Kohlschreiber verpasst Finale - Barthel trumpft auf

Auckland - Für Philipp Kohlschreiber ist der Traum von seinem vierten Turniersieg vorerst geplatzt: Im Halbfinale des Turniers in Neuseeland war Endstation. Dagegen sorgt Mona Barthel in Hobart für Furore.
Kohlschreiber verlor das Halbfinale von Auckland in 2:28 Stunden mit 7:6 (7:4), 1:6, 4:6 gegen Olivier Rochus (Belgien).
Vor vier Jahren hatte Kohlschreiber das Tourmanent in Neuseeland, das als Generalprobe für die am Montag in Melbourne beginnenden Australian Open (bis 29. Januar) gilt, gewonnen. Am Donnerstag hatte der an Position acht gesetzte Kohlschreiber im Viertelfinale den Weltranglistenzehnten Nicolas Almagro aus Spanien in zwei Sätzen besiegt.
Eine schwere Aufgabe wartet auf „Kohli“ auch in der ersten Runde der Australian Open. Der 28-jährige trifft beim „Happy Slam“ auf Juan Monaco aus Argentinien, der im Ranking an Position 27 geführt wird. Das Duell dient auch als Generalprobe für das Davis-Cup-Erstrundenspiel vom 10. bis 12. Februar in Bamberg, wo der Weltranglisten-42. Kohlschreiber und Monaco im Einzel wohl erneut aufeinandertreffen werden.
Barthel im Finale
Qualifikantin Mona Barthel hat ihren Siegeszug vor den Australian Open (ab 16. Januar) fortgesetzt und in Hobart/Tasmanien ihr erstes Finale auf der WTA-Tour erreicht. Die Weltranglisten-64. aus Bad Segeberg gewann das deutsche Halbfinalduell gegen die favorisierte Angelique Kerber (Kiel) mit 6: 0, 7:6 (8:6). Im Endspiel am Samstag trifft die 21-jährige Barthel entweder auf die topgesetzte Belgierin Yanina Wickmayer oder Shahar Peer (Israel/Nr. 6).
Barthel verwandelte nach 1:20 Stunden ihren ersten Matchball und ballte vor Erleichterung die Faust. „Ich habe bei diesem Turnier sieben gute Matches gespielt, jetzt freue ich mich auf das Finale. Ich habe nichts zu verlieren“, sagte Barthel, die vor einem Jahr noch auf Position 264 des Rankings gestanden hatte. US-Open-Halbfinalistin Kerber verpasste fünf Tage vor ihrem 24. Geburtstag das zweite WTA-Endspiel ihrer Karriere nach der Finalteilnahme 2010 in Bogota.
40 Grad im Schatten, Schweiß und Bälle: So heiß sind die Australian Open
Barthel zeigte im ersten Satz kaum Schwächen und ließ keinen Breakball zu. Danach geriet sie zunächst mit 2:5 in Rückstand, rettete sich aber in den Tiebreak. Dort vergab Linkshänderin Kerber beim Stand von 6:5 einen Satzball. Während die 23-Jährige in den entscheidenden Phase haderte, behielt Barthel kühlen Kopf.
Petkovic verletzt
„Natürlich war es kein Spiel wie jedes andere. Wir kennen uns sehr gut, da ist es immer schwierig. Aber ich habe versucht, mein Spiel zu spielen und konzentriert zu bleiben“, meinte Barthel, die im Viertelfinale am Donnerstag Titelverteidigerin Jarmila Gajdosova (Australien) ausgeschaltet hatte. Auf die Gewinnerin wartet eine Siegprämie in Höhe von 37.000 Dollar.
Einser-Abiturientin Barthel gehört zur erweiterten Fed-Cup-Mannschaft von Teamchefin Barbara Rittner. Sie darf sich sogar Hoffnungen auf eine Nominierung für das Erstrundenmatch gegen Titelverteidiger Tschechien am 4./5. Februar in Stuttgart machen, nachdem Topspielerin Andrea Petkovic vier bis sechs Wochen pausieren muss. Die Weltranglistenzehnte hatte wegen der Verletzung im Rücken ihre Teilnahme an den Australian Open absagen müssen.
sid