-Jahre alter Iron-Maiden-Klassiker half für’s Erste bei der Eindämmung. Dann ging´s los. Mit einem eher Tölz-lastigen ersten Drittel, in dem Ludwig Nirschl (nach Traumpaß Tyler Ward) das Führungstor nur hachdünn verpasste. Die Starbulls fraglos bemüht, aber irgendwie auch lasch, wenn sie es ins Tölzer Drittel schafften.

Mit Ausnahme von Marc Schmidtpeter, der gleich dreifach in Erscheinung trat. Erst kam er am Torraum im Zweikampf eine Nuance zu spät, dann fand er mit einem verdeckten Schuss in der Löwen-Neuverpflichtung Philipp Lehr seinen Meister. Und als Erik Gollenbeck im Aufbau schluderte, wäre das 1:0 eigentlich fällig gewesen. Zumal Manuel Edfelder im Nachgang noch aus der Distanz haarscharf vorbei schoss.

McNeely traf an alter Wirkungsstätte

Den Gegenwert für ihres Sangesfreude bekamen die vielen Starbulls-Anhänger dann aber nach der Pause. Norman Hauner und Manuel Strodel behaupteten sich in der Rundung, Tölz verlor Tyler McNeely im Slot aus den Augen, der traf an alter Wirkungsstätte halbhoch über Lehrs Stockhand zur Rosenheimer Führung.

Ludwig Nirschl knallte in die Bande

Nicht der einzige Rückschlag für die „Buam. Nach einem Tempolauf über das gesamte Feld, knallte Nirschl nach dem von Andi Mechel gehaltenen Abschluss in die Bande. Der Tölzer Top-Scorer musste bewusstlos mit der Trage vom Eis gebracht werden, Nach nur 31 Spielminuten wurde die zweite Drittelpause vorgezogen, so heftig erwischte es den Außenstürmer.

Zwar gab es via Stadionsprecher aus dem Sanka vorsichtige Entwarnung. Aber der Rhythmus des gesamten Abends war logischerweise gestört. Schmidtpeter und Norman Hauner hatten nach dem Neustart die besten Aussichten auf das 2:0, auch Michael Knaub durfte mal – aber Lehr hielt stark.

Offensiv waren die Isarwinkler in dieser Phase allerdings völlig raus. Und als abermals Gollenbeck als letzter Mann patzte, netzte Strodel nach super Vorarbeit von Steffen Tölzer zum 2:0 ein.

Fulminanter Schlagschusstreffer

Die Vorentscheidung? Keineswegs! Kaum waren die Seiten ein letztes Mal getauscht, traf Olli Ott den Puck aus seitlicher Position in die Maschen. Da ließ sich Mechel sauber überraschen. Tölz kam noch einmal. Ward mit feiner Technik, aber Mechel mit dem Stock.

Dann aber das erste und einzige Powerplay der Starbulls. Mit Klemen Pretnar an der blauen Linie und dem fulminanten Schlagschusstreffer des Verteidigers zum 3:1. Schön azuschauen, aber nicht der erhoffte Wirkungstreffer. Denn Tölz legte postwendend durch Henry Sihling nach.

Turbulente Schlussminuten

Turbulent die Schlussminuten: Strodel musste wegen Knieckecks raus, Tölz zog den Torhüter. Der Ausgleich lag in der Luft, fiel aber nicht. Mit Kampf und etwas Glück hielten Mechel und seine Vorderleute den knappen Sieg fest. Zur Freude der „grünen Wand, die selbst weit nach Spielende in einen ansonsten längst leeren Stadion alles im Griff hatte.

Klement Pretnar (links) feiert mit Lukas Laub seinen Treffer zur zwischenzeitlichen 3:1-Führung.
Klement Pretnar (links) feiert mit Lukas Laub seinen Treffer zur zwischenzeitlichen 3:1-Führung. © Tamara Rabuser

Trainer sprachen von einem tollen Spiel

Beide Trainer waren sich nach dem Spiel einig, dass es ein tolles Eishockeyspiel mit einer Wahnsinns-Kulisse gewesen ist. Jari Pasanen schickte noch einmal Genesungswünsche an den verletzten Ludwig Nirschl, der im Krankenhaus ist und wohl eine Gehirnerschütterung hat. „Die Unterstützung unserer Fans war super und ich denke, dass wir um ein Tor besser waren, auch wenn wir am Ende ein bisschen Glück hatten“, erklärte Starbulls-Coach Jari Pasanen nach dem Spiel. Tölz-Trainer Ryan Foster lobte sein Team für „ein tolles Spiel. Vielleicht hätten wir sogar mehr verdient gehabt. Unser Torhüter hat hervorragend gehalten.“

Die Spielstatistik

Tore: 0:1 (25.) McNeely (Hauner, Strodel), 0:2 (38.) Strodel (Tölzer), 1:2 (41.) Ott (Gollenbeck, Huard), 1:3 (52.) Pretnar (Reiter, Laub - PP1), 2:3 (54.) Sihling (Hörmann, Brandl).

Strafzeiten: Bad Tölz 4, Rosenheim 8.

Zuschauer: 3560

Schiedsrichter: Gossmann/Weger.

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