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Außergewöhnliches Basketball-Heimspiel des SB Rosenheim: Partie in zwölf Minuten gedreht

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Rosenheims Basketball-Coach Alen Mulalich jubelte nach der erfolreichen Aufholjagd und dem Sieg.
Rosenheims Basketball-Coach Alen Mulalich jubelte nach der erfolreichen Aufholjagd und dem Sieg. © Wolfgang Fehrmann

Scheinbar aussichtslos lagen die Basketball-Herren des SB Rosenheim im Heimspiel gegen Bamberg zurück. Bis zu 20 Punkte betrug der Vorsprung der Gäste, doch plötzlich drehte sich das Blatt.

Rosenheim – Einen in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Basketball-Abend erlebten die Zuschauer in der Gaborhalle. Und das lag nicht an der Tatsache, dass das SBR-Team nach einer gefühlten Ewigkeit wieder einmal einen Sieg einfahren konnte, sondern vor allem an der Art und Weise, wie der letztlich sogar noch relativ deutliche 88:81-Sieg zustande kam: Drei Viertel der Partie sah es nämlich alles andere als nach einem Sieg der Spartans aus, die in den ersten 28 Minuten eine phasenweise desolate Leistung zeigten, ehe sie wie aus dem Nichts einen 24-Punkte-Rückstand innerhalb von zwölf Minuten in einen 7-Punkte-Sieg umwandelten.

In einem Spiel, das erwartungsgemäß keine basketballerischen Leckerbissen, sondern stattdessen Abstiegskampf pur zu bieten hatte, lagen die Rosenheimer schnell mit 7:20 zurück. Die Mulalich-Schützlinge fanden überhaupt nicht in die Partie, verteidigten ohne Biss und verzettelten sich im Angriff in Einzelaktionen, die fast immer in erfolglosen Distanzwürfen endeten.

Dabei waren die Bamberger ein alles andere als überragender Gegner – sie wussten nur, die aufstellungsbedingten Schwächen der Gastgeber gut zu nutzen: So punkteten sie zunächst vor allem über ihren wuchtigen Center-Spieler, dem die Rosenheimer, bei denen die etatmäßigen Center Johannes Wießnet und Max Perner gar nicht bzw. nur angeschlagen mitwirken konnten, nichts entgegenzusetzen hatten.

Zu oft die zweite Chance bekommen

Aber nicht nur gegen ihn stimmte die Abstimmung nicht – auch die anderen Bamberger Akteure profitierten von den leichten Fehlern der Heimmannschaft und bekamen viel zu oft zweite Chancen und leichte Korbleger. Und in der Offensive konnten lange nur Jguwon Hogges mit Einzelaktionen und ansatzweise Mio Mirceta mit wenigen Dreiern dagegenhalten.

Die Hoffnung fast schon aufgegeben

Als der SBR-Coach dann zwölf Minuten vor dem Ende eine Auszeit nahm, hatten die meisten Zuschauer die Hoffnung auf einen dringend notwendigen Sieg angesichts des deutlichen Rückstands und der uninspirierten Leistung der Spartans bereits aufgegeben.

Nicht so Allen Mulalich: „Das war jetzt das sechste Spiel, in dem wir nach einem 20-Punkte-Rückstand in der zweiten Hälfte wieder zurückgekommen sind – wir wissen also, dass wir immer eine Chance haben, auch wenn es von außen hoffnungslos aussehen mag.“

Mit 12:0-Lauf die Aufholjagd eingeleitet

Und tatsächlich trauten die zahlreichen Anhänger in der Gaborhalle in der Folge kaum ihren Augen: Mit einem 12:0-Lauf bis zum Ende des dritten Viertels läuteten die Rosenheimer eine Aufholjagd ein, die zu dem Zeitpunkt kaum jemand noch für möglich gehalten hätte. Plötzlich fielen die Dreier von Mirceta, Begic und Hogges, die Defense agierte zunehmend aggressiver – hier hob Mulalich vor allem die Leistung von Wießnet-Vertreter Stephan Hlatky und Eugen Schulezko heraus – und die Gäste verloren mit ihrer in Teilen sehr jungen Truppe immer mehr die Nerven. So war es bezeichnend, dass die Rosenheimer ganz am Ende ihre überraschende Führung auch durch Freiwürfe nach technischen Fouls der entnervten Oberfranken ausbauten.

Gäste aus Bamberg legten Protest ein

Die Freude über den unerwarteten Erfolg trübte letztlich nur die Tatsache, dass die Gäste Protest gegen die Wertung der Partie eingelegt hatten, weil der Eröffnungs-Sprungball nach Problemen mit der Anzeigetechnik erst mit Verspätung erfolgen konnte.

Für den SBR spielten : Nsingi (2 Punkte), Hogges (25), Fliege, Begic (19), Brosig, Perner (4), Shigut (9), Hlatky, Geißinger, Schulezko (2) und Mirceta (27).

aia

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