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Der 16. Penalty war entscheidend: Wie eine Niederlage dennoch ein Schritt nach vorne sein kann

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Von: Alexander Ahrends

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Die Löwen um Christian Neuert vergaben die größten Chancen.
Die Löwen um Christian Neuert vergaben die größten Chancen. © Paolo del Grosso

In die Erfolgsspur sind die Eishockeyspieler des EHC Waldkraiburg in der Bayernliga noch nicht zurückgekehrt. Manchmal kann eine Niederlage aber auch ein Schritt nach vorne sein, wie das Spiel in Königsbrunn unter Beweis stellte.

Waldkraiburg – Mit einem weinenden und einem lachenden Auge haben sich die Löwen vom EHC Waldkraiburg vom Jahr 2022 verabschiedet. Das weinende Auge rührt von einer – trotz Punktgewinn – weiteren Niederlage in der Eishockey-Bayernliga. Das Lachende hingegen kommt davon, dass man ein Spiel gegen einen Ligafavoriten zeigte, in welchem man ganze vier Mal aus einem Rückstand zurückkommen konnte. Fairerweise muss man hier zwar anmerken, dass der EHC Königsbrunn, der am mit 6:5 nach Penaltyschießen gewann, stark geschwächt und mit einem zahlenmäßigen Rumpfkader ins Spiel gehen musste. Lediglich zehn Feldspieler konnte man aufbieten.

Starke Königsbrunner Top-Spieler

Die vier stärksten Akteure im Königsbrunner Team waren aber anwesend und wussten, wie sie ein Waldkraiburger Team, welches sich gerade wieder langsam auf den Weg macht, so etwas wie eine Form zu finden, durcheinanderwirbeln können. Bullnheimer, Prokopovics, Veisert und allen voran Marco Sternheimer, der an jedem Tor der Gastgeber beteiligt war, bringen es immerhin zusammen auf fast 150 Punkte in dieser Saison. Zum Vergleich: Die gesamte Mannschaft der Löwen bringt es derzeit auf 210 Zähler.

Der EHC Waldkraiburg, welcher auf Kevin Yeingst im Tor setzte und damit rückwirkend genau die richtige Wahl traf, startete kraftvoll. Nach rund 30 Sekunden hatte Michal Popelka bereits die große Möglichkeit, um die Löwen in Führung zu bringen. Aber er schoss Königsbrunns Goalie direkt an den Schoner. Danach hätten auf der Seite der Industriestädter Brenninger, Neuert oder erneut Popelka die Führung erzielen können, doch scheinen sich die Löwen noch nicht endgültig vom Chancenwucher verabschieden zu können. Auch auf der Seite der Gastgeber waren die Möglichkeiten sehr gut, doch erwies sich Kevin Yeingst im Tor als sicherer Rückhalt.

Blackout im zweiten Durchgang

Der zweite Durchgang erwies sich hingegen erneut als Blackout-Durchgang. So ließen sich die Löwen von Beginn an in die Verteidigung drängen. Nach guten zwei Minuten nutzte Sternheimer diesen Umstand aus und traf zum 1:0. In der vierten Minute dann ein kurzes Aufblitzen der Löwen in Form von Tony Dillmann, der jedoch regelwidrig gestoppt wurde – es gab Penalty! Teamkollege Christian Neuert trat an, schoss jedoch vorbei. Zwar glichen die Löwen den Spielstand rund zweieinhalb Minuten später durch ein krummes Tor von Leon Decker aus, doch dem Selbstvertrauen half dies vorerst nicht. Man ließ die Pinguine weiter schalten und walten, weshalb Sternheimer nur 50 Sekunden später sein Team erneut in Führung brachte. Nicht einmal drei Minuten später legten die Hausherren nach. Nach einem Sahnepass von Sternheimer erzielte Gustav Veisert das 3:1. Nun hätten die Löwen das Spiel entweder komplett aus der Hand geben oder Moral zeigen können. Die Gäste aus der Innstadt entschieden sich für die Moral, und die hatte einen Namen: Patrick Zimmermann. In der 35. Minute entschied er sich für einen platzierten Schuss und verkürzte auf 2:3. Weniger als eine Minute später fiel dann sogar der Ausgleich durch Neuert.

Loboda gleicht spät aus

Der dritte Durchgang begann mit einem Schuss von der blauen Linie und einem Tor für Königsbrunn. In Überzahl ließ Prokopovics Yeingst keine Chance zum 4:3. Sechs Minuten unterhaltsames Eishockey später holten die Löwen erneut auf. Ebenfalls von der blauen Linie schoss Jan Loboda in Richtung Tor der Pinguine und Florian Maierhofer fälschte die Scheibe unhaltbar ab. In der 55. Minute dann der vermeintliche Todesstoß der Königsbrunner durch das 5:4 von Sternheimer, ehemaliger DEL-Spieler der Augsburg Panther. Aber die Gäste kamen zurück: Eineinhalb Minuten vor Ende des Spiels ergab sich für den EHC die Möglichkeit, Yeingst gegen einen sechsten Feldspieler einzutauschen. Nahezu postwendend nutzte Jan Loboda diese Chance, um mit einem Schlenzer das Spiel erneut auszugleichen.

Bullnheimer trifft gleich doppelt

In der Verlängerung fiel kein Tor mehr und es kam zum Penaltyschießen. Hier bedurfte es insgesamt 16 Penaltyschützen, um eine Entscheidung zu finden. Für Waldkraiburg traf Christian Neuert und für Königsbrunn Tim Bullnheimer. Dann kam die Zeit der Torhüter, ehe erneut ullnheimer traf und den Extrapunkt für Königsbrunn sicherte.

Königsbrunns Tim Bullnheimer trifft hier mit dem entscheidenden Penalty.
Königsbrunns Tim Bullnheimer trifft hier mit dem entscheidenden Penalty. © Paolo del Grosso

Spielstatistik: EHC Königsbrunn – EHC Waldkraiburg 6:5 n.P. (0:0, 3:3, 2:2, 1:0). EHC Waldkraiburg: Yeingst (Christoph Lode) – Bernhardt, Daniel Schmidt, Rott, Cejka, Loboda, Seifert – Philipp Lode, Felix Lode, Neuert, Brenninger, Ludwig, Dillmann, Hefke, Decker, Popelka, Maierhofer, Zimmermann.

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