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Im Schlüsselspiel einen Matchball abgewehrt: Kolbermoor tat sich schwerer als erwartet

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Von: Gerhard Erlich

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Kristin Lang (hinten) unterlag im Spitzenspiel gegen Böblingens Nummer eins Qianhong Gotsch.
Kristin Lang (hinten) unterlag im Spitzenspiel gegen Böblingens Nummer eins Qianhong Gotsch. © Gerhard Erlich

Das hatten sich die Kolbermoorer Tischtennis-Damen im Heimspiel gegen Böblingen leichter vorgestellt. Im Schlüsselspiel der Partie der 1. Bundesliga musste Naomi Pranjkovic sogar einen Matchball abwehren.

Kolbermoor – Im vorletzten Meisterschaftsspiel vor den Play-off-Begegnungen haben Kolbermoors Bundesliga-Tischtennisdamen mit dem 6:4-Heimsieg gegen den SV Böblingen weitere zwei Punkte auf dem Habenkonto verbucht und Rang zwei gefestigt. Am Ende war allerdings doch ein wenig Glück dabei.

Die Revanche für die 2:6-Vorrundenniederlage ist geglückt. Dass es am Ende aber zum vollen Erfolg gereicht hatte, lag auch am SV Böblingen. Die Baden-Württembergerinnen mussten auf Annett Kaufmann verzichten. Das deutsche Ausnahmetalent zog sich vor etwa zwei Wochen im ersten von zwei Feeder-Turnieren in Düsseldorf eine Schulterverletzung zu und wird seitdem für die Play-offs geschont. Nichtsdestotrotz tat sich das heimische Quartett anfangs doch schwerer als gedacht.

Es lief nicht alles nach Wunsch

Die Eingangsdoppel sahen eine Punkteteilung beider Teams vor und auch im vorderen Paarkreuz lief in den Einzeln bei weitem nicht alles nach Wunsch. Während Kristin Lang noch gewann, musste sich Svetlana Ganina einer überraschend starken Qianhong Gotsch in drei Sätzen beugen. Gegen die Deutsch-Chinesin hatte sie aber auch Pech, verlor sie doch Durchgang Nummer eins durch einen sogenannten Netzroller mit 9:11. Auch im dritten Satz gelangen Ganinas Gegnerin zwei Kantenbälle zum 3:7 und 3:8 sowie ein Kantenball zum 6:11. Da half es auch nichts, dass die Russin beim Stand von 2:5 ein Timeout nahm.

Trainer Fuchs hatte schon im Vorfeld gewarnt

Kolbermoors Trainer Michael Fuchs hatte ja schon im Vorfeld gewarnt und gemeint, dass man die nötigen Punkte wohl im hinteren Paarkreuz holen müsse. Als hätten seine Schützlinge auf ihn gehört, taten sie dies auch. Besonders spannend machte es hierbei Naomi Pranjkovic, die gegen Leonie Hartbrich zunächst mit 1:2 Sätzen im Hintertreffen lag. Im vierten Durchgang, nahm sie beim Stand von 7:8 ein Timeout, geriet dann aber mit 7:9 in Rückstand und musste nach dem 9:10 sogar einen Matchball ihrer Gegnerin abwehren. In der Verlängerung setzte sie sich mit 14:12, glich zum 2:2 aus und erarbeitete sich im Entscheidungssatz beim Seitenwechsel eine 5:2 Führung. Ab da hatte sie den Widerstand ihrer Gegnerin geknackt und für das 4:2 gesorgt.

Der zweite Einzeldurchgang verlief im ersten Paarkreuz einmal mehr schlecht als recht, was den Verlust von zwei Punkten zur Folge hatte. Kristin Lang lieferte sich gegen Qianhong Gotsch zwar ein Wahnsinnsmatch, lag dabei aber in allen drei Sätzen, die sie gegen die 54-Jährige verlor, jeweils in der Anfangsphase zurück und konnte diesen Rückstand nur bedingt wettmachen. Als sie im dritten Satz nach dem 2:10 Rückstand dennoch den Eindruck erweckte, an ihre Gegnerin heranzukommen, nahm diese eine taktische Auszeit und gewann am Ende mit 11:6.

Auf das hintere Paarkreuz war Verlass

Durch die zwei verlorenen Punkte stand Kolbermoors Quartett im Kampf um den zweiten Platz jetzt natürlich unter Druck und musste sich erneut auf das hintere Paarkreuz verlassen. Das lieferte dann auch und besonders Naomi Pranjkovic setzte sich gegen Böblingens Ersatzspielerin Katrin Quarg deutlich in Szene. Hatte sie die ersten beiden Sätze gegen die Landesligaspielerin schon mit 11:2 beziehungsweise 11:1 gewonnen, gelang es ihr nun, ihrer Gegnerin mit 11:0 die Höchststrafe zu erteilen und für den 6:4 Endstand zu sorgen. Böblingens Manager Frank Tartsch meinte nach Spielende: „Das Ergebnis war knapper als erwartet. Am Ende waren wir nicht weit von einem Unentschieden entfernt“.

Nach der Partie erleichtert

Kolbermoors Trainer Michael Fuchs zeigte sich nach im Nachhinein doch etwas erleichtert. „Für mich war das Schlüsselspiel das von Naomi Pranjkovic gegen Leonie Hartbrich, das sie im fünften Satz noch gewonnen hat. Dass Svetlana Ganina gegen Qianhong Gotsch, vor der ich großen Respekt habe, so klar verliert war überraschend. Auch dass Kristin Lang gegen Gotsch in drei Sätzen verliert hätte ich nicht unbedingt gedacht. Definitiv hätte das Ergebnis anders ausgeschaut, wenn Annett Kaufmann dabei gewesen wäre“.

Für den SV DJK Kolbermoor punkteten: Doppel: Lang/Brateyko (1); Einzel: Brateyko, Pranjkovic (je 2), Lang (1).

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