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Fischer muss für Olympia endgültig absagen

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Birgit Fischer. © dpa

Duisburg - Aus und vorbei: Die deutsche Kanu-Legende Birgit Fischer muss ihren Traum von Olympia in London endgültig begraben.

Wegen Herzrhythmusstörungen kann die deutsche Rekord-Olympiasiegerin nicht an der zweiten nationalen Qualifikation des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) im Rahmen der deutschen Meisterschaften (27. bis 29. April) Ende April in Duisburg teilnehmen. Damit waren die Spiele 2008 in Peking die sechsten und letzten der achtmaligen Goldmedaillengewinnerin.

„Seit Dienstag kenne ich die Ursache für mein Herzstolpern. Nach den gründlichen Untersuchungen kann ich nun einerseits aufatmen, anderseits bin ich weiter ziemlich traurig. Ich habe eine leichte Herzmuskelentzündung, und der Facharzt sagte mir klipp und klar, dass ich keine Starterlaubnis bekomme und Training nur in den alleruntersten Herzfrequenzbereichen machen darf, sozusagen nur noch Wohlfühlpaddeln“, sagte Fischer der Tageszeitung Die Welt.

Die erfolgreichste Kanutin der Welt wollte in der britischen Metropole nach sechseinhalb Jahren das vierte Comeback ihrer Karriere starten. Die Probleme am Herzen hatten bereits Anfang April die Teilnahme der Brandenburgerin an der ersten nationalen Qualifikation verhindert. Bei einer positiveren Diagnose hätte Birgit Fischer zumindest noch eine kleine Chance gehabt, sich bei der DM doch noch ins Team zu paddeln.

Dass es erst soweit kam, nimmt Birgit Fischer auf die eigene Kappe. „Die Ursache war wohl ein von mir nicht richtig ernst genommener heftiger Reizhusten, der am 23. Januar in Australien im Trainingslager nach einem Wettkampf auftrat. In der Euphorie meines Trainings und der super Leistungsentwicklung habe ich ihn einfach ignoriert. In dieser Trainingsphase die Belastung zu reduzieren, war für mich undenkbar“, sagte Fischer.

Mit den „üblichen Hausmitteln“ wollte sie während des Trainingslagers in Australien zu Beginn des Jahres den Husten „schnell in den Griff“ bekommen. „Ich habe altbewährte Hausmittel rausgekramt und mir in Australien in der Apotheke homöopathische Mittel besorgt. Ich bin eher sehr vorsichtig, jemand, der bei den ersten Anzeichen einer Krankheit oder anbahnenden Überlastung aus dem Training rausgeht“, sagte Fischer, „doch diesen blöden Husten habe ich in meiner Hochstimmung, in einer Phase der stetigen Leistungsentwicklung, einfach nicht ernst genug genommen. Es ist bitter.“

Trotz des für sie enttäuschenden Ausgangs will Birgit Fischer die Zeit der Vorbereitung nicht missen. Sie habe sehen wollen, „wie fit ich noch einmal werden kann - wie schnell ich die 200 oder 500 Meter im Kajakeiner noch einmal fahren kann, wenn ich regelmäßig trainiere.“ Und sie habe dabei eine gute Form erreicht, deshalb sei sie sehr traurig, die Sichtungsrennen nun nur vom Ufer aus anschauen zu können.

Zudem habe sie aus ihren Fehlern gelernt. „Und auch wenn ich nach wie vor sehr darauf brenne, wenigstens ein Rennen zu fahren, bin ich doch nun klug genug, auf die Ärzte zu hören. Gesundheit ist wichtiger als jedes um die Wette paddeln und jede Medaille“, sagte die zweifache Mutter.

sid

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