Fischer verteidigt Lanz: "Menschenjagd"

München - In einer Online-Petition fordern die Unterzeichnung die Absetzung der Talkshow "Markus Lanz". Jetzt springt Kabarettist Ottfried Fischer (60) für Markus Lanz (44) in die Bresche.
Eine Online-Petition, bei der die Unterzeichner die Absetzung der ZDF-Talkshow „Markus Lanz“ fordern, bezeichnete Ottfried Fischer (60) in München als anonymisierte „politische Kriegsführung“. „Die Leute haben keine Scheu, einem Moderator, der alles andere ist als extremistisch, nein, nur weil einem die Nase nicht passt, per anonymen Knopfdruck, und dadurch von Schuld und Gewissen befreit, die Existenz zu zerstören“, teilte Fischer über sein Management am Freitag mit.
Seit Christian Wulff sei „die Menschenjagd salonfähig“. Fischer rief das ZDF auf, stark zu bleiben. Der Sender dürfe „Markus Lanz auf keinen Fall dem Pöbel vorwerfen“.
Das sind die beliebtesten TV-Moderatoren
Hintergrund der Online-Petition, also einer Unterschriftensammlung im Internet, ist die „Markus Lanz“-Ausgabe vom 16. Januar, in der unter anderen die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht zu Gast gewesen war. Nach dem Eindruck seiner Kritiker hatte Lanz die Gesprächspartnerin immer wieder abrupt unterbrochen. Lanz hat nach dem aufflammenden Protest bei Wagenknecht um Entschuldigung gebeten.
Petition gegen Lanz-Talkshow geht zu Ende
Die Online-Petition „Lanz raus aus meinem Rundfunkbeitrag“ hat ein Ende. „Ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich die Petition [...] am Freitag um 24:00 Uhr vorzeitig schließe“, schrieb Initiatorin Maren Müller am Freitag im Blog zur Aktion gegen die ZDF-Talkshow Markus Lanz. Zu dem Zeitpunkt waren gut 230.000 Einträge zusammengekommen. Weiter heißt es: „Wir haben gemeinsam zwei turbulente Wochen hinter uns gebracht. Wir wurden als Mob beschimpft, uns wurden alle möglichen niederen Beweggründe unterstellt, die Internetgemeinde wurde skandalisiert und dem Beteiligungsinstrument openPetition wurde die Seriosität abgesprochen.“
Müller äußerte zugleich: „Entschuldigen möchte ich mich [...] bei allen Menschen, deren Gefühle ich mit meiner Petition verletzt haben sollte. Ich bin nicht aus Böswilligkeit gegen die Person Lanz vorgegangen, sondern wollte lediglich eine längst überfällige Debatte anstoßen.“
dpa