Datenweitergabe an Facebook
Neue Bedingungen in Kraft: Das müssen WhatsApp-Nutzer jetzt wissen
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München - Am Sonntag verstrich die Frist zum Widerspruch gegen die neuen Nutzungsbedingungen des Messengers WhatsApp. Diese Möglichkeiten haben die User jetzt.
Die Änderung der Nutzungsbedingungen kündigte WhatsApp Ende August an: Ab sofort werden die hinterlegte Handynummer und wie oft man den Messenger nutzt, an Facebook weitergegeben. Die Firma von Mark Zuckerberg hatte WhatsApp 2014 mit dem Versprechen aufgekauft, für die Nutzer werde sich vorerst nichts ändern.
Dies ist nun passé: Seit Montag teilt WhatsApp die erhobenen Daten mit Facebook. Der Nutzer war weitgehend machtlos. Einzig der Verknüpfung des WhatsApp-Accounts mit dem Facebook-Profil konnte man bis einschließlich 25. September 2016 widersprechen. Durch die Maßnahme will das soziale Netzwerk "Erlebnisse mit Werbung und Produkten auf Facebook verbessern" und effektiver gegen Spam vorgehen. Nachrichteninhalte werden laut WhatsApp nicht weitergegeben.
Bedingungen akzeptieren oder WhatsApp löschen
Wer die Frist versäumt hat, hat Pech gehabt, ebenso wie alle, die sich zum ersten Mal bei WhatsApp anmelden. Nun heißt es, entweder Sie akzeptieren die Weitergabe Ihrer Daten oder Sie machen Schluss mit WhatsApp.
Zum Löschen des Whatsapp-Kontos gehen Sie in der App auf "Einstellungen", dann auf "Account" und "Account löschen". Einige Twitter-User haben sich schon für diesen Weg entschieden:
Tag eins ohne Whatsapp.
— Claudia Schramm (@indivisuell) 26. September 2016
Außerhalb der Komfortzone ist außerhalb.
Und heute alle so: "schnell WhatsApp löschen", und nächste Woche alle so: "Ich schick Dir ne WhatsApp! WETTEN?
— Rouven Kasten (@gestalterhuette) 25. September 2016
Allerdings lässt die Erfahrung vermuten, dass die WhatsApp-Abstinenz nicht von Dauer sein wird. Schon als Facebook den Messenger übernahm, erwägten zahlreiche Nutzer einen Wechsel. Zumindest in den Statistiken war davon aber nichts zu merken: Die Nutzerzahlen stiegen weiter, und im April 2016 zählte WhatsApp nach eigenen Angaben über eine Milliarde User.
Neben diesen drei Alternativen droht WhatsApp nun eine Klage
Was können Nutzer jetzt tun? Nicht viel. Neben dem Abmelden von WhatsApp besteht nur noch die Hoffnung auf eine Klage.
Diese stellt nämlich die Verbraucherzentrale Bundesverband in Aussicht. Hier sieht man eine rote Linie beim Datenschutz überschritten und mahnte den Nachrichtendienst deshalb ab. Da WhatsApp darauf nicht reagierte, erwägt man dort den Rechtsweg: "Wir prüfen derzeit eine Klage gegen WhatsApp".
Für Abstinenzler gibt es tolle alternative Messenger: da wären zum Beispiel Threema, Wire und Signal, letzteres empfohlen von Edward Snowden persönlich. Zur Not bleibt auch die gute alte SMS oder der klassische Anruf.
Umfrage: Werden Sie WhatsApp löschen?
ja
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