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Ohne Spiel ging es in der Tabelle nach oben: Diese Corona-Regelung half den Starbulls

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Von: Manfred Eder

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Der Führungstreffer für die Starbulls durch Maxi Vollmayer (links), der goldrichtig stand und zum 1:0 traf. Hans-Jürgen Ziegler
Der Führungstreffer für die Starbulls durch Maxi Vollmayer (links), der goldrichtig stand und zum 1:0 traf. © HANS-JUERGEN ZIEGLER

Nur ein Spiel bestritten die Starbulls am Wochenende. Im Heimspiel gegen Klostersee tat man sich schwer, aber zwei Tage vorher kletterte man in der Tabelle ohne gespielt zu haben. „Schuld“ ist eine Corona-Regelung.

Rosenheim – Die vergangene Woche war keine normale Woche für die Starbulls Rosenheim. Erst kletterten sie am Freitag, obwohl sie kein Spiel bestritten, einen Rang in der Tabelle nach oben, und am Sonntag war dann ein Gegner an der Mangfall zu Gast, mit dem sie lange keinen Kontakt mehr gehabt hatten.

Kuriose Entwicklung

Im Einzelnen: Da heuer aufgrund der spielfreien Mannschaften von Anfang an die „Corona-Regelung“ gilt, wonach die Tabellenplatzierung nicht von der Totalpunktzahl, sondern von der Punktzahl pro Spiel abhängt, ergab sich die kuriose Entwicklung, dass die zuvor vor den Starbulls rangierenden Passauer durch ihre Niederlage in Deggendorf nun einen niedrigeren Punkteschnitt aufwiesen und dadurch Rosenheim auf den vierten Rang vorbeiziehen lassen mussten. Den Jungs von Trainer Pasanen wird’s recht gewesen sein.

Wenig Berührungspunkte in der Historie

Am Sonntag dann gab es wieder einmal ein Wiedersehen mit einem Lokalrivalen, obwohl diese Bezeichnung vielleicht ein bisschen zu hoch gegriffen ist. Denn obwohl der EHC Klostersee neben Bad Aibling, Miesbach und Waldkraiburg zu den entfernungsmäßig nächstgelegenen Teams gehört, gab es in der Historie nur sehr wenige Berührungspunkte. Als das Rosenheimer Eishockey zweit- oder erstklassig war, rangierten die Grafinger stets eine oder zwei Ebenen darunter. Über den Starbulls spielten sie nur von 2000 bis 2004, bis diese von ganz unten wieder in der Oberliga angekommen waren.

Bis zum Aufstieg der Starbulls in die Zweite Bundesliga folgten dann sechs Jahre mit insgesamt 26 Lokalderbys, in denen Rosenheim mit sechzehn Siegen und zehn Niederlagen bei einem Torverhältnis von 98:80 gar nicht so sehr dominierte, wie man vielleicht annehmen könnte.

So jubelte Maxi Vollmayer nach seinem 1:0 gegen Klostersee. Dort spielte er im gesamten Nachwuchs.
So jubelte Maxi Vollmayer nach seinem 1:0 gegen Klostersee. Dort spielte er im gesamten Nachwuchs. © Hans-Jürgen Ziegler

Traditionell spielten für die Grafinger viele Rosenheimer Nachwuchsleute als Stammspieler, die den Sprung in den Rosenheimer Kader nicht oder nicht lange schafften. In der Gegenrichtung gab es hauptsächlich zwei denkwürdige Transfers: Den leider viel zu früh verstorbenen Ex-National-Goalie Robert Müller und den aktuellen „Mister Starbulls“, Max Vollmayer. Auch heuer stehen neun ehemalige Rosenheimer im EHC-Team, der bekannteste natürlich Fabian Zick.

Starbulls-Torschütze Marius Möchel

Und nun also zehn Jahre und neun Monate nach dem letzten Klosterseer Gastspiel in Rosenheim (damals siegten die Starbulls durch zwei Treffer von Alan Reader und je einem von Stephan Gottwald und Marius Möchel 4:1) das erneute Aufeinandertreffen, in dem drei Youngsters von damals jetzt als „Leitwölfe“ wieder auf dem Eis standen: Philipp Quinlan für Grafing, Dominik Daxlberger für Rosenheim – und Fabian Zick, der inzwischen bekanntlich die Seiten gewechselt hat. Daxlberger konnte sich am Sonntag als Einziger dieser drei mit einem Assist in die Scorerliste eintragen.

Jedes letzte Drittel gewonnen

Obwohl die Grafinger am Freitag gegen Füssen einen ersten Punkt fürs Selbstvertrauen einfahren konnten, war der Sieg für die Starbulls natürlich fest eingeplant. Aber man tat sich weit schwerer als erwartet, und so fiel das erlösende 1:0 diesmal erst nach 38 Minuten, wogegen in den bisherigen Heimspielen Pasanens Jungs jeweils bereits in der 3. Minute in Führung lagen. Interessant aus statistischer Hinsicht das letzte Drittel: In allen drei Heimspielen endete dieser Abschnitt bisher mit 2:1 für die Starbulls, während sie in den drei Auswärtsspielen jeweils 1:0 triumphierten (was in Weiden allerdings gar nicht und in Passau lediglich zu einem Teilerfolg reichte). Man kann also bisher sagen: Führen Daxlberger & Co. nach 40 Minuten, gewinnen sie auch.

Hinten Vater Willi Vollmayer und vorne der Sohn.
Hinten Vater Willi Vollmayer und vorne der Sohn. © Hans-Jürgen Ziegler

Diesmal war einmal nicht Travis Oleksuk, der im sechsten Spiel erstmals ohne Scorerpunkt blieb, der entscheidende Mann, sondern zwei, die letzte Woche an dieser Stelle eher kritisch erwähnt wurden, nämlich als Teil des Defensiv-Teams. So sorgten Steffen Tölzer und Max Vollmayer, dessen Vater Willi Teambetreuer bei Klostersee ist, mit ihren ersten Saison-Treffern diesmal für die entscheidenden Tore, Tölzer wie McNeely im letzten Spiel gegen Memmingen sogar in Unterzahl.

Nur 2017 gab es weniger Gegentore

Christopher Kolarz (derzeitiger Gegentorschnitt 0,82 pro Spiel) hätte (bei nur acht offiziell gezählten Torschüssen des EHC) seinen zweiten Saison-Shutout feiern können, allerdings schlüpfte aber der letzte Schuss ins Tor. Trotzdem haben die Starbulls in sechs Partien heuer erst elf Gegentore zugelassen; nur im Jahr 2017 waren es mit sieben noch weniger. Zum Vergleich: In den ersten sechs Begegnungen 2019 mussten Lukas Steinhauer und sein Backup Luca Endres trotz eines 5:0-Shutouts gegen Weiden (!) zum Auftakt mit 22 Treffern doppelt so viele hinnehmen.

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