Tottenham-Coach: "Ich schreibe wie ein Zweijähriger"

London - Teammanager Harry Redknapp von Tottenham Hotspur hat vor Gericht eine erhebliche Schreibschwäche eingestanden. "Ich schäme mich, es zu sagen: Ich schreibe wie ein Zweijähriger."
Er habe in seinem gesamten Leben noch nie einen Brief verfasst und könnte es auch nicht, sagte der 64-Jährige, dessen Aussage am Donnerstag den Richtern in London auf Tonband vorgespielt wurde.
Auch mit Computern kenne er sich nicht aus, sagte Redknapp, der wegen Steuerhinterziehung vor Gericht steht: „Ich weiß nicht, was eine E-Mail ist. Ich habe noch nie ein Fax verschickt, ich kann noch nicht einmal eine SMS versenden.“ Auch seine Gehaltsabrechnung habe er seit Jahren nicht mehr gelesen, um seine Geschäfte kümmere sich fast ausschließlich sein Buchhalter.
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Redknapp steht vor Gericht, weil er in seiner Zeit beim FC Portsmouth 225.000 Euro vom damaligen Besitzer Milan Mandaric erhalten und über ein Konto in Monaco am Fiskus vorbeigeschleust haben soll. Vor dem Southwark Crown Court in London bestritten beide die Vorwürfe. Richter Anthony Leonard warnte die Jury davor, sich von der Berichterstattung beeinflussen zu lassen: „Dieser Fall wird viel öffentliches Interesse hervorrufen. Ich rate Ihnen, die Berichte nicht zu lesen und nicht anzuhören.“
Das Duo Redknapp und Mandaric ist bei der Londoner Polizei nicht unbekannt. Bereits 2007 waren beide wegen Betrugsvorwürfen verhaftet, später allerdings freigesprochen worden.
Redknapp gilt auf der Insel als Favorit auf die Nachfolge des Italieners Fabio Capello, der sein Amt als Englands Nationaltrainer nach der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine niederlegen wird. Seit 2008 arbeitet Redknapp in Tottenham und führte die Spurs 2010 zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die Champions League.
SID