Salmonellen-Krise geht weiter: Ferrero ruft noch mehr Produkte in Deutschland zurück
Wegen mehr als 60 Fällen von Salmonellen-Erkrankungen in Großbritannien hat Ferrero knapp zwei Wochen vor Ostern auch einige Chargen an Kinder-Überraschungseiern und weiteren Produkten in Deutschland zurückgerufen. Nun kommen in Deutschland noch weitere Produkte hinzu und auch werden weitere Infektionen auf der ganzen Welt bekannt.
Update, Donnerstag (7. April) - Ferrero ruft noch mehr Produkte in Deutschland zurück
Ferrero ruft in Deutschland weitere Kinder-Produkte zurück. „Ferrero arbeitet eng mit der zuständigen Lebensmittelbehörde in Deutschland zusammen, um einen möglichen Zusammenhang mit einer Reihe von gemeldeten Salmonellenfällen aufzudecken“, teilte das Unternehmen am Mittwoch (6. April) mit.
Obwohl keines der auf den Markt gebrachten Kinder-Produkte positiv auf Salmonellen getestet worden sei, sollten auch folgende Artikel vorsorglich nicht verzehrt werden:
- Kinder-Überraschungseier (Viererpack – MHD 21. August 2022)
- Kinder Maxi Mix Plüsch (MHD 21. August 2022)
- Kinder Mini Eggs Mix (MHD 21. Augusts 2022)
- Kinder Überraschung Maxi Ei Schlümpfe (MHD 19. August bis 18. September 2022)
Salmonellen auch in australischen Ferrero-Produkten
Nach Deutschland und anderen europäischen Ländern hat Ferrero kurz vor Ostern auch in Australien zahlreiche Kinder-Produkte zurückgerufen. Diese seien möglicherweise mit Salmonellen belastet, teilte die für Lebensmittelsicherheit zuständige Behörde (FSANZ) am Donnerstag (7. April) mit. Die Süßigkeiten, darunter Kinder-Überraschungseier, seien in großen Supermarktketten wie Coles und Woolworths verkauft worden.
„Verbraucher sollten diese Produkte nicht essen und sie für eine vollständige Rückerstattung an den Ort des Kaufs zurückbringen“, hieß es auf der Webseite der Behörde. Die betroffenen Erzeugnisse wurden demnach in Belgien hergestellt.
Ferrero reagiert auch in Israel und Schweden
In Israel ruft Ferrero als strenge Vorsichtsmaßnahme ebenfalls mehrere Kinder-Produkte zurück. Allerdings gebe es bisher keine Berichte über eine Belastung mit Salmonellen, teilte das dortige Gesundheitsministerium am Mittwoch (6. April) mit.
Ähnlich ging Ferrero in Schweden vor. Auch in dem skandinavischen Land wurden mehrere Schokoprodukte nun vorsichtshalber zurückgerufen, wie das Unternehmen auf der schwedischen Kinder-Webseite schrieb. Man untersuche eine mögliche Verbindung zu den gemeldeten Fällen, auch wenn kein Test von auf den Markt gekommenen Kinder-Produkten auf Salmonellen positiv ausgefallen sei.
Ferrero hatte zuvor bereits in Deutschland Kinder-Produkte zurückgerufen. Die EU-Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA und die EU-Gesundheitsbehörde ECDC nahmen Untersuchungen auf. Bislang seien 105 bestätigte Salmonellenfälle sowie 29 Verdachtsfälle registriert worden. Die meisten davon bei Kindern im Alter von unter zehn Jahren, wie die Behörden am Mittwoch (6. April) mitteilten. In Deutschland sind demnach bislang vier bestätigte und drei mutmaßliche Fälle bekannt, in Schweden vier bestätigte Fälle. Betroffen sind auch Großbritannien, Belgien, Frankreich, Irland, Luxemburg, die Niederlande und Norwegen.
Update, Mittwoch (6. April) - Ferrero ruft Produkte auch in Deutschland zurück
Zunächst war bekannt geworden, dass keine weiteren Produkte von Ferrero betroffen sind und in Deutschland keine Rückrufe stattfinden werden. Nun kommt es aber doch anders als gedacht. Knapp zwei Wochen vor Ostern ruft Ferrero auch in Deutschland einige Chargen verschiedener Kinder-Produkte zurück.
Wie Ferrero am Dienstag (5. April) mitteilte, hat man sich freiwillig als Vorsichtsmaßnahme zu dem Rückruf in Deutschland entschlossen. Das Unternehmen arbeite eng mit der zuständigen Lebensmittelbehörde in Deutschland zusammen, um einen möglichen Zusammenhang mit einer Reihe von gemeldeten Salmonellenfällen aufzudecken. „Obwohl keines unserer auf den Markt gebrachten Kinder-Produkte positiv auf Salmonellen getestet wurde und wir keine Verbraucherbeschwerden erhalten haben, nehmen wir die Angelegenheit sehr ernst.“
Von dem Rückruf in Deutschland sind Chargen von Kinder-Überraschungseiern (Dreierpack) mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum zwischen April und Juni 2022 (Classic & Rosa Ei) betroffen, ebenso Kinder-Schoko-Bons und Kinder-Schoko-Bons White mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum zwischen Mai und September 2022.
Zurückgerufen werden den Angaben zufolge außerdem die Produkte:
- Kinder-Überraschung Maxi (Classic & Rosa Ei, 100 Gramm – MHD April-September 2022),
- Kinder-Mini-Eggs (Haselnuss, Cacao & kinder Schokolade, 100 Gramm – MHD August-September 2022)
- Kinder-Mix-Packungen (Bunte Mischung (132 Gramm), Körbchen (86 Gramm), Tüte (193 Gramm) – keine Angabe zum MHD)
- Kinder Happy Moments & Kinder Happy Moments mini mix – Grüße Edition (162 Gramm – MHD Mai-September 2022)
- Alle Artikel wurden laut Ferrero in derselben Fabrik in Belgien hergestellt.
Erstmeldung
Frankfurt/London/Paris – Die Lebensmittelsicherheitsbehörde teilte mit, der Rückruf habe „eine mögliche Verbindung zu einem Salmonellen-Ausbruch“. Etwa 63 Menschen in Großbritannien, vor allem kleine Kinder, waren an einer Salmonellen-Infektion erkrankt, wie die Nachrichtenagentur PA am Montag (4. April) meldete.
Nicht nur in Großbritannien: Auch Deutschland betroffen
Auch in Deutschland, Frankreich, Schweden und anderen europäischen Ländern soll es einige Infektionen gegeben haben. In Frankreich gab es ebenfalls einen Rückruf von Ferrero-Produkten nach 21 Infektionsfällen, wie die Gesundheitsbehörden in Paris mitteilten. Der Rückruf entspreche einer Menge Hunderter Tonnen Schokolade, erklärte eine Sprecherin des italienischen Konzerns.
Andere Ferrero-Produkte nicht betroffen
Von dem Rückruf in Großbritannien sind Chargen mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum zwischen dem 11. Juli und dem 7. Oktober 2022 betroffen, die alle in der gleichen Fabrik hergestellt wurden. Kunden wird empfohlen, Überraschungseier mit diesen Merkmalen nicht zu essen. Andere Ferrero-Produkte sollen jedoch nicht betroffen sein. Die britischen Gesundheitsbehörden untersuchen die Auswirkungen.
Untersuchungen in belgischer Fabrik laufen
Wie die französischen Gesundheitsbehörden mitteilten, handele es sich genetisch um dieselben Salmonellen, die für einen Ausbruch von Salmonellen-Erkrankungen in Großbritannien und Irland verantwortlich sind. Hergestellt werden die betroffenen Kinder-Schokoprodukte alle demnach in einer Fabrik im belgischen Arlon. Nach französischen Angaben laufen diesbezüglich Untersuchungen der belgischen Lebensmittelbehörden.
mck/dpa