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Die „Offensivwalze“ ist noch nicht im Rollen: So oft treffen die Starbulls bisher pro Spiel

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Von: Manfred Eder

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Die Lindauer Spieler warfen sich ein ums andere Mal in die Schüsse der Rosenheimer und erkämpften sich einen verdienten Punkt.
Die Lindauer Spieler warfen sich ein ums andere Mal in die Schüsse der Rosenheimer und erkämpften sich einen verdienten Punkt. © Christian Flemming

Die Starbulls Rosenheim haben sich am vergangenen Wochenende zu fünf Punkten gequält. In den Partien gegen Landsberg und Lindau haben die Rosenheimer insgesamt nur drei Tore geschossen. Da werden auch Erinnerungen an ein Duell gegen Landsberg aus dem Jahr 2006 wach.

Rosenheim – Die „Kleinen“ (bestes Beispiel: Marokko) mucken bei der Fußball-WM kräftig auf, warum sollte es in der Eishockey-Oberliga anders sein? Besonders die Starbulls Rosenheim fanden sich am vergangenen Wochenende mit diesem Phänomen konfrontiert. Zwar hielt sich der Schaden mit einem Minuspunkt in Grenzen, doch die unmittelbaren Verfolger des Tabellenzweiten (Deggendorf, Höchstadt, Riessersee) kommen inzwischen unangenehm nahe. Während sich die Bilanz gegen Landsberg ohne jeden Minuspunkt nach wie vor makellos liest, konnten die Lindau Islanders bereits zum fünften Mal in nunmehr 22 Begegnungen gegen die Starbulls punkten.

„Offensivwalze“ noch nicht im Rollen

Gegen Landsberg war es bereits der dritte Shutout, seit die Riverkings wieder in dieser Liga sind. Allerdings fielen die früheren mit 10:0 und 8:0 wesentlich eindeutiger aus als diesmal. Hätte man auf das 1:0 am Freitag eine Ergebniswette mit dem richtigen Resultat platziert, die Finanzierung der Weihnachtsgeschenke wäre wohl gesichert, besonders vor dem Hintergrund des bisherigen Abschneidens der Kontrahenten. Zwar haben die Starbulls in dieser Saison noch nicht die „Offensivwalze“ ins Rollen gebracht (bisher 3.65 Tore pro Spiel), aber Landsberg war bis dato sehr freigebig, was die Gegentore betrifft (5.55, mehr als die abgeschlagenen Klosterseer).

Und dass die Starbulls wieder nur mit 15 Feldspielern antreten konnten, fiel auch nicht ins Gewicht, denn mehr brachten die Gäste auch nicht aufs Eis. Ganz abgesehen davon ist dieses knappste aller Ergebnisse im Eishockey zumindest unterhalb der DEL ohnehin eine echte Rarität. In nunmehr elfeinhalb Oberliga-Jahren waren die Starbulls nur sechsmal an einem solchen Ergebnis beteiligt und nur einziges Mal vor letztem Freitag in eigener Halle. Am 9. Oktober 2009 schoss Marcus Marsall, derzeit in Memminger Diensten, den einzigen Treffer des Spiels, und Claus Dalpiaz hielt den Sieg dann fest. Überhaupt war der Sieger solcher Spiele stets der Gastgeber, was für die Starbulls Niederlagen in Passau, zweimal Peiting und Landsberg bedeutete.

85 Strafminuten und trotzdem keine Tore

Auf eines dieser Spiele lohnt es sich näher einzugehen, war es doch trotz der fehlenden Treffer extrem spektakulär – und noch torärmer als die anderen! Am 31. März 2006 trafen in Landsberg im ersten Playoff-Viertelfinale die Gastgeber auf die Starbulls. Die beiden Teams hatten in den Jahren zuvor auf ihrem Parallel-Marsch aus den Niederungen des Landesverbands eine meist gesunde, manchmal aber auch etwas übertriebene Rivalität entwickelt. So auch an diesem Abend.

In einem erbittert und streckenweiseweise überhart geführten Match sah sich der Schiedsrichter gezwungen, insgesamt 85 Strafminuten zu verhängen, wodurch das Spiel nur selten in voller Besetzung ablief. Fast dreizehn Minuten waren die Starbulls in Überzahl, über 21 Minuten (!) die Gastgeber, und trotzdem ließen die beiden Torhüter, Olli Häusler bei Rosenheim und ein gewisser Dennis Endras bei Landsberg, keinen Treffer zu. Erst in der 68. Spielminute gelang dem Kanadier Jordan Webb die Entscheidung, und die Starbulls schieden in der Folge mit drei Niederlagen im Best-of-Five aus. Endras startete eine Karriere, die ihn unter anderem nach Mannheim und Augsburg führte, wo sie in dieser Saison im Ausklingen begriffen ist. Zwei Deutsche Meisterschaften in fast 700 DEL-Spielen sowie drei Weltmeisterschaften und eine Olympia-Teilnahme in fast hundert Länderspielen sind darin enthalten.

Auch ein Spieler mit Starbulls-Bezug war damals auf Landsberger Seite dabei. Steffen Tölzer hatte im Jahr davor schon für Peiting Oberliga gespielt und wurde diesmal vom DEL-Club Augsburg bei Landsberg „geparkt“. Zum „Tag der vernagelten Tore“ trug er mit vier Strafminuten bei. Auch er wirkte inzwischen in 770 DEL-Spielen mit.

Ausgeglichene Shootout-Bilanz

Am Sonntag in Lindau musste dann erstmals seit dem 4. März 2022 wieder einmal die „Lotterie zur Ergebnisfindung“, sprich: Penalty-Schießen, herhalten. Und da hatten Christopher Kolarz und die Rosenheimer Schützen diesmal das bessere Ende für sich, weil Kolarz sechs von acht Lindauer Versuchen entschärfte und für die Starbulls Stefan Reiter zweimal und Norman Hauner einmal trafen, während auf Lindauer Seite nur Kapitän Andreas Farny zweimal erfolgreich war. Die Shootout-Bilanz seit 2017 ist seit Sonntag mit acht Siegen und acht Niederlagen (in eigener Halle 3:3, auswärts 5:5) ausgeglichen.

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