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Nach Sturz: Albrecht spricht von Karriere-Ende

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Daniel Albrecht stürzt auf der Streif und verletzt sich schwer (Archivbild vom 22.01.2009). Seit drei Jahren kämpft er um ein Comeback. © dpa

München - Zermürbt und psychisch ausgelaugt von diversen Rückschlägen auf dem schweren Weg zurück nach seinem schweren Sturz von Kitzbühel denkt Ski-Rennläufer Daniel Albrecht nun an ein vorzeitiges Karriereende.

Falls seine Genesung nach dem schweren Schädel-Hirn-Trauma, das er bei einem Sturz in Kitzbühel vor drei Jahren erlitten hatte, nicht voranschreite, „muss ich mich fragen, ob ich noch genug Energie habe, um weiter professionell Ski zu fahren“, sagte der 28 Jahre alte Schweizer dem Nachrichtenmagazin Focus. In diesem Winter wolle er auf jeden Fall nicht mehr starten, ergänzte der Super-Kombi-Weltmeister von 2007.

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Albrecht hatte sich 2009 lebensgefährlich verletzt, seitdem kämpft er mit wechselndem Erfolg um seine Rückkehr in die Weltspitze. „Die Physis ist nicht das Problem, sondern die Psyche“, sagte er: „Obwohl ich einen sturen Walliser Schädel habe, fehlt mir der Glaube an mich selbst. Und wenn das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten fehlt, entwickelt sich ein Teufelskreis. Erst fährt man unsicher, dann ängstlich.“ Deshalb habe er sich nach dem Verzicht auf den Heim-Weltcup in Wengen entschlossen, die ganze Saison vorzeitig zu beenden.

Albrecht leidet noch immer an den Folgen des Sturzes: „Ich vergleiche mein Hirn mit einem Haus, das bei einem Erdbeben schwer erschüttert wurde. Es ist einfach nichts mehr an der Stelle, wo es einmal war. Meine Aufgabe ist es seitdem, das Inventar wieder an den Ort zurückzustellen, wo es früher war.“

Für seinen schweren Unfall machte Albrecht Ski-Weltverband FIS und dessen Renndirektor Günter Hujara verantwortlich. Sein Teamkollege Didier Cuche habe „die Funktionäre in den vergangenen Jahren immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass die Sprünge viel zu weit und zu gefährlich seien“, so auch auf der Streif in Kitzbühel: Dort habe Cuche betont, dass der Zielsprung, an dem Albrecht später zu Fall kam, „lebensbedrohlich sei. Hätten die Funktionäre auf ihn gehört, hätte ich mein altes Leben noch.“

SID

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