1. chiemgau24-de
  2. Sport
  3. Eishockey
  4. Starbulls Rosenheim

Youngster mit erstem Tor: Trotzdem will der Starbulls-Coach das Spiel schnell vergessen

Erstellt:

Von: Marinus Obermaier, Thomas Neumeier

Kommentare

Das „Sportbundland“: Das Eisstadion in Grafing war am Freitagabend fest in Rosenheimer Hand.
Das „Sportbundland“: Das Eisstadion in Grafing war am Freitagabend fest in Rosenheimer Hand. © SRO EBERSBERG

Stark ersatzgeschwächt reisten die Starbulls Rosenheim zum Eishockey-Derby nach Grafing. Klostersee war heiß und die „Scheune“ war ausverkauft. Warum Trainer Jari Pasanen das Spiel schnell vergessen will.

Grafing – Mit nur 15 Feldspielern sind die Starbulls Rosenheim am Freitagabend zum EHC Klostersee gereist. Darunter waren auch die DNL-Spieler Kilian Kühnhauser und Johannes Oswald.

Einer von den beiden sollte im Spiel noch eine entscheidende Rolle einnehmen. Trotz der vielen Ausfälle gewann die Mannschaft von Trainer Jari Pasanen die Partie der Eishockey-Oberliga Süd letztlich mit 3:1. Die Punkte waren allerdings ein hartes Stück Arbeit, viel Rabatt gab es für die Starbulls am Black Friday nicht.

Führung durch den Torjäger

Dabei startete die Partie für die Starbulls nicht wie geplant. Bereits in der vierten Minute musste Aaron Reinig zum ersten Mal auf die Strafbank, doch diese Unterzahlsituation überstanden die Starbulls. Nur kurze Zeit später durften dann auch die Grün-Weißen erstmals mit einem Mann mehr agieren. Zwar blieb diese Möglichkeit ungenutzt, der Führungstreffer fiel aber trotzdem: Zwei Sekunden, nachdem die Strafe abgelaufen war, tankte sich Norman Hauner in das Drittel der Gastgeber und überwand Philipp Hähl im Kasten des EHC zum ersten Mal.

Kolarz entschärfte einen Alleingang

Nur wenige Sekunden zuvor hatten die Rosenheimer allerdings Glück, dass Christopher Kolarz einen Alleingang entschärfen konnte. Die Gäste waren in der Folge die spielbestimmende Mannschaft und durften nach 14 Minuten dann erneut in Überzahl ran. Und wie sollte es anders kommen? Norman Hauner stand nach einem Abpraller goldrichtig und erzielte seinen zweiten Treffer des Abends.

Auch in Abschnitt Nummer zwei waren die Rosenheimer zwar die spielbestimmende, aber keineswegs die überlege Mannschaft. Einige ungenaue Zuspiele und Puckverluste sorgten dafür, dass Klostersee im Spiel blieb.

Gefährlich wurde es nur selten

So kam es, wie es kommen musste: Plötzlich tauchte Vitus Gleixner völlig alleine vor dem Rosenheimer Kasten auf und überwand Kolarz in der 25. Minute zum Anschlusstreffer. Zwar kamen die Gastgeber auch noch zu mehr Torchancen, zwingend gefährlich wurde es aber selten. Und wenn doch, war Kolarz zur Stelle.

Die besseren Torchancen hatten weiterhin die Starbulls. Norman Hauner hatte die Möglichkeit, seinen dritten Treffer zu markieren, scheiterte nach einem Alleingang aber an Hähl. Auch gegen Marc Schmidpeter blieb der EHC-Keeper mehrmals der Sieger.

Nach vier Sekunden auf die Strafbank

Das dritte Drittel begann mit einer Überzahlsituation für die Gastgeber – Marc Schmidpeter musste bereits nach vier Sekunden auf die Strafbank. Während diesen zwei Minuten hatten die Rosenheimer Glück, dass der EHC vor dem Tor zu ungefährlich war. So stand, nach einem Fehlpass im Spielaufbau, ein Klosterseer völlig frei vor Kolarz, brachte die Scheibe aber nicht im Tor unter.

Die große Stunde eines 17-Jährigen

Dann schlug die große Stunde von Kilian Kühnhauser. Der 17-Jährige durfte im letzten Abschnitt in der dritten Sturmreihe spielen – und belohnte sich prompt! In der 46. Spielminute stand er auf einmal alleine vor dem Kasten und nutzte seine Chance zu seinem ersten Oberliga-Treffer – die Vorentscheidung! In den letzten 15 Minuten spielten die Rosenheimer ihre Qualitäten aus und ließen kaum mehr etwas zu.

„Das erste Drittel war von beiden Mannschaften gut, im zweiten Drittel haben wir schlecht gespielt, das letzte Drittel war von uns auch kein gutes Hockey“, fasste Starbulls-Coach Jari Pasanen zusammen – und kam zum Schluss: „Sieg ist Sieg, drei Punkte sind okay. Ansonsten können wir das Spiel vergessen.“

Vor dem Klosterseeer Tor (von links): Travis Oleksuk, Manuel Strodel, Yannik Kischer, Torhüter Philipp Hähl, Stefan Reiter und Vili Vesalainen.
Vor dem Klosterseeer Tor (von links): Travis Oleksuk, Manuel Strodel, Yannik Kischer, Torhüter Philipp Hähl, Stefan Reiter und Vili Vesalainen. © SRO EBERSBERG

„Ossi und Kilian haben das gut gemacht“

Er hätte genügend Ausreden, meinte Pasanen mit Blick auf die fehlenden Akteure, zumal auch „Oleksuk und Möchel eigentlich nicht spielen sollten.“ Immerhin war er mit dem ganzen Erlebnis in der Grafinger „Scheune“ zufrieden: „Die Kulisse war toll.“ Und er freute sich für seine beiden Youngster: „Ossi und Kilian haben das gut gemacht. Für einen 17-Jährigen ist so ein Tor ein super Gefühl.“ Kurz nach dem Spiel machten sich Oswald und Kühnhauser auf den Weg nach Kassel, wo sie am Wochenende mit der DNL-Mannschaft im Einsatz sind.

Beide Tems nur noch mit einem Kontingentspieler

Nachdem bei den Starbulls Klemen Pretnar und Tyler McNeely fehlten und bei Klostersee Joseph Leonidas nicht mehr mit dabei war (Trainer Dominik Quinlan: „Wir haben uns auf eine Vertragsauflösung geeinigt.“) und Lynnden Pastachak früh verletzt raus musste (Verdacht auf Fußbruch) war bei beiden Mannschaften nur noch jeweils ein Kontingentspieler auf dem Eis.

„Kämpferisch aufopferungsvoll“

„Unser Hauptproblem sind die Tore: Wir haben wieder nur ein Tor geschossen“, befand Quinlan, der seine Truppe „kämpferisch aufopferungsvoll“ sah. „Im ersten Drittel war es ein gutes Spiel. Wir haben zwei Fehler gemacht. Das waren zwei Strafzeiten, und das wird auf diesem Niveau halt bestraft.“ Zwar hielten die Grafinger die Partie lange offen, „am Ende hat uns aber die Kraft gefehlt“, wie der EHC-Trainer zugab.

Statistik: EHC Klostersee – Starbulls Rosenheim (0:2, 1:0, 0:1). Starbulls: Kolarz (Mechel) – Reinig, Tölzer; Kolb, Möchel, Obu – Strodel, Oleksuk, Reiter; Schmidpeter, Daxlberger, Hauner; Knaub, Glemser, Oswald, Kühnhauser.

Tore: 0:1 (11.) Hauner/Daxlberger, Schmidpeter, 0:2 (15.) Hauner/Tölzer, Daxlberger – PP1, 1:2 (25.) Gleixner/Röder, Kroner, 1:3 (46.) Kühnhauser/Knaub, Glemser. – Schiedsrichter: Erdle und Harrer; Strafminuten: Klostersee 6, Rosenheim 6; zuschauer: 1975.

Auch interessant

Kommentare