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Auf den Spuren von Lukas Reichel: Dieser Starbulls-Nachwuchsspieler bricht alle Rekorde

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Von: Marinus Obermaier

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78 Punkte in 23 Spielen: Topscorer Elias Schneider und die U17 der Starbulls haben noch ein Ziel.
78 Punkte in 23 Spielen: Der Topscorer und die U17 der Starbulls haben noch ein Ziel. © Starbulls

Die Nachwuchsarbeit der Starbulls Rosenheim bleibt weiterhin das Prachtstück des Vereins. Nach Lukas Reichel steht nun schon das nächste Top-Talent in den Startlöchern - und bricht in der U17 momentan alle Rekorde. Die Zukunft des Stürmers ist allerdings ungewiss.

Rosenheim – Patrick Hager, Philipp Grubauer, Lukas Reichel – die Nachwuchsarbeit der Starbulls Rosenheim hat schon so einige erfolgreiche Eishockey-Spieler hervorgebracht. Und auch der nächste potenzielle Profi von Morgen steht in Rosenheim schon in den Startlöchern.

Elias Schneider: Der 15-Jährige spielt momentan in der U17 der Starbulls – und bricht dort die Rekorde. In der aktuellen Saison der U17-Bundesliga bringt es Schneider auf 78 Punkte in 23 Spielen. Das macht einen Schnitt von 3.39 Punkte pro Spiel. Damit führt er nicht nur die mannschaftsinterne Scorerwertung, sondern auch die ganze Liga in Punkten an. Dabei erzielte er 51 Tore und bereitete 27 weitere Treffer vor. „Ich finde es immer noch schöner, Tore zu schießen, aber quer legen ist auch in Ordnung“, verrät der 15-Jährige im Gespräch mit der OVB-Sportredaktion. Sein Vater Andreas Schneider, langjährige Spieler, Kapitän und ehemaliger Nachwuchstrainer bei den Starbulls, ergänzt: „Er spielt schon auch einen guten letzten Pass. Das Gesamtpaket bei ihm passt.“

„Ich möchte Meister werden“

Für die U17-Mannschaft der Starbulls Rosenheim läuft es derzeit nach Plan. Zum Abschluss der Hauptrunde belegt die Mannschaft von Trainer Rick Böhm den zweiten Platz der Division Süd. Nur Mannheim steht noch vor den Grün-Weißen. Nun steht für die Rosenheimer die Meisterschaftsrunde auf dem Programm. Dort kämpfen sie mit sieben weiteren Mannschaften um die vier Plätze für das Finalturnier, bei dem es um die deutsche Meisterschaft geht. Das Ziel von Elias Schneider und Co. ist klar: „ Letztes Jahr wurden wir leider nur Vizemeister, deshalb möchte ich dieses Jahr Meister werden.“ Auf dem Weg dorthin stehen nur noch Mannheim, Landshut, Straubing, Dresden, Düsseldorf, Berlin und Krefeld im Weg.

Eishockey liegt im Blut

Die Hoffnungen liegen dabei natürlich auch auf Topscorer Elias Schneider. Das Talent wurde ihm dabei schon in die Wiege gelegt. Auch Vater Andreas Schneider war ein guter Eishockeyspieler, stammt aus dem Rosenheimer Nachwuchs und lief auch im Herrenbereich insgesamt neun Jahre für Rosenheim auf. Auch den Scoringtouch hat der Sohn vom Vater geerbt. Insgesamt 641 Punkte in 703 Spielen hat Andreas Schneider vorzuweisen: „Bei uns in der Familie kommt man am Eishockey nicht vorbei“, stellt der ehemalige Profi fest. Auch Elias‘ Bruder Andreas schnürt nämlich seine Schlittschuhe in Rosenheim und läuft momentan für die U20 auf, Mama Astrid spielte vor Jahren in der Bundesliga für Ottobrunn und die Schwestern Amelie und Elina spielten oder spielen aktuell im Starbulls-Nachwuchs. Viel konnte sich Elias von seinem Vater aber nicht abschauen: „Ich habe ihn selbst kaum spielen sehen. Es gibt ein paar Videos, aber mehr nicht.“

Dass in Elias eine Menge Potenzial steckt, das war allerdings schon von klein auf klar. Schon als Kind hat er jede Menge Tore geschossen. „Aber da habe ich eher noch vor dem Tor quer gelegt“, gibt er zu. An Motivation hat es den jetzt 15-Jährigen nie gemangelt: „Mir hat Eishockey immer Spaß gemacht, auch das Toreschießen. Da habe ich immer Gas gegeben.“ Und auch heute gibt er noch immer Gas. Neben den regulären Trainingseinheiten im Verein hat Elias auch zuhause oft seinen Schläger in der Hand: „Wir haben zuhause ein Tor, auf das ich schieße“, verrät er. „Wir haben auch aus der Garage einen Kraftraum, da arbeitet er zusätzlich,“ fügt Vater Andreas an. So kann der Nachwuchsspieler auch abseits des Teamtrainings etwas für seinen Körper tun, spezielle Übungen hat er aber nicht: „Ich mache zuhause die gleichen Übungen, die wir im Verein machen. Wenn wir im Training Oberkörper trainieren, mache ich zuhause Unterkörper und andersrum.“

Auch international bereits erfahren: Acht Einsätze kann Elias Schneider für die deutsche U16 aufweisen.
Auch international bereits erfahren: Acht Einsätze kann Elias Schneider für die deutsche U16 aufweisen. © DEB

Vergleiche mit dem Vater

Seine großen Vorbilder sind Patrick Kane und Connor McDavid. Vergleichen will er sich mit NHL-Stars zwar noch nicht, aber „in der eigenen Liga vergleiche ich mich schon.“ Und da hat der Rosenheimer momentan die Nase vorne. Auch mit seinem Vater misst sich Elias. „Er hat von klein auf gesagt, dass er besser sein will als ich“, verrät der 48-jährige Andreas Schneider.

Auch international hat der Stürmer bereits Erfahrung gesammelt. Insgesamt ist er bereits achtmal für die deutsche U16-Nationalmannschaft aufgelaufen und hat dabei eine Vorlage verbucht. Zuletzt trug er den Adler beim 5-Nationen-Turnier in Imatra in Finnland auf der Brust: „Wir haben eigentlich gut gespielt, aber zu wenige Tore geschossen.“

Zukunft ist ungewiss

Was die Zukunft für den Rosenheimer bereithält, das ist noch ungewiss. Elias Schneider hat sich im deutschen Eishockey aber schon jetzt einen Namen gemacht: „Die Vereine laufen uns die Türe ein, das ist eine interessante Zeit“, verrät er. Deshalb hat er seit Kurzem auch einen Berater, der ihn bei der Zukunftsplanung unterstützt. „Die Berateragentur hat meinen Papa angeschrieben. Dann gab es im Sommer ein Camp mit einem Skills-Coach von Tampa Bay. Dort haben sie uns gesagt, was sie uns bieten können. Jetzt kümmern sie sich um mich. Wir haben dem Skills-Coach schon Videos geschickt und er sagt mir dann, was ich in bestimmten Situationen besser machen kann“, erklärt Elias. Auch einen Ernährungsplan hat er erhalten.

Noch ist ungewiss, wo Elias Schneider ab Sommer auflaufen wird.
Noch ist ungewiss, wo Elias Schneider ab Sommer auflaufen wird. © HANS-JUERGEN ZIEGLER

Trotz der vielen Angebote ist aber auch ein Verbleib in Rosenheim möglich: „Die DNL-Mannschaft kann heuer in die DNL1 aufsteigen. Wenn sie das schaffen, wäre es nicht schlecht. Die Chance besteht schon.“ Ab nächster Saison darf Schneider auch in der U20 spielen, für Vater Andreas die einzig richtige Möglichkeit: „Das muss das Ziel sein.“ Noch haben die Verantwortlichen der Starbulls aber noch keinen Kontakt aufgenommen, nur U20-Trainer Gerhard Unterluggauer hat einen Plan mit dem 15-Jährigen: „Er möchte, dass ich bei ihm spiele, aber das darf ich ja momentan nicht. Ich habe aber schon bei der U20 mittrainiert“, teilt Elias mit. Dem Top-Talent stehen im Sommer also alle Türen offen. Bis es zu einer Entscheidung kommt, dürfte es wohl noch etwas dauern. „Ich weiß noch nicht, wo ich nächste Saison spielen werde,“ sagt Elias Schneider, und macht sich auf zum nächsten Training mit dem U17-Team. Schließlich hat man noch ein großes Ziel.

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