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Torpremiere in der stärksten Liga der Welt: Das sagt NHL-Star Lukas Reichel nach seinem Erfolg

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Von: Thomas Neumeier

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„Ein sehr besonderer Moment für mich“: Lukas Reichel mit dem Puck fürs erste NHL-Tor.
„Ein sehr besonderer Moment für mich“: Lukas Reichel mit dem Puck fürs erste NHL-Tor. © Chicago Blackhawks/Twitter

Es hat ein bisschen gedauert, aber nun ist ein Traum für Lukas Reichel wahr geworden. Der 20-Jährige, der früher im Nachwuchs der Starbulls Rosenheim spielte, hat sein erstes Tor in der stärksten Liga der Welt erzielt. Danach gab es Lob und einige Präsente.

Chicago – Was für ein Spiel für Lukas Reichel! Der 20-Jährige, der im Nachwuchs der Starbulls Rosenheim groß geworden ist, hat seinen ersten Treffer in der nordamerikanischen National Hockey League (NHL), der stärksten Eishockey-Liga der Welt, erzielt. Bei seinem dritten Saisoneinsatz für die Chicago Blackhawks erzielte der Flügelstürmer im Spiel gegen Calgary Flames nach 159 Sekunden die Führung.

Und dann kam noch deutlich mehr, denn Reichel leistete zum 3:1 und zum Siegtreffer in der Verlängerung jeweils die Vorarbeit und hatte damit maßgeblichen Anteil am 4:3-Erfolg der Blackhawks.

Bereits im Farmteam stark abgeliefert

Nach dem Spiel sprach Reichel von einem „Traum, der in Erfüllung ging. Der erste Treffer in der NHL ist ein sehr besonderer Moment für mich.“ Der 20-Jährige war 2020 von Chicago als Nummer 17 in der ersten Runde gedraftet worden. In der vergangenen Saison bestritt der Nationalspieler elf NHL-Partien und kam dabei auf eine Vorlage im Spiel gegen Nashville. „Jetzt ist es Zeit, mein erstes Tor zu schießen“, hatte er im September bei einem Heimatbesuch im Interview mit der OVB-Sportredaktion erklärt.

Die laufende Saison absolvierte Reichel zunächst aber hauptsächlich in Chicagos Farmteam, den Rockford Ice Hogs in der American Hockey League. Dabei lieferte er mit 14 Toren und 22 Vorlagen bislang stark ab. Und so kam der Ruf der Blackhawks nach der Verletzung von Top-Angreifer Patrick Kane nicht von ungefähr. Sein Saisondebüt gab der Angreifer dann gegen die New Jersey Devils, gegen die Arizona Coyotes gab es dann mit 2:0 gleich einen Sieg, dem Reichels Sahnetag gegen Calgary folgte.

Treffer nach drei Minuten

Gegen die Flames ließ sich der junge Stürmer nicht lange bitten: Nach drei Minuten hatte er den Puck erstmals in der NHL über die Linie befördert – im Nachsetzen aus kurzer Distanz. „Das war ein bisschen glücklich“, gab Reichel auf nhl.com zu, „aber es spielt keine Rolle, wie das Tor gefallen ist. Ich bin einfach happy, dass ich den reingemacht habe.“ Vater Martin Reichel, der das Spiel daheim in Neubeuern mit seiner Frau, den Schwiegereltern und seiner Tochter live am TV verfolgt hatte, pflichtet ihm bei: „Es gibt keine schlechten Tore.“

Lukas Reichel im September beim Training mit dem Starbulls-Nachwuchs, trainiert von Vater Martin.
Lukas Reichel im September beim Training mit dem Starbulls-Nachwuchs, trainiert von Vater Martin. © Ziegler

„Er hat lange aufs erste Tor gewartet. Jetzt hat er sich belohnt“, meinte Martin Reichel, der selbst früher in der deutschen Nationalmannschaft gespielt hat und in die Ruhmeshalle des deutschen Eishockeys steht. Beim Frühstück gegen halb sieben hat die Familie ihrem Sohn zum NHL-Premierentreffer gratuliert – in Chicago war es zu diesem Zeitpunkt halb zwölf Uhr am Abend. „Es war schon eine Befreiung für ihn“, hat Papa Martin bemerkt.

Vorlage zum Siegtreffer

Zumindest hat ihn der Treffer derart beflügelt, um noch zwei weitere Tore für die Blackhawks, die in Retro-Trikots aufliefen, aufzulegen. Beim 3:1 legte Lukas Reichel für den Schweizer Philipp Kurashev ab, in der Verlängerung assistierte er Max Domi beim Siegtreffer. „Mein erster Gedanke war, dass ich selbst schieße. Aber dann sah ich, dass es eine kleine Lücke für den Pass gibt. Ich bin froh, dass die Scheibe ankam“, wird Reichel auf nhl.com zitiert.

In dieser Situation noch einmal den Mitspieler zu suchen und auch zu finden, zeugt von der Stärke Lukas Reichels. „Er wirkt sehr reif und verfügt über eine gewisse Ruhe. Er hat viel Vertrauen in seine Fähigkeiten und bin mir sicher, dass er seine Chance nutzen wird“, sagt sein Trainer Luke Richardson. Reichel hat dies vor: „Ich will einfach, dass es so weitergeht“, meinte er nach dem Spiel, nachdem er in der Kabine den Puck seines ersten NHL-Treffers und – unter Applaus der Mitspieler – den mannschaftsinternen Preis für den wertvollsten Spieler, einen Gürtel ähnlich dem eines Box-Weltmeisters, überreicht bekommen hatte. „Jetzt haben wir zwei Siege hintereinander. Lasst uns nun den dritten dranhängen.“

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