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Auf dem Weg nach oben: Kolbermoorer Tennis-Spielerin zurück unter den besten 100 der Welt

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Von: Karlheinz Kas

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Kateryna Baindl aus Kolbermoor ist großartig ins Jahr 2023 gestartet.
Kateryna Baindl aus Kolbermoor ist großartig ins Jahr 2023 gestartet. © Kateryna Baindl Instagram

Kateryna Baindl hatte in den vergangenen Jahren immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Nun ist die Wahl-Kolbermoorerin zurück in Form und hat dies auch gleich in Australien bewiesen. Zudem klettert sie in der Weltrangliste.

Kolbermoor – Sie klettert fleißig in der Tennis-Weltrangliste der Damen nach oben und nähert sich ihrer Bestform: Kateryna Baindl aus Kolbermoor. Bei den Australian Open, dem ersten von vier Grand Slam Turnieren, gewann die gebürtige Ukrainerin zwei Runden und steht in der WTA-Weltrangliste aktuell auf Rang 84.

Ihr bestes Ranking war 62 – datiert vom Februar 2018. Dorthin will die 28-Jährige zurück, was aber noch viel wichtiger ist, sie will wieder mal eine Saison verletzungsfrei durchspielen.

Guter Start in das Jahr

„Das Jahr hat wirklich gut begonnen, aber viel wichtiger als Siege ist für mich die Gesundheit“, sagt die 28-Jährige, die derzeit auf der großen WTA-Tour ohne Trainer und Betreuer unterwegs ist. Natürlich steht sie in ständigem Kontakt mit ihrem Ehemann Michael Baindl, der gleichzeitig ihr Fitnesstrainer ist und sich in der Tennis-Szene mittlerweile fast so gut auskennt, wie im Eishockey, seiner Sportart Nummer eins. Als Trainer des TEV Miesbach kämpft er aktuell um den Aufstieg in die Oberliga. Er will dorthin, wo er fünf Jahre für die Starbulls Rosenheim auf Torejagd ging und drei Jahre Kapitän war.

Ostapenko eine Nummer zu groß

Bei den Australian Open erwischte Kateryna Baindl einen Traumstart. Als Nummer 100 zum Jahreswechsel war sie so gerade noch ins Hauptfeld der 128 Spielerinnen gerutscht und musste nicht in die Qualifikation, wie zuvor bei den French Open, in Wimbledon oder bei den US Open. In Runde eins traf sie auf die Russin Kamilla Rakhimova, die im WTA-Ranking knapp vor ihr lag. Baindl musste gegen die 21-Jährige aus Yekatarinburg über drei Sätze gehen, gewann am Ende 7:5, 6:7, 6:1. Dabei machte sich vor allem ihr körperlich perfekter Zustand im dritten Satz bemerkbar, in dem sie ihrer Gegnerin keine Chance ließ.

In Runde zwei wartete mit der US-Amerikanerin Caty McNally ebenfalls eine 21-Jährige, die auf Platz 90 geführt wurde. Auch hier rief Baindl ihre beste Leistung ab, setzte sich in zwei Sätzen mit 6:1, 7:6 durch und war neben Marta Kostyuk und Anhelina Kalinina die dritte Spielerin aus der Ukraine in Runde drei. Hier wartete mit Jelena Ostapenko eine gesetzte Spielerin, die im Weltranking auf Platz zwölf geführt wird. Ostapenko war an diesem Tag eine Nummer zu groß. Baindl verlor in zwei Sätzen, was keine Schande war, denn die 25-Jährige zog danach ins Viertelfinale ein und unterlag erst hier der späteren Finalistin Elena Rybakina aus Kasachstan 2:6, 4:6. Für Baindl war der Drittrunden-Einzug das beste Ergebnis bei einem Grand Slam Turnier. Neun Mal stand sie bei einem solchen im Hauptfeld: Vier Mal in Wimbledon, je zwei Mal in Paris und New York und jetzt zum ersten Mal in Melbourne.

Knappe Niederlage in der Quali

Von Australien ging es gleich zurück nach Europa, wo die nächste Prüfung beim mit 250.000 Euro dotierten Turnier im französischen Lyon anstand. Zum Hauptfeld reichte es hier nicht ganz, dafür musste man unter den besten 50 stehen, also stand die Qualifikation an. Die Auslosung meinte es nicht gut mit der Wahl-Kolbermoorerin, denn hier traf sie gleich auf die ehemalige Nummer 20 der Weltrangliste, Ana Konjuh aus Kroatien, die nach Verletzungspause zurück war. Aber Baindl lieferte wieder einen großen Kampf und unterlag erst in drei Sätzen mit 2:6, 7:6, 6:7.

Vorbereitung auf Miami

Nächste Aufgabe ist in Linz, ebenfalls ein 250.000er-Turnier, danach geht es nach Mexiko, ehe in den Staaten die großen Turniere in Indian Wells und Miami anstehen. „Auf diesen Block bereiten wir uns jetzt im Fitnessbereich vor“, erklärt Michael Baindl auf Anfrage. „Wir wünschen uns natürlich eine Saison ohne größere Verletzungen, weil die letzten Jahre mit den Verletzungen sehr herausfordernd waren“, ergänzt ihr Ehemann.

2021 hatten beide zusammengefunden. „Spiel, Satz und Sieg für die Liebe“, hieß es plötzlich während des Wimbledon-Turniers in jenem Sommer, da waren sie schon einige Monate ein Paar. Kurz vor Corona wurde auch noch geheiratet – ausgerechnet in Kiew. Durch ihren Vater, der in Odessa eine Tennisschule betrieb, war Kateryna zum Tennissport gekommen, spielt seit 2009 auf der großen Tour und hat von ihren über 600 Matches über die Hälfte gewonnen. Auch im Fed-Cup war die 28-Jährige schon für die Ukraine eingesetzt. Leicht möglich, dass sie nach ihren jüngsten Erfolgen wieder in die Nationalmannschaft zurückkehrt. Größte Erfolge waren ein Challenger-Turniersieg und fünf Turniersiege bei ITF-Turnieren, dazu 13 Doppeltitel. Baindl fühlt sich auf allen Belägen zu Hause. Das lässt für 2023 hoffen.

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