Im Abschluss mangelhaft
Rosenheim – Eine mangelhafte Chancenauswertung und ein starker Gästetorwart machten den Starbulls gegen Hannover einen Strich durch die Rechnung.*Neu: Tore-Video*
Vor 2.068 Zuschauern im Kathrein-Stadion verloren die Rosenheimer Eishockeyspieler etwas unerwartet, aber letztlich nicht einmal ganz unverdient mit 2:3 (1:0, 0:2, 1:1) gegen die Hannover Indians, die damit den vierten Auswärtssieg in Folge feierten. Für die Grün-Weißen gab es dagegen die sechste Saisonniederlage auf eigenem Eis, die aber trotzdem weiterhin auf dem vierten Tabellenplatz rangieren.
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Das Spiel hatte für die Hausherren eigentlich optimal begonnen. Gut drei Minuten waren gespielt, als Andrej Strahkov im Slot einen Abpraller erwischte und zur frühen 1:0-Führung abstaubte (4.). Assistent war übrigens Norman Hauner, der nach seiner Verletzung sein Comeback feierte. In der Folge waren die Starbulls bis zur ersten Pause die klar bessere Mannschaft, hatten zum Teil tolle Chancen, verzweifelten dabei aber entweder am zu unplatzierten Abschluss bzw. am starken Gästegoalie Jonas Langmann, der irgendwie immer einen Schoner dazwischen bekam.
Im Mittelabschnitt hatten die meisten Zuschauer noch gar nicht wieder ihre Plätze eingenommen, da folgte die Strafe für die Starbulls auf dem Fuß. Exakt 14 Sekunden waren gespielt, als die Indians plötzlich eine Zwei-auf-Eins-Situation serviert bekamen und Ryan McDonough für die konterstarken Niedersachsen eiskalt zum 1:1-Ausgleich einschoss (21.). Anschließend war die Begegnung zunächst ein wenig ausgeglichener, doch die erstmalige Führung für Hannover hätte trotzdem so nicht fallen müssen. Niko Senger bremste einen Schuss unglücklich, so dass die Scheibe genau auf die Kelle von DJ Jelitto fiel, der aus der Drehung zum 1:2 einschoss (32.).
Ab diesem Zeitpunkt kämpften die Starbulls leidenschaftlich um die Rückkehr ins Spiel und wurden in der 42. Minute belohnt, als Fabian Zick das 2:2 gelang. Doch es dauerte jetzt nur ganze 21 Sekunden, bis sich die Gastgeber wieder um den Lohn ihrer Arbeit brachten. Die Zuordnung in der Defensive stimmte beim folgenden Hannoveraner Angriff nicht und so genügte ein einfacher Pass ins Zentrum, wo Jimmy Kilpatrick ganz frei stand und Starbulls-Goalie Pasi Häkkinen keine Abwehrchance ließ – 2:3 (43.). In der letzten guten Viertelstunde versuchten die Rosenheimer dann noch einmal alles, aber der Puck wollte trotz bester Gelegenheiten – einmal lag er sogar frei im Torraum – einfach nicht noch einmal über die Linie.
Pressekonferenz: Die Stimmen der Trainer
„Wir hätten uns beim Schießen heute wahrscheinlich eher die Hand gebrochen, als dass wir noch ein Tor gemacht hätten“, witzelte Starbulls-Coach Franz Steer bei der anschließenden Pressekonferenz mit einer gehörigen Portion Sarkasmus. Die (ernsthafte) Spielanalyse fiel hingegen deutlich nüchterner aus: „Wir wussten, dass es gegen Hannover schwer wird. Glück oder nicht Glück ist dabei auch egal. Wenn du so viele Chancen hast wie wir heute, musst du mehr Tore schießen. Die Gegentore gehen in dieser Weise aber gar nicht. Ansonsten kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat bis zum Schluss alles probiert.“ Indians-Chefanweiser Christian Künast war dagegen sehr zufrieden: „Wir haben uns den Sieg heute hart erarbeitet und hatten in den entscheidenden Phasen auch das nötige Quäntchen Glück. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, weil wir seit Wochen mit nur 15 oder 16 Spielern unterwegs sind.“
Weiter geht es für die Grün-Weißen bereits morgen abend. Dann haben die Starbulls ab 18.30 Uhr bei den Ravensburg Towerstars die Gelegenheit zur Wiedergutmachung. Dann ist übrigens auch Michi Fröhlich wieder spielberechtigt, dessen Sperre nach seiner Matchstrafe in Dresden von der ESBG von vier auf drei Spiele reduziert wurde.
Das Spiel in der Statistik:
Starbulls Rosenheim – Hannover Indians 2:3 (1:0, 0:2, 1:1)
Tore: 1:0 (4.) Andrej Strahkov (Stephan Gottwald, Norman Hauner), 1:1 (21.) Ryan McDonough (DJ Jelitto, Jan Hemmes – sechster Feldspieler), 1:2 (32.) DJ Jelitto (Dave Reid, Patrick White – Überzahl-Tor), 2:2 (42.) Fabian Zick (Max Renner, Ryan del Monte), 2:3 (43.) Jimmy Kilpatrick (Marius Garten, Ryan Olidis).
Schiedsrichter: Michael-Andre Fröschle (Denklingen).
Strafen: Rosenheim 4 – Hannover 6.
Zuschauer: 2.068.
Martin Weidner