200 Millionen Euro Strafe für UBS?

Berlin - Wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung: Die Schweizer Großbank UBS ist offenbar bereit, 200 Millionen Euro Strafe in Deutschland zu zahlen. Andere Banken kamen deutlich billiger weg.
Die Schweizer Großbank UBS ist nach Medieninformationen offenbar bereit, bis zu 200 Millionen Euro Strafe in Deutschland wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung zu zahlen. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Dienstagsausgabe.
Demnach wäre dies der höchste Betrag, den ein ausländisches Geldinstitut wegen dieses Delikts jemals in die Bundesrepublik überwiesen hätte. Die Schweizer Banken Julius Bär und Credit Suisse seien mit 50 beziehungsweise 150 Millionen Euro deutlich billiger weggekommen.
Steuer-CD Auslöser für Ermittlungen
Auslöser der Ermittlungen gegen die UBS war eine Steuer-CD mit Informationen über Kunden der Bank, welche die nordrhein-westfälische Finanzverwaltung angekauft hatte. Laut Staatsanwaltschaft enthielt der Datenträger Angaben zu rund 750 Stiftungen und 550 Fällen sonstiger Kapitalanlagen mit einem Anlagevolumen von rund 3,5 Milliarden Schweizer Franken (mehr als 2,8 Milliarden Euro).
Laut der "SZ" wollten die deutschen Behörden wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung ursprünglich 300 Millionen Euro von der UBS fordern, als Kompromiss deute sich nach Angaben aus Finanzkreisen in Zürich aber eine Summe von 180 bis 200 Millionen Euro an. Darauf stelle sich die UBS auch schon ein. Vonseiten der Bank und der Bochumer Staatsanwaltschaft, die im Juli 2013 zehn Filialen des Geldinstituts in Deutschland durchsuchen ließ, habe die Zeitung keine offizielle Stellungnahme zu ihrem Bericht bekommen.
Nordrhein-Westfalen hatte in den vergangenen Jahren wiederholt CDs mit Daten mutmaßlicher Steuersünder gekauft. Danach war die Zahl der Selbstanzeigen von Steuerhinterziehern in dem Bundesland deutlich gestiegen.
afp