Nicht nur Breno: Diese Sportler zwitschern gern

München - Nicht nur FC-Bayern-Star Breno zwitschert in seiner Freizeit gerne. Auch andere Topsportler halten ihre Fans auf dem Laufenden. Eine Deutsche twittert eine Megapeinlichkeit.
Die angebliche Ungerechtigkeit konnte Breno nicht auf sich sitzen lassen. Der brasilianische Fußball-Verteidiger musste seinem Frust, doch tatsächlich im B-Team von Bayern München eingesetzt worden zu sein, freien Lauf lassen. Breno entschied sich für eine denkbar schlechte Variante und kritisierte die Bayern, die ihn nach seinem Hausbrand vorbildlich unterstützt hatten, beim Kurznachrichtendienst Twitter. Nachzulesen im Internet. Für Jedermann. Weltweit.
Die peinlichsten Facebook-Pannen der Welt!
„Er sollte es in Zukunft lassen zu twittern. Ich erwarte von ihm, dass nichts Weiteres mehr kommt. Die Spieler können nicht einfach ihren Gefühlen freien Lauf lassen“, sagte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz-Rummenigge. Auch wenn sich Breno bislang an das Twitter-Verbot gehalten hat, aufhalten lässt sich diese moderne Form der Verständigung nicht mehr.
Die Kommunikation über neue Medienkanäle wie „Facebook“, dem Video-Portal „Youtube“ oder eben „Twitter“ - sie hat Einzug in den Sport gehalten. Immer mehr Athleten haben die Online-Dienste in den vergangenen Jahren als Sprachrohr für sich entdeckt. Unzensiert und ungefiltert „zwitschern“ oder „posten“ sie ihre Gedanken, Meinungen und Erlebnisse aus dem Alltag - seien es sportlich relevante, unterhaltsame oder ganz private Neuigkeiten.
Profiteure der neuen Schreiblust der Stars sind besonders die jeweiligen Fangemeinden. Twitter und Co ermöglichen es ihnen, in direkten Kontakt mit ihren Idolen zu treten, sodass fast keine Nachricht aus deren Leben verpasst wird.
Der ungekrönte König und Fanliebling im Netz ist dabei Portugals Fußball-Ass Cristiano Ronaldo. Auf über 38 Millionen Personen ist der virtuelle Freundeskreis des Portugiesen bei Facebook mittlerweile angewachsen. Dieser darf sich an Urlaubsfotos, Unterwäsche-Plakaten oder Video-Verlinkungen zu Toren des 26-Jährigen erfreuen.
Auch die Spieler der deutschen Fußball-Nationalmannschaft konnten so während der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika einen enormen Zuwachs an Popularität im Internet verzeichnen. Ihre virtuellen Schilderungen aus dem Alltag im sonst hermetisch abgeriegelten Mannschaftsquartier ließen die Anzahl ihrer Facebook-Freunde in die Höhe schnellen.
Begeistert von den Errungenschaften des digitalen Zeitalters zeigt sich auch Deutschlands Tennis-Ass Andrea Petkovic. Twitter sei ein gute Möglichkeit, „mit den Fans in Kontakt zu treten“. Und das tut „Petko“ regelmäßig: So schrieb Petkovic, die auch über ihre Homepage fleißig private Eindrücke mit der Welt teilt, von einem Erlebnis in einem Hotel in Istanbul: „Das Peinlichste auf der ganzen Welt: Ein Paar nebenan macht Liebe. Und Du teilst Dir das Zimmer mit Deiner Mutter.“
Um dem ungefilterten „Gezwitscher“ speziell bei Großveranstaltungen Herr zu werden, verhängen immer mehr Veranstalter und Verbände ein Verbot für die neuen Medien. Die Fußball-Nationalmannschaften der Niederlande und Spaniens während der WM-Endrunde 2010, der Ryder-Cup, die US-Open oder die Partien der NBA - sie alle sind zu twitter- und facebookfreien Zonen ernannt worden. Vor allem soll dadurch vermieden werden, dass Interna nach außen dringen oder Anti-Korruptions-Regeln durch „Insider-Informationen“ verletzt werden.
sid