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Rekordverdächtig: So lange brauchten die Starbulls für zwei Tore beim Sieg gegen Lindau

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Von: Manfred Eder

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Zwei Tore gegen Lindau: Die Verteidiger Aaron Reinig (links) und Florian Krumpe bejuben ihre Treffer beim 7:2-Sieg.
Zwei Tore gegen Lindau: Die Verteidiger Aaron Reinig (links) und Florian Krumpe bejuben ihre Treffer beim 7:2-Sieg. © Hans-Jürgen Ziegler

Das Spiel begann nicht gut für die Starbulls Rosenheim, aber am Ende stand ein klarere Sieg gegen Lindau auf der Anzeigentafel. Dabei spielten die Starbulls teilweise groß auf und erzielten eine Blitz-Doppelschlag.

Rosenheim – Sechs Punkte waren Pflicht an diesem Wochenende in den beiden Spielen gegen zwei Teams außerhalb der Play-off-Ränge, und die Starbulls Rosenheim haben diese Pflicht erfüllt und zeitweise auch noch ein bisschen Kür draufgelegt.

Doppeltorschütze gegen Lindau: Verteidiger Max Vollmayer jubelt über den 1:1-Ausgleich.
Doppeltorschütze gegen Lindau: Verteidiger Max Vollmayer jubelt über den 1:1-Ausgleich. © Hans-Jürgen Ziegler

Erster Heimrückstand in dieser Saison

Vergleichen konnte man die beiden Partien aber nicht. Am Freitag schrammten Pasanens Jungs bei den ersatzgeschwächten, aber aufopfernd kämpfenden Landsbergern nur knapp an einem Punktverlust vorbei, während am Sonntag die Gäste auf Lindau, die noch zwei Tage zuvor den EC Peiting mit 8:1 aus der Halle geschossen hatten, im Mittelabschnitt völlig unter die Räder gerieten. In ihrem ersten Powerplay (nach nur neun Sekunden Überzahl) hatten sie den Starbulls den ersten Heim-Rückstand dieser Saison beschert, konnten den Schwung aber nicht nutzen.

Vier Treffer binnen 4:39 Minuten

Im Mittelabschnitt, in dem die Rosenheimer Überlegenheit mit vier Treffern binnen 4:39 Minuten und einem weiteren halben Dutzend Großchancen fast schon ein bisschen an Bayernliga-Zeiten erinnerte, fanden sie kein Mittel gegen das „Kürprogramm“ der Starbulls. Speziell der Doppelschlag von Schmidpeter und Hauner binnen elf Sekunden, den Vollmayer zu einer Dreierpack (Dauer 2:12 Minuten) ausbaute, war schon der Anfang vom Ende. Dass es nicht so ein Debakel wie letzte Saison wurde (1:11 an gleicher Stelle), lag wohl auch daran, dass sich Oleksuk & Co. schon für das nächste Spiel (Mittwoch gegen Tölz) schonten.

Aber auch so war Einiges geboten, das man zuvor so noch nicht oder nur selten gesehen hatte. Da wären einmal Max Vollmayers zwei Treffer in seiner unnachahmlichen Manier. In den ersten fünf Partien hatte er nur einen einzigen Assist registrieren können, in den nächsten fünf dann aber vier Tore und zwei Assists.

Auch bei Marc Schmidpeter scheint nach acht punktlosen Spielen vom Start weg der Knoten geplatzt. Aber er war auch letztes Jahr mit vier Punkten in neun Spielen ein eher langsamer Starter, bevor er dann einige Scorerserien aufs Eis brachte. Und dann ist da natürlich noch der frische Wind, den ab dem siebten Spieltag die „Neuen“ Norman Hauner und Lukas Laub ins Spiel brachten. Beide haben in allen vier Begegnungen, die sie absolvierten, gescort (Hauner fünf Punkte, Laub vier Assists). Und auch der Center dieser Reihe, Tyler McNeely, wirkt zwar noch nicht so dominant wie zu Zweitliga-Zeiten, blieb aber in den letzten sechs Matches nie ohne Scorerpunkt. Travis Oleksuk, sein Legionärskollege, lieferte mit seinen vier Torvorbereitungen bereits sein zweites Vier-Punkte-Match (nach dem Auftaktspiel gegen Riessersee) ab.

Powerplay-Ausbeute bei 100 Prozent

Und dann ist da ja auch noch das Powerplay. Am Freitag gab es bei einer normalen und einer achtsekündigen Landsberger Unterzahl noch kaum Gelegenheit zu glänzen, doch am Sonntag lag die Ausbeute dann bei 100 Prozent. Inspiriert vom Lindauer Blitz-Powerplay der Anfangsphase, nutzten die Starbulls alle drei Strafzeiten der Gäste zu Toren und schafften damit erstmals in der neuen Spielzeit einen Überzahl-Hattrick. In diesem Spiel lagen die beiden fairsten Teams der Liga übrigens genau bei ihrem Schnitt von sechs Strafminuten pro Partie.

Und so liegt nach der Top-Ausbeute gegen die Islanders die Rosenheimer Überzahl-Quote schon wieder bei sehr erfreulichen dreißig Prozent, allerdings immer noch ein schönes Stück unter dem Spitzenwert von 42,4 Prozent der Weidener Blue Devils, die im Übrigen ebenso wie die Starbulls erst sechzehn Treffer in zehn Begegnungen zugelassen haben. Und auch bei den Punkten haben die bisher noch völlig verlustpunktfreien Überflieger aus der Oberpfalz als einziges Team gegenüber den Starbulls die Nase vorn.

Die achtlängste gegentorlose Phase seit 2004.

Lediglich Christopher Kolarz hat gegenüber seinem Weidener Kontrahenten Jaroslav Hübl individuell derzeit das bessere Ende; er toppt Hübls Gegentorschnitt von 1,29 noch um einen Vierteltreffer pro Spiel (1.06). Zusammen mit seinem Kollegen Andi Mechel, dem vor einer Woche gegen Höchstadt ein Shutout gelang, sorgte Kolarz zuletzt in Peiting und Landsberg für die achtlängste gegentorlose Phase der Rosenheimer Oberliga-Historie seit 2004.

Am anderen Ende der Tabelle warten die Riverkings Landsberg, auch wenn sie diesmal (anders als bei früheren Niederlagen wie 0:10, 3:9, 0:8 oder 3:11) so knapp dran waren wie noch nie, auch nach der achten Oberliga-Begegnung seit ihrem Aufstieg vor zwei Jahren noch auf den ersten Punktgewinn gegen die Starbulls.

Stimmen zum Spiel

Stefan Wiedmaier, Trainer Lindau: „Wir haben sehr gut angefangen und haben uns an den Matchplan gehalten. Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts haben wir das nicht mehr getan, sind wie Kraut und Rüben rumgefahren und der Gegner hat die Qualität und hat das eiskalt ausgenutzt. Nach der Auszeit wurde es wieder besser, wir haben gefightet, aber natürlich war das Spiel verloren.“

Jari Pasanen, Trainer Starbulls Rosenheim: „Wir haben dem Gegner zu viel Möglichkeiten gegeben zu spielen. Das war halbherzig. Wir haben in der ersten Pause in der Kabine aber geredet wie Männer. Im zweiten Drittel haben wir dann so gespielt, wie wir es wollten. Die Aggressivität war da, die Scheibe ist gut gelaufen, wir haben dem Gegner Zeit und Raum genommen und ein paar richtig schöne Tore geschossen. Auch das Powerplay funktionierte gut. Im letzten Drittel mussten wir die Reihen etwas umstellen, weil Stefan Reiter Kreislaufprobleme hatte . Ein paar Tore mehr hätte ich trotzdem gerne gesehen, aber Nemec hat sehr gut gehalten.“

bz

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