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Schiedsrichter als gutes Omen

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Stéphane Lannoy pfeift das Halbfinale © dapd

Warschau - Bei der WM vor zwei Jahren leistete er sich schwere Patzer, die Spiele der EURO aber hat Stéphane Lannoy bislang sicher geleitet. Der französische Schiedsrichter pfiff die DFB-Elf schon zum Auftakt.

Für die deutsche Nationalmannschaft kommt es im Halbfinal-Klassiker der Fußball-EM gegen Italien am Donnerstag zu einem Wiedersehen mit Schiedsrichter Stephane Lannoy. Der Franzose leitete schon das deutsche Auftaktspiel im ukrainischen Lwiw gegen Portugal (1:0). Der 42-Jährige zeigte dabei eine gute Leistung, verteilte vier Gelbe Karten und behielt auch in der hektischen Schlussphase den Überblick.

Die größten Schiri-Pannen bei WM-Turnieren

Dabei eilt Lannoy kein guter Ruf voraus. Der Unparteiische zückt gerne Karten und lässt häufig keinen Spielfluss aufkommen. Er hat einen Hang zu einer autoritären Spielleitung.

„Ich bin gemeinsam mit meinem Team sehr erfreut, bei einem großen Wettbewerb dabei zu sein und das französische Schiedsrichterwesen zu vertreten. Der Druck lähmt mich nicht, im Gegenteil: Er beflügelt mich. Ich will beweisen, dass die französische Schiedsrichterei nicht so schlecht ist wie ihr Ruf“, hatte Lannoy, der wie Franck Ribery in Boulogne-sur-Mer geboren wurde, vor der EURO erklärt.

Auch bei seinem zweiten Einsatz im Gruppenspiel zwischen Tschechien und Griechenland (2:1) pfiff Lannoy trotz sechs Gelber Karten unauffällig und harmonierte gut mit seinen französischen Assistenten Frederic Cano und Michael Annonier.

Als Belohnung für seine guten Leistungen wurde der sonst als Vertreter für Videospiele arbeitende Lannoy nun für das Duell zwischen Deutschland und Italien in Warschau am Donnerstag (20.45 Uhr/ARD) von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) angesetzt. Als vierter Offizieller fungiert der Engländer Howard Webb.

Für Lannoy, der seit neun Jahren Spiele in der französischen Ligue 1 leitet und seit 2006 FIFA-Schiedsrichter ist, ist die EM das zweite große Turnier nach der Weltmeisterschaft vor zwei Jahren in Südafrika. Dort pfiff er die Vorrundenspiele zwischen den Niederlanden und Dänemark (2:0) sowie Brasilien gegen die Elfenbeinküste (3:1). Besonders nach dem Sieg des Rekordweltmeisters sah er sich aber heftiger Kritik der Verlierer ausgesetzt, obwohl er den Brasilianer Kaka mit Rot vom Platz gestellt hatte.

Für Lannoy ist es die dritte Leitung eines Spiels der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Im März 2011 pfiff er auch das Länderspiel gegen Australien in Mönchengladbach - Endstand damals 1: 2.

Das erste EM-Halbfinale zwischen Portugal und Titelverteidiger Spanien am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF) im ukrainischen Donezk steht derweil unter der Leitung des Türken Cüneyt Cakir. Seine Landsleute Bahattin Duran und Tarik Ongun stehen an der Linie. Vierter Offizieller ist der Slowene Damir Skomina, der das deutsche Viertelfinale gegen Griechenland geleitet hatte (4:2).

Den Schiedsrichter für das EM-Endspiel am Sonntag in Kiew wird die UEFA am Freitag bekannt geben.

sid

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