Sebastian Schwarz aus Reit im Winkl ist durch eine Sichtung zum Skispringen gekommen. Vorbelastet war er durch seinen Vater, der ebenfalls ein Skispringer gewesen ist. Nun schickt sich der 17-jährige an, den Himmel über den Schanzen zu erobern.
Reit im Winkl - Sie gelten als die Könige der Lüfte und Angst dürfen sie keine haben. Die Rede ist von den Skispringern, die derzeit vor allem durch den Siegsdorfer Markus Eisenbichler im Fokus stehen. Einer der sich anschickt, einmal in dessen Fußstapfen zu treten, ist der Reit im Winkler Sebastian Schwarz.
Aktuell gehört der 17-jährige dem Perspektivkader C im Landeskader an. Zum Skispringen ist er bei einer Sichtung im heimatlichen Reit im Winkl gekommen, vorbelastet war er bereits durch seinen Vater, der auch Skispringer gewesen ist.
Anfänge auf Alpin-Skier und Schanzen auf Schnee
„Es hat mir sofort Spaß gemacht, zunächst sind wir noch über Schanzen aus Schnee gehüpft“, erinnert er sich an seine Anfänge, die Sprünge absolvierte er anfangs noch mit ganz normalen Alpin-Skier.
Die ersten Erfolge stellten sich schnell ein, mit 12 Jahren gewann er im deutschen Schülercup sein erstes Einzelspringen. Es folgten Titel bei den Bayrischen Meisterschaften und 2018 wurde er Deutscher Schülermeister.
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Die Entwicklung bei Sebastian Schwarz ging kontinuierlich voran, bis vor einem Jahr. Da stürzte er beim Sprung von der Großschanze in Planica schwer. „Ich habe mir das Sprungbein gebrochen und musste knapp ein halbes Jahr pausieren“, erzählt er aus dieser schwierigen Zeit und auch der Weg zurück auf die Schanzen war nicht einfach.
„Es hat einige Zeit gedauert, den Kopf wieder frei zubekommen. Natürlich war mir klar, dass Stürze zu meinem Sport dazugehören.“ Mittlerweile hat er den Sturz und dessen Folgen überwunden, jetzt ist aber ein neues Problem dazugekommen.
Die Corona-Pandemie bringt viele Unsicherheiten, vor allem was die Wettkämpfe im Deutschland- und Alpenpokal betrifft. Trotz der Unsicherheiten will er sich weiter verbessern, um irgendwann auch ganz große Ziele im Skispringen zu erreichen.
Aktuell geht er noch im CJD Berchtesgaden zur Schule und bringt so Sport und Lernen gut unter einen Hut. Ein richtiges sportliches Vorbild hat er keines, bewundert aber die Leistungen eines Markus Eisenbichlers. „Mir gefällt vor allem seine Bodenständigkeit“, lässt er sich entlocken.
Ausführlicher schildert er seine eigenen Gefühle beim Springen. „Man ist so fünf bis sieben Sekunden in der Luft, da geht einem nicht allzu viel durch den Kopf. Man versucht das zu beherzigen, was einem der Trainer mit auf den Weg gegeben hat.“
Entscheidend sei der Anlauf, wenn da ein Fehler passiere, könne man den ganzen Sprung vergessen. „Das zieht sich bis zur Landung durch, zum Glück taugt mir der Absprung“, verrät er abschließend.