Segelteams aus 13 Nationen gemeldet
Starter aus der ganzen Welt waren da: Warum die WM auf dem Chiemsee nicht stattfinden konnte
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Der Chiemsee Yacht Club (CYC) hatte zur Soling Weltmeisterschaft und dem Omega-Cup auf dem Chiemsee geladen: 37 Top-Segelmannschaften aus 13 Nationen und drei Kontinenten waren da, aber es fehlte doch etwas.
Prien – Der schwache Wind (zu Spitzenzeiten erreichte der Wind aus Nord, Nordost maximal fünf Knoten) machte die weltmeisterlichen Ambitionen der Soling-Teams auf dem Chiemsee zunichte. Keine Weltmeisterschaft und kein Omega-Cup konnte ausgesegelt werden und dennoch tat das schlechte Wetter, es setzte auch noch Regen ein, der guten Stimmung keinen Abbruch.
Wenigstens ein Training war möglich
Einige Segler ließen sich nicht abhalten, das bisschen Wind zu nutzen, um zwischen CYC und Herreninsel zu trainieren. Doch Windstärken von durchschnittlich zwei bis drei Knoten ließen eine Regatta nicht zu. Wettkampfleiter Kai Schreiber, der zusammen mit seinem Team immer wieder auf dem Wasser den Wind maß, musste jeden Abend verkünden: „So wenig Wind ist einer WM nicht würdig.“
An einem Tag blies der Wind schließlich mit fünf Hnoten aus West, ein Auslaufen der Soling-Flotte erschien möglich. Die Kreuz ging noch durch, doch schon nach der ersten Tonne schlief der Wind auf dem Vorwind-Kurs ein. Kai Schreiber musste schließlich das Rennen „canceln“ und schlussendlich die WM absagen.
Der letzte Tag fiel ins Wasser
Der letzte Tag, an dem der Omega-Cup noch hätte ausgesegelt werden können, fiel buchstäblich ins Wasser – bei Regen und Wind aus unterschiedlichen Richtungen mit ein bis zwei Knoten wurde der Wettkampf abgesagt. Auch wenn die Segler Verständnis für die Absage zeigten und sich ausgiebigst beim WM-Ausrichter und Gastgeber CYC bedankten, war es bedauerlich, dass die Großwetterlage eine ganze Woche lang dem Chiemsee eine anhaltende Windstille bescherte.
Aus Brasilien und Australien angereist
Das Teilnehmerfeld der WM war mit den Besten der Besten der Soling-Segler bestückt: Aus Kanada reiste Peter Hall an. Er hatte 2011 die WM auf dem Chiemsee gewonnen und wollte zusammen mit Peter Farbowski (Kanada) und John Bailey (USA) seinen ersten Platz verteidigen. Aus Brasilien kam Nelson Ilha (2011 WM-Dritter) zusammen mit Paolo Ribeiro und Felipe Ilha, aus Australien kamen Gary Richardson, Mark Holmes und Ian Rainie und aus den USA Matias Collins (im Kommittee der International Soling Class Association) mit Valentin Müller und Filipe Fuertes. Nicht ganz so weit hatten es Michael Farthofer (Teilnehmer der WM 1984 in Los Angeles) mit Tochter Lisa und Rudolf Matheis (alle Österreich), der dreifache Weltmeister und CYC-Lokalmatador Roman Koch mit Maxl Koch und Gregor Bornemann aus München sowie die Vertreter vom Bayrischen Yachtclub, Michael Dietzel (Präsident der Deutschen Soling Klasse und der ISA) und Karl „Burschi“ Haist vom Starnberger See, mit 84 Jahren ältester Teilnehmer und neunfacher Omega-Cup-Sieger.
Lokalmatadore hatten gemeldet
Auch auffallend viel Nachwuchs wollte sich mit den erfahreneren Seglern messen, darunter unter anderem die Lokalmatadore Florian Krauß und Jannis Sümmchen (sie gewannen im vergangenen Dezember die 420er Jugend-WM) mit Julius Frank, Anna Dietzel und Hannes Ramoser (Bayrischer Yachtclub), Louisa Müller, Moritz Strauch, David Schuh und Lorenz Pichler (alle AUT), Marco de Amicis (ITA) oder Joe Ironside und Nathan Weaing (GBR). Der mit Abstand jüngste Teilnehmer war der zwölfjährige Luuk van Veen aus Rotterdam (NL). Die nächsten großen internationalen Wettbewerbe werden hoffentlich bei mehr Wind stattfinden. Die Termine stehen jedenfalls schon fest: Heuer im August die EM am österreichischen Attersee und im kommenden Jahr die WM in Milwaukee (USA).