Wie schnell es im Eishockey gehen kann, bestätigt Rosenheims Geschäftsführer Daniel Bucheli: „John hatte bereits Kontakt zum Spieler und Spielervermittler. So haben wir am Freitag nach dem Heimspiel gegen Höchstadt unser Angebot versendet, welches bereits am Samstagmittag angenommen wurde. Da Zack bis dato in Polen gespielt hat, ist er nun schon in Rosenheim eingetroffen.“
Sicinski hatte bereits nach der Hamill-Absage erklärt, nach welchem Spielertyp er den zweiten Kontingentspieler aussuchen wird. Nun sagt er: „Bei der Verpflichtung lag unser Fokus auf einem rechten Center, welcher noch mehr Variabilität in unser Spiel bringen kann. Mit 28 Jahren ist Zack im perfekten Eishockey-Alter. Es hat einfach gepasst.“
Zack Phillips, der am 28. Oktober 29 Jahre alt wird, ist im kanadischen Fredericton geboren. In seiner Nachwuchszeit gewann er mit den Saint John Sea Dogs einmal den Memorial-Cup, die bedeutendste Nachwuchs-Meisterschaft im kanadischen Eishockey. Nicht nur deshalb wurde er im 2011er-Draft der NHL an Nummer 28 von den Minnesota Wild gezogen – letztlich ist er aber einer von zwei Erstrundenpicks dieses Jahrgangs, die ohne NHL-Spiel blieben.
In diesem Draft wurden an den ersten drei Positionen aktuelle Starspieler wie Ryan Nugent-Hopkins, Gabriel Landeskog oder Jonathan Huberdeau gezogen. Hinter Phillips landeten beispielsweise die aktuellen DEL-Spieler Lucas Lessio (Krefeld, Nummer 56) und Travis Ewanyk (Iserlohn, Nummer 74) sowie die deutschen Nationalspieler Tobias Rieder (Nummer 114) und Marcel Noebels (Nummer 118).
Nach der Juniorenzeit spielte Phillips für mehrere Clubs in der American Hockey League (AHL) und der East Coast Hockey League (ECHL). 2012/13 kam er in der AHL auf ähnliche Statistiken wie Nick Petersen, langjähriger Topscorer in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) und in Österreich, und auf bessere Bilanzen wie Carson McMillan, der zuletzt in der DEL in Bremerhaven spielte und nun in der DEL2 für Spitzenreiter Frankfurt.
Erste Europa-Erfahrung sammelte der Kanadier in der Saison 2016/17 bei Tingsryds AIF in der zweiten schwedischen Liga, 2017/18 spielte er für die Nottingham Panthers in Großbritannien und sogar in der Champions Hockey League (acht Spiele, vier Torvorlagen). In der Liga hatte er dort bessere Statistiken als Evan Mosey und Robert Farmer, die in den letzten Jahren in der DEL2 aktiv waren. 2018/19 erzielte er für den ungarischen Club Fehervar 30 Punkte in der multinationalen EBEL mit Teams aus Österreich, Slowenien, Italien und der Slowakei – nur drei weniger als Tyler Spurgeon, jetzt in der DEL2 in Kaufbeuren, und einen mehr als Brandon Alderson, Neuzugang des EV Landshut in der DEL2.
Nach einer Saison in der ECHL und ein paar Spielen in der Slowakei wechselte Phillips nach Jastrzebie und schlug dort auf Anhieb ein. „Er hat mit seinem Klub die polnische Meisterschaft geholt und war – über die gesamte Saison betrachtet – der Topscorer der Liga. Er weiß, wie man Meisterschaften gewinnen kann“, so Sicinski. Den Saisonstart erlebte Phillips zuletzt wieder in Polen, allerdings wurde sein Vertrag bei Unia Oswiecim nach neun Spielen mit vier Toren und zwei Vorlagen aufgelöst – und so war der Kanadier frei für die Starbulls.