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Es herrscht Ladehemmung bei den Starbulls: Nur in einem Drittel macht Rosenheim die Tore

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Von: Manfred Eder

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Viel Aufwand, wenig Ertrag: Gegen Weiden erzielten die Starbulls Rosenheim erneut nur ein Tor.
Viel Aufwand, wenig Ertrag: Gegen Weiden erzielten die Starbulls Rosenheim erneut nur ein Tor. © HANS-JUERGEN ZIEGLER

2:0, 1:2, 3:2, 1:2 - was aussieht wie normale Ergebnisse beim Fußball, sind die Resultate der letzten vier Starbulls-Spiele. Dabei fällt vor allem auf, dass im Sturm der Rosenheimer Ladehemmung herrscht. Nur in einem Drittel schießen die Grün-Weißen regelmäßig Tore.

Rosenheim – Sollten sich die Starbulls Rosenheim als Geschenk unterm Christbaum ein Fässchen Zielwasser gewünscht haben, das Christkind, der Weihnachtsmann oder wer auch immer zuständig wäre, scheint den Wunschzettel des Eishockey-Oberligisten nicht bekommen zu haben. Anders ist die Ausbeute der jüngsten Vergangenheit und besonders der drei Spiele in der Weihnachtswoche nicht zu erklären.

Weniger als zwei Tore pro Spiel

Obwohl sich die Kadertiefe inzwischen wieder in akzeptablen Regionen bewegt, hat nur ein Team der Liga, nämlich die zuletzt dreimal hintereinander ohne Tor gebliebenen Landsberger, in den letzten sechs Partien weniger Treffer erzielt als die zehn (Schnitt pro Spiel 1,67) der Rosenheimer, ohne Penaltyschießen! Darin enthalten sind die identisch verlaufenen beiden 1:2-Heimniederlagen gegen Deggendorf und Weiden, in denen die Starbulls eine 1:0-Führung nicht über die Zeit retten konnten, etwas, was zuvor in neun von zehn Matches problemlos geklappt hatte.

Und konnten Andi Mechel oder Christopher Kolarz im bisherigen Saisonverlauf bereits zehnmal jeweils länger als 50 Minuten ihren Kasten sauber halten, holen inzwischen die gegnerischen Goalies in dieser Hinsicht auf. Allein in den letzten sechs Spielen gab es vier Phasen, in denen das gegnerische Tor länger als 40 Minuten vernagelt war, gegen Deggendorf und Bad Tölz sogar 66 Minuten lang!

Natürlich muss man Trainer Jari Pasanens Mannen zugutehalten, dass die drei Gegner der Woche keine Kellerkinder waren, sondern zwei Spitzenklubs und ein weiterer, der immer auch für Überraschungen gut ist. Zudem sahen sich die Teams in allen drei Partien interessanten Konstellationen gegenüber. So trafen im Spiel gegen Deggendorf mit Mechel und Timo Pielmeier die Goalies mit den meisten Saison-Shutouts aufeinander, gegen Bad Tölz hieß es beste Abwehr gegen drittbesten Sturm mit drei Stürmern in den Scoring-TopTen der Liga, und mit den Blue Devils Weiden empfingen die Starbulls als nach wie vor erfolgreichster Gastgeber das bis dato (und weiterhin) unschlagbare Auswärtsteam.

Tore meist nur im Mittelabschnitt

Die Spielverläufe ähneln sich in den letzten Wochen meist. Im ersten Drittel passiert zahlenmäßig so gut wie nichts. Vier der letzten Anfangsdrittel endeten torlos, in Lindau kassierten die Starbulls einen Treffer, gegen Deggendorf erzielten sie einen. Der Mittelabschnitt dagegen ist die Phase, in dem Hauner & Co. ihre Punkte einfahren. Von den letzten sieben Mitteldritteln gewannen sie sechs, was in fünf Fällen zu Siegen reichte. Und das zu Saisonbeginn starke Schlussdrittel ist derzeit alles andere als stark; nach vier toremäßig ausgeglichenen letzten Dritteln geriet man in den letzten drei Spielen ins Hintertreffen, wobei in Tölz der Vorsprung wenigstens noch zum Sieg reichte. Die beiden weihnachtlichen Heimniederlagen resultierten aber aus verlorenen Schlussabschnitten. Wenigstens eine Konstante hat derzeit weiter Gültigkeit: Wenn die Starbulls zu irgendeinem Zeitpunkt eines Spiels mit zwei Toren Differenz führen (bisher 16 Mal der Fall), dann gehen sie auch als Sieger vom Eis!

Torflaute bei Möchel und Co.

Interessanterweise war gegen Bad Tölz wie im ersten Aufeinandertreffen Tyler McNeely wieder der entscheidende Mann. Auf sein Konto gehen Beteiligungen an vier der sieben Rosenheimer Tore aus den beiden Konfrontationen mit seinem letztjährigen Team. Offensiv so richtig heiß ist derzeit aber kein einziger Starbull, Norman Hauner (viermal gescort in den letzten fünf Partien) vielleicht ausgenommen. Besonders auffällig ist die Torflaute aber bei einem halben Dutzend Stammspielern. So gingen Aaron Reinig und Mike Glemser in den letzten sieben Spielen, in denen sie mitwirkten, komplett leer aus, Manuel Edfelder sogar in acht. Aber auch die Blueliner Marius Möchel (ein Assist in sieben Spielen) und Steffen Tölzer (zwei in acht) sind ein schönes Stück von ihrer erwarteten Produktivität entfernt. Und auch die letzten Treffer von Marc Schmidpeter (damals ein Hattrick) liegen schon acht Begegnungen zurück.

Zuletzt zeigten sich auch im Penalty-Killing gewisse Schwächen, obwohl die Starbulls da immer noch die viertbeste Erfolgsquote schreiben. So brauchten die Lindau Islanders vor einer Woche in ihrem einzigen Powerplay des Spieles nur 19 Sekunden zum Torerfolg, und Thomas Greilinger toppte dies mit 15 Sekunden im ebenfalls einzigen Überzahlspiel noch.

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