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Dieser Ex-Nationalspieler gibt mit 43 Jahren sein Debüt für den TSV Mühldorf

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Mit 43 immer noch voll im Saft: Mimmenhausens Diagonalangreifer Christian Pampel (rechts) gegen den Block von Flo Gschwendtner. Links im Bild Fritz Vähning, der am Samstag wegen Kniebeschwerden wohl nur Kurzeinsätze bekommen wird.
Mit 43 immer noch voll im Saft: Mimmenhausens Diagonalangreifer Christian Pampel (rechts) gegen den Block von Flo Gschwendtner. Links im Bild Fritz Vähning, der am Samstag wegen Kniebeschwerden wohl nur Kurzeinsätze bekommen wird. © Fabian Bartsch

Für Mühldorfs Zweitliga-Volleyballer steht die nächste Partie im Kampf gegen den Abstieg an. Wenn die Mühldorfer in Mimmenhausen antreten, haben sie auch einen Debütanten im TSV-Trikot mit im Gepäck. Das Kuriose: Der Spieler ist bereits 43 Jahre alt.

Mühldorf – 33 Punkte im letzten Spiel gegen Kriftel – Mimmenhausens Coach Christian Pampel hat mit seinen 43 Jahren gezeigt, dass er es als Diagonalangreifer immer noch drauf hat. Doch wenn die Mühldorfer Zweitliga-Volleyballer am Samstag, 4. Februar, zum Auswärtsspiel nach Baden Württemberg reisen (Beginn 19 Uhr, Live auf https://sportdeutschland.tv), dann haben sie ebenso viel Erfahrung im Gepäck. Mit seinen 43 Jahren feiert Armin Dewes sein Debüt im TSV-Trikot.

Ein ehemaliger deutscher Meister im Team

Und das kam so: Als Dewes gehört hatte, dass im Team der Mimmenhausener mit Christian Pampel ein ehemaliger Weggefährte im deutschen Nationalteam immer noch aktiv mitmischt, war er sich mit Mühldorfs Coach Michi Mayer gleich einig. Kurzerhand wurde ein Spielerpass beantragt, damit der 2,12 Meter große Mittelblocker gegen seinen ehemaligen WG-Kumpel auflaufen kann. Dewes ist in der Volleyballszene kein Unbekannter, hat während seiner Zeit beim VfB Friedrichshafen zwei Deutsche Meistertitel und drei Pokalsiege gefeiert.

Letzteres gelang ihm zuletzt 2009 und 2010 auch mit Generali Unterhaching. Die aktive Zeit liegt zwar zurück, doch wenn die Mühldorfer in München trainieren, dann steht der 43-Jährige gerne Michi Mayer zur Seite. Auch die beiden kennen sich von früher, als Dewes Nationalmannschaft gespielt hat. Armin Dewes war mehrere Jahre in den Ranglisten des deutschen Volleyballs einer der besten Blockspieler und spielte 11-mal für die Deutsche Nationalmannschaft. „Er wird vermutlich unsere Probleme nicht wirklich lösen können. Aber wenn man einen deutschen Meister im Team mit dabei haben kann, dann ist das natürlich eine gute Sache“, so Mayer.

Fünf MVP- gegen vier MVP-Auszeichnungen

Dass Spieler in Dewes Alter durchaus noch Maximalleistung abrufen können, bewies sein ehemaliger Mannschaftkollege Christian Pampel, der Trainer von Mimmenhausen, erst beim letzten Spiel der Mimmenhausener gegen Kriftel, das Mimmenhausen knapp mit 3:2 für sich entscheiden konnte. Gegen die rekordverdächtigen 51 Punkte, die sein Gegenüber auf der Diagonalposition, Marius Büchi, gesammelt hatte, kam der 43-jährige Spielertrainer zwar nicht an, aber immerhin 33 Zähler gingen auf das Konto von Pampel, der von einem der besten Zuspieler der Liga stets gut bedient worden war. Die Rede ist hier von Federico Cippolone, der in der Bestenliste der 2. Liga mit mittlerweile fünf MVP-Auszeichnungen auf Platz vier auftaucht.

Auf vier MVP-Medaillen bringt es sein Gegenpart auf Mühldorfer Seite, Alex Brandstetter. Die letzte sicherte sich der Mühldorfer Zuspieler im Spiel gegen Karlsruhe, in welchem sich die Mühldorfer von ihrer besten Seite gezeigt hatten, immerhin einen Satzgewinn bejubeln konnten und zumindest viel Selbstvertrauen getankt haben, auch wenn es am Ende nur ein 1:3 geworden war. Mit sieben Punkten auf dem Konto, elf Zähler hinter dem rettenden elften Rang, den aktuell Dresden einnimmt, stehen die Mühldorfer weiterhin mit dem Rücken zur Wand. „Klar sind wir Außenseiter, aber wir haben auch schon mal überraschend gegen Mimmenhausen gewonnen. Warum nicht auch diesmal“, bleibt Coach Michi Mayer weiterhin Optimist.

Vähning hat ein dickes Knie

Seine Zuversicht wird auch davon nicht getrübt, dass Fritz Vähning aktuell ein dickes Knie hat. „Er trainiert zwar mit, springt aber nicht. In Mimmenhausen ist er dabei, wird aber nur Kurzeinsätze bekommen“, sagt Mayer, der anstelle von Vähning auf Kilian Nennhuber setzt. „Nennhuber hat gegen Karlsruhe eine solide Partie gespielt und ist ebenso gut drauf wie Fabian Bartsch und Tom Brandstetter im Anrgiff.“ David Fecko trainiert nach seiner Muskelverletzung im linken Bein zwar auch wieder mit, wird aber nicht einsatzbereit sein, so Mayer, der mit Flo Gschwendtner und Lauritz Jastrow zwei adäquate Alternativen aufbieten kann.

Und Libero Paul Koch ist sowieso gesetzt, der nicht nur mit präzisen Annahmen dem Spiel der Mühldorfer unglaubliche Sicherheit verleiht, sondern sich auch als Stimmungskanone in die Herzen der Fans gespielt hat.

„Dann müssen wir die Chance ergreifen!“

Und auch die Jugend hat Mayer in Mimmenhausen wieder dabei. Mayer selbst holt die Youngsters Felix Schinko und Moritz Wöls aus Holzkirchen ab, wo die beiden 16- und 17-jährigen Youngsters zuvor ihren Beitrag zum Aufstieg der Landesliga-Mannschaft in die Bayernliga leisten werden. „Wir können, wenn alles glatt läuft, also mit einem 13-Mann-Kader auflaufen. An der Quantität wird es also auf Mühldorfer Seite nicht scheitern“, so Coach Mayer, der noch hinzufügt: „Wenn der alte Pampel nun in Mimmenhausen mitspielt, dann gibt er dem Team ordentlich Stabilität.“ Deswegen hofft Mayer, dass Pampel endlich mal das umsetzt, was er sonst immer vollmundig ankündigt, „dass er sich doch eigentlich zurückziehen wollte. Und da frage ich mich: Wann zieht er sich denn zurück, wenn nicht gegen den Tabellenvorletzten? Und wenn er das tut, dann müssen wir die Chance ergreifen!“

enk

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